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4. Konzept zur analytischen Rekonstruktion und zur Beurteilung von ...

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Kapitel 4: Zur <strong>Rekonstruktion</strong> <strong>und</strong> <strong>Beurteilung</strong> <strong>von</strong> Lernprozessen<br />

beispielsweise aufgr<strong>und</strong> ihres imaginativen Gehalts nützlich sein, um erforderliche<br />

divergente Denkleistungen, um Kreativität in der Phase der Handlungsplanung zu<br />

fördern.<br />

<strong>4.</strong> Qualitätsaspekt: Subjektive Bedeutsamkeit<br />

Mit dem Wechsel der Abstraktionsebenen <strong>und</strong> der Repräsentationsform variiert neben<br />

dem imaginativen Gehalt auch der Erfahrungsbezug, d. h. die unmittelbare Anbindung an<br />

den subjektiven Sinnzusammenhang <strong>von</strong> Wissen. Wenn es gelingt, innere Modelle in<br />

dem Sinne zu flexibilisieren, daß sie in unterschiedliche Komplexitäts- <strong>und</strong><br />

Abstraktionsniveaus, in verschiedene Abbildungsmodi transformiert werden können, so<br />

wäre es auch möglich, subjektives Empfinden, Gefühle <strong>und</strong> Emotionen auf der Ebene des<br />

sinnlich Repräsentierten in Beziehung zu setzen zu kognitiv rekonstruierten<br />

Sinnstrukturen bzw. Zweck-Mittel-Strukturen auf der begrifflich-abstrakten<br />

Abbildungsebene. Es ginge dabei nicht darum, Gefühle „in den Griff“ zu bekommen,<br />

sondern vielmehr um eine Steigerung der Reflexivität des Subjekts; um eine Kompetenz<br />

letztlich, in der Emotion <strong>und</strong> Kognition nicht als Gegensatzpaar auftreten.<br />

<strong>4.</strong>2.3.3.3 Lernergebnisse im Bereich der Qualität interner Orientierungs- <strong>und</strong><br />

Regulationsleistungen<br />

Operative Modelle sind Systeme <strong>von</strong> verhältnismäßig kurzer Lebensdauer, sie werden<br />

gemeinhin dem „Kurzzeitgedächtnis“ bzw. dem „Arbeitsgedächtnis“ zugerechnet (vgl. z. B.<br />

KLIX 1988, S. 40ff.). Sie integrieren auf der Ebene subjektiven Bewußtseins unter einer<br />

bestimmten, zeitlich begrenzten Interessenlage oder Absicht relevante Merkmale der Umwelt<br />

mit dem Wissen, den Emotionen <strong>und</strong> Motiven des Subjekts. Ihr Zweck besteht darin, dem<br />

Menschen Orientierung, Erkenntnis <strong>und</strong> zielgerichtetes Verhalten, also Handeln zu<br />

ermöglichen. Operativ sind sie demnach in zweifachem Sinne:<br />

− sie selbst sind ihrer Funktion nach operativ, d. h. sie dienen der Verwirklichung zielgerichteter<br />

menschlicher Aktivität, indem sie kognitive Operationen <strong>und</strong>/oder kognitiv<br />

regulierte Interaktion mit der Umwelt ermöglichen. Nur in dieser Mittel-Funktion sind sie<br />

existent, <strong>und</strong> nur in Hinblick auf diese Funktion ist ihre <strong>Beurteilung</strong> sinnvoll <strong>und</strong> möglich;<br />

− sie sind jedoch zugleich selbst Ergebnis operativer Leistungen des Subjekts. Operative<br />

Modelle werden nicht einfach aus dem (Langzeit-)Gedächtnis abgerufen, sondern sie sind<br />

in ihrer je spezifischen Ausprägung das Ergebnis aktiver, situationsspezifischer<br />

Konstruktions- oder <strong>Rekonstruktion</strong>sleistungen des Subjekts (vgl. AEBLI 1988, S. 231).<br />

Entsprechend ist im Hinblick auf unsere Diskussion der Qualität operativer Modelle festzuhalten,<br />

daß diese gleichermaßen abhängig ist <strong>von</strong> der Qualität der sie konstituierenden<br />

Prozesse wie sie ihrerseits die Güte der auf ihrer Gr<strong>und</strong>lage erfolgenden Prozesse bestimmt.<br />

Wir haben hier ein intensives Wechselwirkungsverhältnis, das jeden Versuch einer isolierend<strong>analytischen</strong><br />

Betrachtung problematisch erscheinen läßt. Wenn wir dennoch - im Anschluß an<br />

die „isolierte“ Betrachtung der Inhalte <strong>und</strong> der Qualitätskriterien operativer Modelle -<br />

gesondert nach Lernergebnissen im Bereich der Prozeßqualität interner Orientierungs- <strong>und</strong><br />

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