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4. Konzept zur analytischen Rekonstruktion und zur Beurteilung von ...

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Kapitel 4: <strong>Rekonstruktion</strong> <strong>und</strong> <strong>Beurteilung</strong> <strong>von</strong> Lernprozessen<br />

<strong>und</strong> Vergleichsrechnung). Wir können unter unserem Interesse darauf verzichten, die verschiedenen<br />

Formen des Rechnungswesens <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen Gestaltungsprobleme<br />

im einzelnen vorzustellen <strong>und</strong> zu diskutieren (vgl. hierzu z. B. HOPFENBECK 1992, S. 795ff.;<br />

THOMMEN 1991, S. 113ff.; ULRICH/HILL/KUNZ 1985, FALK/WOLF 1988, S. 323ff.).<br />

Festzuhalten ist lediglich, daß die Art <strong>und</strong> die Intensität der Erfassung <strong>und</strong> Abbildung der Unternehmensprozesse<br />

in dieser Dimension wiederum - wie bei allen Modellen - <strong>von</strong> den damit<br />

verfolgten Intentionen abhängen. So stellt etwa BRÜNING (1996, S. 86f.) im Hinblick auf die<br />

Finanzbuchhaltung fest:<br />

„Die Buchhaltung ist wie jedes Modell ein vereinfachtes Bild der Realität <strong>und</strong><br />

kann selbstverständlich nicht die für alle Entscheidungen notwendigen Informationsbedürfnisse<br />

voll erfüllen. Sie reduziert zum Beispiel periodenübergreifende<br />

Prozesse mit intertemporalen Verflechtungen in Buchungen jeweils einer Buchungsperiode<br />

<strong>und</strong> vernachlässigt wesentliche Faktoren <strong>und</strong> Beziehungen. Ökonomisch<br />

vernünftige Entscheidungen kann nur treffen, wer sich der Grenzen des<br />

Rechnungswesens bewußt ist <strong>und</strong> damit weiß, welche zusätzlichen Informationen<br />

er für seine spezielle Fragestellung benötigt.“<br />

Beziehen wir diese Überlegungen <strong>zur</strong>ück auf unsere Absicht, ein fachwissenschaftlich f<strong>und</strong>iertes<br />

Bezugsmodell für die Analyse der Übungsfirma als arbeitsanaloge - oder besser wohl<br />

unternehmungsanaloge - Lernumwelt <strong>und</strong> als komplexes, dynamisches Abbild des Lerngegenstandes<br />

Unternehmung zu erarbeiten, so ergibt sich die zweifache Konsequenz,<br />

− daß es den Lernenden möglich sein muß, am Modell Übungsfirma ein komplexes Vorstellungsbild<br />

<strong>von</strong> den Leistungspotentialen <strong>und</strong> Leistungsprozessen der Unternehmung zu gewinnen<br />

<strong>und</strong> dieses somit als zielbezogen agierendes, wertschöpfendes System zu verstehen.<br />

Dies setzt voraus, daß sie die Potentiale <strong>und</strong> Prozesse auf der materiell-logistischen<br />

Ebene im abstrakten Zusammenhang wertakzentuierender Modelle, z. B. der Finanzbuchhaltung,<br />

rekonstruieren können. Ein solches, auf wesentliche Struktur- <strong>und</strong> Prozeßmerkmale<br />

reduziertes Modell in der wertmäßigen Dimension zeigt Abbildung 65;<br />

− daß es den Lernenden im Zuge ihres arbeitsanalogen Lernhandelns im Modell möglich sein<br />

muß, ihre konkrete aufgabenbezogene Tätigkeit in den Gesamtzusammenhang der Unternehmung<br />

einzuordnen. Dies heißt einerseits, daß sie auf der horizontalen Ebene erkennen<br />

können, in welcher Weise ihre Aufgabe in den Zweckzusammenhang des betrieblichen<br />

Leistungsprozesses eingeb<strong>und</strong>en ist; es bedeutet andererseits, daß sie den spezifischen<br />

(formal-)zielbezogenen Beitrag ihrer Tätigkeit verstehen <strong>und</strong> entsprechend in der vertikalen<br />

Dimension an den Führungs- <strong>und</strong> Kontrollprozessen erkennend <strong>und</strong> gestaltend beteiligt<br />

werden. Letzteres setzt zugleich voraus, daß entsprechend quantifizierte erfolgsbezogene<br />

Informationen aus dem Bereich des Rechnungswesens im System Übungsfirma insgesamt<br />

wie auch für die einzelnen Stelleninhaber erkennbar handlungsrelevant werden müssen.<br />

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