18.01.2014 Aufrufe

4. Konzept zur analytischen Rekonstruktion und zur Beurteilung von ...

4. Konzept zur analytischen Rekonstruktion und zur Beurteilung von ...

4. Konzept zur analytischen Rekonstruktion und zur Beurteilung von ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kapitel 4: <strong>Rekonstruktion</strong> <strong>und</strong> <strong>Beurteilung</strong> <strong>von</strong> Lernprozessen<br />

Festlegung der Bearbeitungsreihenfolge<br />

3. Orientierung über das Referenz-Handlungsfeld<br />

Lektüre <strong>von</strong> Handbüchern, Prospekten; ggf. Führen <strong>von</strong> Telefonaten mit Herstellern,<br />

Rücksprache mit der anfordernden Abteilung<br />

<strong>4.</strong> Planung für das Referenz-Handlungsfeld<br />

Entscheidung für ein bestimmtes Produkt eines bestimmten Lieferanten, Festlegung<br />

der Bestellmenge unter Berücksichtigung <strong>von</strong> Rabattstaffeln u. ä.<br />

5. Ausführung im faktischen Handlungsfeld<br />

Fertigen <strong>und</strong> Versenden der Bestellung; Mitteilung an die anfordernde<br />

Ablage des Vorgangs<br />

Abteilung;,<br />

fe-<br />

6. Rückmeldung aus dem faktischen Handlungsfeld<br />

Beschwerde der anfordernden Abteilung, daß Lieferant wegen unpünktlicher Lierungen<br />

in der Vergangenheit problematisch ist<br />

7. Rückmeldung aus dem Referenz-Handlungsfeld<br />

Rückmeldung aus dem Lager über erfolgte Lieferung; Beschwerde der anfordern-<br />

Abteilung wegen mangelhafter Qualität<br />

den<br />

Um auch im Bereich der geistigen Arbeit Restriktivitäts-Analysen durchführen zu können, ist<br />

es erforderlich, das Konstrukt der Partialisierung auf diese Handlungsform zu übertragen.<br />

Dieser Gedanke ist insofern gleichermaßen befremdend <strong>und</strong> doch auch konsequent,<br />

weil zunächst einmal geistige Arbeit ihr Entstehen der Partialisierung körperlicher<br />

Arbeit verdankt. Wenn sie selbst wiederum unter dem Einfluß rationalisierender Arbeitsteilung<br />

zum Gegenstand <strong>von</strong> Partialisierungsbemühungen wird, so kann das im Sinne<br />

BRAVERMANs (1977, S. 245) als Ausdruck einer Übertragung tayloristischer Prinzipien<br />

auf den Bereich der geistigen Arbeit interpretiert werden, durch die Arbeitszerlegung,<br />

repetitive Arbeitsvollzüge, Arbeitsintensivierung <strong>und</strong> rigorose externe Kontrolle auch für<br />

diesen Bereich bestimmend werden.<br />

RESCH (1988, S. 91ff.) unterscheidet auf der Gr<strong>und</strong>lage seiner oben referierten Systematisierungen<br />

zwei Ansatzpunkte <strong>zur</strong> Rationalisierung <strong>und</strong> damit <strong>zur</strong> Partialisierung<br />

geistiger Arbeit:<br />

(a) Partialisierung im faktischen Handlungsfeld, worunter er alle Maßnahmen faßt,<br />

die das Ausmaß der im faktischen Handlungsfeld erforderlichen Planungen <strong>und</strong><br />

Antizipationen einschränken. Er unterscheidet hierbei zwischen Vereinfachungen<br />

des Herstellungsprozesses der symbolischen Gegenstände <strong>und</strong> Vereinfachungen der<br />

symbolischen Gegenstände selbst (ebenda). Als Beispiel für die erste Variante kann<br />

die Einführung eines Finanzbuchhaltungsprogramms mit standardisierter Eingabemaske<br />

<strong>und</strong> automatisierten Kontrollprozeduren genannt werden; als Beispiel der<br />

zweiten Variante die Verwendung <strong>von</strong> Kurzbriefen oder Formularen statt individuell<br />

formulierter Briefe.<br />

(b) Partialisierung im Referenz-Handlungsfeld, wozu alle Maßnahmen beitragen, „die<br />

das Ausmaß der im Referenz-Handlungsfeld notwendigen Planungen reduzieren“.<br />

330

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!