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4. Konzept zur analytischen Rekonstruktion und zur Beurteilung von ...

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Kapitel 4: <strong>Rekonstruktion</strong> <strong>und</strong> <strong>Beurteilung</strong> <strong>von</strong> Lernprozessen<br />

Bewegungsprogramm zu berücksichtigen sind, "die zu anderen Varianten des<br />

Arbeitsergebnisses führende Bewegungsabläufe oder die Benutzung anderer<br />

Arbeitsgeräte erfordern" (ebenda).<br />

EBENE 2: Handlungsplanung<br />

"Herr X geht die Treppe hinunter, weil er die Sonntagsausgabe einer Zeitung kaufen<br />

will, die einen großen Anzeigenteil für Stellenangebote hat. Da nur ein Kiosk in der<br />

Innenstadt Sonntagszeitungen verkauft, muß Herr X einen Weg gehen, den er selten<br />

geht. Er muß sich also vorher überlegen, wie er dort am schnellsten hinkommt <strong>und</strong><br />

ob er evtl. den Bus nehmen soll, um sein Ziel, die Zeitung zu kaufen, zu erreichen"<br />

(ebenda, S. 25).<br />

Auf der Ebene der Handlungsplanung besteht das Ziel in einer Veränderung materieller Gegebenheiten,<br />

die nicht allein durch die Realisation verfestigter Bewegungsprogramme zu erreichen<br />

ist. Es müssen vielmehr vorhandene Bewegungsprogramme in neuartiger Weise miteinander<br />

verknüpft werden.<br />

Das Aktionsprogramm besteht aus einem Handlungsprogramm, das aus einer neuartigen Abfolge<br />

verschiedener bekannter Bewegungsprogramme besteht <strong>und</strong> das vorab bis zum Ziel hin<br />

festgelegt werden kann. Die verschiedenen Möglichkeiten <strong>zur</strong> Verknüpfung dieser Bewegungsprogramme<br />

wurden vorab antizipatorisch durchgespielt, die Alternativen wurden bewertet,<br />

<strong>und</strong> es war eine Entscheidung für eine Programmvariante erforderlich. Während der Ausführung<br />

wird das Handlungsprogramm nur in dem Fall geändert, daß es fehlerhaft geplant war<br />

oder daß es fehlerhaft ausgeführt wurde.<br />

Stufe 2R:<br />

Stufe 2:<br />

„Das Handlungsprogramm ist vorab bis zum Arbeitsresultat festgelegt". Es<br />

wird nicht vom Arbeitenden selbst geplant, sondern ist ihm vielmehr "durch<br />

Externe oder durch die Konstruktion <strong>und</strong> Anordnung der Arbeitsmaterialien<br />

vorgegeben". Der Arbeitende muß sich daher das vorgegebene Handlungsprogramm<br />

antizipatorisch vergegenwärtigen, es jedoch nicht entwerfen (ebenda, S.<br />

39f.).<br />

Das vorab bis zum Handlungsergebnis festlegbare Handlungsprogramm wird<br />

vom Arbeitenden selbst geplant. "Er hat unterschiedliche Möglichkeiten der<br />

Verknüpfung verschiedener Bewegungsprogramme vorher antizipatorisch<br />

durchgespielt <strong>und</strong> dann eine Möglichkeit ausgewählt" (ebenda, S. 40).<br />

EBENE 3: Teilzielplanung<br />

"Die Zeitung zu kaufen ist jedoch nur das erste einer Reihe vorab grob geplanter<br />

Teilziele. Herr X hat sich vorgenommen, diesen Sonntag Bewerbungen zu schreiben.<br />

Er sucht eine Stelle mit einem neuen Aufgabengebiet. Nachdem er die Zeitung gekauft<br />

hat, muß er geeignete Stellenanzeigen aus dem Anzeigenteil heraussuchen<br />

(Teilziel 2). Wenn er mehrere findet, muß er entscheiden, auf welche der Angebote<br />

er sich bewerben will. Für diese Entscheidung muß er sich Kriterien überlegen. Diese<br />

Entscheidung ist ein weiteres Teilziel. Das nächste Teilziel ist die Anfertigung der<br />

Bewerbungen" (ebenda, S. 25).<br />

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