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4. Konzept zur analytischen Rekonstruktion und zur Beurteilung von ...

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Kapitel 4: <strong>Rekonstruktion</strong> <strong>und</strong> <strong>Beurteilung</strong> <strong>von</strong> Lernprozessen<br />

Vorgaben<br />

Aus den Aufgabencharakteristiken<br />

<strong>und</strong> den Ausführungesbedingungen<br />

resultierende objektive Anforderungen:<br />

- Entschlüsseln <strong>von</strong> Informationen<br />

- Bewerten <strong>von</strong> Informationen<br />

- ...<br />

Leistungsvoraussetzungen des<br />

Arbeitssubjekts<br />

- Motive, Werte<br />

- Qualifikation<br />

- Erfahrungshintergr<strong>und</strong><br />

Subjektive Arbeitssituation<br />

incl. Redefinition der<br />

Arbeitsaufgabe<br />

Arbeitstätigkeit als Inanspruchnahme<br />

der Leistungsvoraussetzungen<br />

(Beanspruchung)<br />

Selbstveränderung<br />

Umweltveränderung<br />

Arbeitsergebnis<br />

Abbildung 40:<br />

Selbst- <strong>und</strong> Umweltveränderung in Abhängigkeit <strong>von</strong> der Beanspruchung.<br />

Quelle: GEBERT/VON ROSENSTIEL 1981, S. 79<br />

Aus dieser Darstellung wird deutlich, daß die "Selbstveränderung", also die Auswirkung der<br />

Arbeitstätigkeit auf die Persönlichkeit des Handelnden, <strong>von</strong> der nur für jedes einzelne Subjekt<br />

feststellbaren Beanspruchung im Zuge der Arbeitstätigkeit abhängt. Die Arbeitstätigkeit wiederum<br />

basiert auf der subjektiven Definition der Arbeitssituation, die analog <strong>zur</strong> (subjektiven)<br />

Lernsituation als "internes Modell" aller in bezug auf die beabsichtigte Handlung (Aufgabe)<br />

relevanten äußeren <strong>und</strong> inneren Gegebenheiten definiert werden kann. Im Zentrum dieser subjektiven<br />

Modellierung der Arbeitssituation steht die "Redefinition" der Arbeitsaufgabe, womit<br />

nach HACKMANN (1970) die subjektive Widerspiegelung der objektiven Arbeitsaufgabe 1 bezeichnet<br />

wird (vgl. UDRIS 1981; GEBERT/VON ROSENSTIEL 1981, S. 221).<br />

Ein Gr<strong>und</strong>problem der handlungspsychologischen Analyse des Lernpotentials gesellschaftlicher<br />

Arbeit liegt darin, daß die Bezugsgröße für Aussagen über den Prozeß arbeitsimmanenter<br />

Selbstveränderung die subjektiv redefinierte Arbeitsaufgabe ist. Diese ist jedoch gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

idiosynkratischer Natur <strong>und</strong> keinesfalls ungebrochen aus den objektiven Charakteristika der<br />

Arbeitsaufgabe abzuleiten. Zur Erfassung subjektiv redefinierter Arbeitssituationen <strong>und</strong> der<br />

individuellen Beanspruchung im Zuge des Arbeitshandelns wäre entsprechend auf Verfahren<br />

der "subjektiven Arbeitsanalyse" <strong>zur</strong>ückzugreifen, die sich vor allem auf Befragungen der Arbeitenden<br />

<strong>zur</strong> Verbalisierung psychischer Prozesse stützen (vgl. UDRIS 1981; ULICH 1981).<br />

1<br />

Nach HACKMANN bestehen Aufgaben a) aus einem bestimmten Reizmaterial, b) aus Instruktionen, die spezifizieren,<br />

was im Hinblick auf dieses Reizmaterial zu tun ist, sowie c) aus Informationen über den zu erreichenden<br />

Zielzustand (1969, S. 113).<br />

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