Globale Entwicklung - Bildung für nachhaltige Entwicklung ...

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92 Globale Umweltveränderungen (11) • „Fürsorge für kommende Generationen?“ • „Blick in die Zukunft“ (Weltmodelle) • Folgen der Klimaänderung 1.1, 1.2, 1.3, 3.1, 3.3, 4.2, 5.3, 7.1, 7.3, 7.4, 10.2, 10.4, 11.2 Technik Energiegewinnung und –nutzung (9) • Nachwachsende Rohstoffe • Alternative Energiegewinnung 1.3, 3.2, 9.1, 10.1, 10.2, 11.1, 11.2 Chancen und Gefahren des technologischen Fortschritts (10) • Gentechnisch veränderte Lebensmittel • Patentierung von Saatgut • Pränatale Diagnostik (in Indien) 3.2, 4.1, 6.1, 6.4, 7.1, 9.2, 11.1 • Die Nummern der Kompetenzen, die im Rahmen der jeweiligen Themen erworben/ gestärkt werden können, beziehen sich auf die Kernkompetenzen des Lernbereichs Globale Entwicklung und die ihnen zugeordneten fachbezogenen Kompetenzen (s. Kap. 3.12.2.2); fett gedruckte Kompetenzen bilden den Schwerpunkt. 3.12.2.4 Aufgabenbeispiel Das Aufgabenbeispiel knüpft an eine Aufgabe aus den Bildungsstandards Biologie zu einem ökologischen Thema an (vgl. KMK 2005). Um die Dimensionen globaler Entwicklung stärker zu berücksichtigen wurde die Aufgabe erweitert. Die Aufgabe ist innerhalb der Biologie im Basiskonzept ‚System’ und im Themenbereich 9 (Schutz und Nutzung natürlicher Ressourcen) des Lernbereichs Globale Entwicklung einzuordnen. Innerhalb eines schulischen Teilcurriculums Biologie ist die Aufgabe im Themenbereich Ökosysteme anzusiedeln. Lerninhalte dieses Themenbereichs sind die Struktur von Ökosystemen, abiotische und biotische Faktoren, ökologische Beziehungen (z.B. Nahrungsnetze) und Kreisläufe sowie nicht zuletzt die Bedeutung der Ökosysteme für den Menschen. Das Thema Ökosysteme wird meist am Beispiel des Ökosystems Wald und an Gewässerökosystemen erarbeitet. Aber auch stark anthropogen geprägte und genutzte Ökosysteme, wie Agrar- und Stadtökosysteme können Unterrichtsthema sein. Als Beispiel außereuropäischer Ökosysteme werden oft tropische Regenwälder oder Wüsten thematisiert. Die Aufgabe ist als Beispielaufgabe konzipiert, die im Anschluss an einen entsprechenden Unterricht über das Ökosystem Meer, seine anthropogene Veränderung sowie deren ökonomische, soziale und politische Dimensionen bearbeitet werden kann. Für die Bearbeitung werden 60 Minuten veranschlagt. Die Zukunft der Meere Meere bedecken zwei Drittel der Erdoberfläche. Sie spielen eine zentrale Rolle für globale ökologische Kreisläufe und versorgen den Menschen über den Fischfang mit Nahrung. Meere werden durch eine Vielzahl natürlicher und vom Menschen bedingter Umweltveränderungen beeinflusst und wirken auf Mensch und Umwelt zurück. Eine intakte Meeresumwelt ist daher ein wichtiger Faktor für wirtschaftliche Entwicklung, soziales Wohlergehen und Lebensqualität.

93 Aufgaben 1. Ermitteln Sie aus dem Arbeitsmaterial die Umweltfaktoren, die Einfluss auf das Leben der Sardelle haben, und ordnen Sie diese in geeignete Gruppen. 2. Stellen Sie die Nahrungsbeziehungen der im Text genannten Lebewesen schematisch dar - mit der Sardelle als Mittelpunkt (benutzen Sie dabei Pfeile in der Bedeutung „wird gefressen von") und skizzieren Sie eine Nahrungspyramide für diesen Zusammenhang. 3. Formulieren Sie begründete Befürchtungen aus Sicht der Fischer und deren Abnehmer, welche Auswirkungen eine weitere Überfischung der Sardellenbestände haben könnte. Gehen Sie dabei auf ökologische und ökonomische Gesichtspunkte ein. 4. „Die Zukunft der Meere – zu warm, zu hoch, zu sauer“ ist der Titel des Gutachtens des „Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen“ (WBGU 2006). Stellen sie eine Verknüpfung zwischen den drei genannten Umweltveränderungen Meereserwärmung, Meerespeigelanstieg und Meeresversauerung her. 5. Ziel der gegenwärtigen globalen Umweltpolitik ist eine Reduzierung der Treibhausgase, insbesondere des Kohlenstoffdioxids. Erörtern Sie, welche der verschiedenen Möglichkeiten dazu in Ihrem Alltag (besonders) sinnvoll ist. Arbeitsmaterial Die Sardelle tritt hauptsächlich in den Küstenregionen Perus und Chiles auf und ist für diese Länder eine wichtige Erwerbsquelle. In den letzten Jahrzehnten wurden immer mehr Fische gefangen, sowohl als Nahrung für den Menschen als auch zur Herstellung von Fischmehl, das als Futter vor allem in der Massentierhaltung verwendet wird. Wertvoll ist der Fisch für den Menschen auch aus anderen wirtschaftlichen Gründen, denn riesige Seevogelschwärme ernähren sich von ihm, deren Kotablagerungen (Guano) auf dem Festland als Dünger weltweit verkauft werden. Außerdem stellen Sardellen im Ökosystem Meer selbst eine wichtige Nahrung für andere Fische wie für den Thunfisch dar. Heute sind die Sardellenbestände aufgrund ständiger Überfischung stark geschrumpft. Auch klimatische Wechsel beeinflussen die Bestände. Die wohl bekannteste Ursache für natürliche Bestandsschwankungen ist „El Niño", ein Phänomen, das in unregelmäßigen Abständen meist um die Weihnachtszeit vor der südamerikanischen Küste auftritt. „El Niño" ist eine warme Meeresströmung, die den sonst kalten Humboldtstrom vor der südamerikanischen Küste verdrängt. Kalte Gewässer enthalten mehr pflanzliches und tierisches Plankton, von dem sich die Sardelle ernährt. Die Sardellen sind daher gezwungen, sich in kühlere, tiefere Wasserschichten zurückzuziehen. Nahrungsmangel kann dazu führen, dass sich die ausgewachsenen Sardellen nicht mehr fortpflanzen und ein ganzer Sardellenjahrgang ausfällt.

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Aufgaben<br />

1. Ermitteln Sie aus dem Arbeitsmaterial die Umweltfaktoren, die Einfluss auf das<br />

Leben der Sardelle haben, und ordnen Sie diese in geeignete Gruppen.<br />

2. Stellen Sie die Nahrungsbeziehungen der im Text genannten Lebewesen schematisch<br />

dar - mit der Sardelle als Mittelpunkt (benutzen Sie dabei Pfeile in der Bedeutung<br />

„wird gefressen von") und skizzieren Sie eine Nahrungspyramide für diesen<br />

Zusammenhang.<br />

3. Formulieren Sie begründete Befürchtungen aus Sicht der Fischer und deren Abnehmer,<br />

welche Auswirkungen eine weitere Überfischung der Sardellenbestände<br />

haben könnte. Gehen Sie dabei auf ökologische und ökonomische Gesichtspunkte<br />

ein.<br />

4. „Die Zukunft der Meere – zu warm, zu hoch, zu sauer“ ist der Titel des Gutachtens<br />

des „Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung <strong>Globale</strong> Umweltveränderungen“<br />

(WBGU 2006). Stellen sie eine Verknüpfung zwischen den drei genannten<br />

Umweltveränderungen Meereserwärmung, Meerespeigelanstieg und<br />

Meeresversauerung her.<br />

5. Ziel der gegenwärtigen globalen Umweltpolitik ist eine Reduzierung der Treibhausgase,<br />

insbesondere des Kohlenstoffdioxids. Erörtern Sie, welche der verschiedenen<br />

Möglichkeiten dazu in Ihrem Alltag (besonders) sinnvoll ist.<br />

Arbeitsmaterial<br />

Die Sardelle tritt hauptsächlich in den Küstenregionen Perus und Chiles auf und ist<br />

für diese Länder eine wichtige Erwerbsquelle. In den letzten Jahrzehnten wurden<br />

immer mehr Fische gefangen, sowohl als Nahrung für den Menschen als auch zur<br />

Herstellung von Fischmehl, das als Futter vor allem in der Massentierhaltung verwendet<br />

wird.<br />

Wertvoll ist der Fisch für den Menschen auch aus anderen wirtschaftlichen Gründen,<br />

denn riesige Seevogelschwärme ernähren sich von ihm, deren Kotablagerungen<br />

(Guano) auf dem Festland als Dünger weltweit verkauft werden. Außerdem stellen<br />

Sardellen im Ökosystem Meer selbst eine wichtige Nahrung für andere Fische wie<br />

für den Thunfisch dar. Heute sind die Sardellenbestände aufgrund ständiger Überfischung<br />

stark geschrumpft.<br />

Auch klimatische Wechsel beeinflussen die Bestände. Die wohl bekannteste Ursache<br />

für natürliche Bestandsschwankungen ist „El Niño", ein Phänomen, das in unregelmäßigen<br />

Abständen meist um die Weihnachtszeit vor der südamerikanischen<br />

Küste auftritt. „El Niño" ist eine warme Meeresströmung, die den sonst kalten Humboldtstrom<br />

vor der südamerikanischen Küste verdrängt. Kalte Gewässer enthalten<br />

mehr pflanzliches und tierisches Plankton, von dem sich die Sardelle ernährt.<br />

Die Sardellen sind daher gezwungen, sich in kühlere, tiefere Wasserschichten<br />

zurückzuziehen. Nahrungsmangel kann dazu führen, dass sich die ausgewachsenen<br />

Sardellen nicht mehr fortpflanzen und ein ganzer Sardellenjahrgang ausfällt.

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