Globale Entwicklung - Bildung für nachhaltige Entwicklung ...
Globale Entwicklung - Bildung für nachhaltige Entwicklung ...
Globale Entwicklung - Bildung für nachhaltige Entwicklung ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
69<br />
3.10 Orientierungshilfe für die Erstellung von Curricula<br />
Der Orientierungsrahmen für den Lernbereich <strong>Globale</strong> <strong>Entwicklung</strong> wurde vor allem<br />
als Hilfe für die Erstellung von <strong>Bildung</strong>s-/Lehr- oder Rahmenplänen durch die Länder<br />
konzipiert sowie für selbstverantwortliche Schulen, die vor der Aufgabe stehen, ihr<br />
eigenes Curriculum zu gestalten.<br />
Dabei geht es um die zeitliche und fachliche Zuordnung zu erwerbender Kompetenzen<br />
und verbindlicher Inhalte sowie die damit verbundenen Leistungsanforderungen.<br />
Lernen als aktiver, konstruktiver und selbstgesteuerter Kommunikationsvorgang<br />
soll gestärkt werden.<br />
Schulen stehen bei der Erstellung schulinterner Curricula vor der schwierigen Aufgabe,<br />
Fachlehrpläne untereinander und auf die jeweiligen schulischen Schwerpunktsetzungen<br />
abzustimmen. Dabei ergeben sich in zwei Bereichen besondere<br />
Herausforderungen:<br />
• bei der fachübergreifenden Abstimmung hinsichtlich des Erwerbs von Basiskompetenzen,<br />
wie Lesekompetenz, allgemeine soziale und methodische Kompetenzen<br />
oder Präsentationskompetenz und<br />
• bei der Abstimmung von Anforderungen und Inhalten innerhalb fachübergreifender<br />
Lernbereiche wie des Lernbereichs <strong>Globale</strong> <strong>Entwicklung</strong>.<br />
In einigen Ländern existieren bereits Lehrpläne für fachübergreifende Lernbereiche<br />
oder sind in der <strong>Entwicklung</strong> – i.d.R. für die Hauptschule. Dabei handelt es sich in<br />
den meisten Fällen um die Zusammenführung fachlicher <strong>Bildung</strong>saufgaben zu Bereichen,<br />
die wie „Arbeit und Beruf“, „Natur und Technik“ oder „Gesellschaft“ für die<br />
Schülerinnen und Schüler einen Bezug zu ihrer Lebenswelt sichtbar machen und die<br />
Unterrichtspraxis stärker an realen gesellschaftlichen Kontexten orientieren. Die Anteile<br />
traditioneller Fächer an solchen Lernbereichen sind meist klar erkennbar. Nur<br />
wenige Länder haben bisher Rahmenpläne für interdisziplinäre <strong>Bildung</strong>s- und Erziehungsaufgaben<br />
erstellt, die fachübergreifend oder fächerverbindend bearbeitet werden.<br />
61<br />
Die große Mehrzahl der Lehrpläne sind Rahmenvorgaben für einzelne Fächer, die<br />
oft untereinander wenig abgestimmt sind und deren Stofffülle i.d.R. beklagt wird. Sie<br />
orientieren sich an <strong>Bildung</strong>sstandards der KMK, wo diese vorhanden sind. In einer<br />
neuen Lehrplangeneration ist die Absicht erkennbar, Kompetenzen und Anforderungen<br />
stärker in den Vordergrund zu rücken und die Vorgaben verbindlicher Inhalte im<br />
Rahmen eines Kerncurriculums deutlich zu begrenzen. Solche Lehrpläne zeichnen<br />
sich durch die Vorgabe von Leistungsanforderungen aus und sind in weiten Teilen<br />
gestaltungsoffen. Damit erhalten die einzelnen Schulen über die Erstellung eines<br />
schulinternen Curriculums größere Gestaltungsräume aber auch eine weitergehende<br />
Verantwortung. Sie können innerhalb des vorgegebenen Rahmens geltender<br />
Lehrpläne schneller und flexibler auf veränderte gesellschaftliche Situationen, v.a.<br />
aber auf schulinterne Ziele und Voraussetzungen reagieren. Bei der Erstellung<br />
61 Ein Beispiel dafür sind die Hamburger Rahmenpläne für die neun Aufgabengebiete „Berufsorientierung“, „Gesundheitsförderung“,<br />
„<strong>Globale</strong>s Lernen“, „Interkulturelle Erziehung“, „Medienerziehung“, „Sexualerziehung“,„Sozial-<br />
und Rechtserziehung“, Umwelterziehung“ und „Verkehrserziehung“,<br />
s. www.hamburger-bildungsserver.de