Globale Entwicklung - Bildung für nachhaltige Entwicklung ...
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3.7 Leistungsanforderungen des Lernbereichs<br />
Bei den Leistungsanforderungen im Lernbereich <strong>Globale</strong> <strong>Entwicklung</strong> gilt es zu entscheiden,<br />
ob es um Minima (unter die kein Lernender zurückfallen soll), eine mittlere<br />
Niveaustufe oder das Ideal eines Maximums gehen soll. Dabei geht es um ein mittleres<br />
Anforderungsniveau auf der Grundlage praktischer Erfahrungen. Im vorliegenden<br />
Orientierungsrahmen für den Lernbereich <strong>Globale</strong> <strong>Entwicklung</strong> werden zunächst<br />
Kompetenzniveaus auf zwei Stufen (Ende Jahrgangsstufe 4 und Mittlerer Abschluss)<br />
dargestellt. Leistungsanforderungen, die bestimmten Kern- und Teilkompetenzen<br />
zugeordnet sind, werden exemplarisch für einzelne Beispielaufgaben beschrieben.<br />
Ein besonderes Problem stellt der ganzheitliche Charakter von Kompetenzen dar,<br />
der es kontraintentional erscheinen lässt, dass komplementäre Teilkompetenzen isoliert<br />
gemessen werden. Hier böte sich die Möglichkeit, untere Leistungsanforderungen<br />
des Lernbereichs durch die schwerpunktmäßige Verfügbarkeit über bestimmte<br />
Teilkompetenzen und höhere Leistungsanforderungen durch die zunehmende Kumulierung<br />
von Teilkompetenzen im Verlauf eines systematisch vernetzten Lernprozesses<br />
zu definieren.<br />
Inwieweit Kompetenzniveaus zuverlässig erfasst werden können, hängt von dem<br />
verfügbaren Instrumentarium und den Rahmenbedingungen ihrer Überprüfung ab.<br />
Der individuellen Leistungsbeurteilung im Rahmen des Unterrichts ist dabei durch<br />
dauerhafte Beobachtung unterschiedlicher mündlicher und schriftlicher Leistungen<br />
ein deutlich größerer Spielraum gegeben als ergänzenden Vergleichstests. So gibt<br />
es durchaus die Möglichkeit, die Kompetenz „Partizipation und Mitgestaltung“ (11) zu<br />
erfassen, d.h. die Handlungsbereitschaft der Schülerinnen und Schüler auf der<br />
Grundlage ihrer mündigen Entscheidungen. Ob sich solche komplexen Kompetenzen<br />
allerdings in übergreifenden Vergleichstudien „messen“ lassen, ist u.a. eine Frage<br />
wissenschaftlicher Forschung.<br />
Die Definition von Leistungsanforderungen für den Lernbereich <strong>Globale</strong> <strong>Entwicklung</strong><br />
kann nur in enger Zusammenarbeit mit den Fächern erfolgen, in denen (bzw. in Abstimmung<br />
mit denen) bei fächerübergreifenden Organisationsformen die Kompetenzen<br />
des Lernbereichs erworben werden sollen. Der Orientierungsrahmen kann dafür<br />
Grundsätze und Beispiele anbieten.<br />
3.8 Unterrichtsentwicklung<br />
Eine zunehmende Steuerung von <strong>Bildung</strong> über Kompetenzen und Leistungsüberprüfung<br />
hat Konsequenzen für die die didaktische Gestaltung von Lernprozessen im<br />
Unterricht. Die Konstruktion neuerer Kompetenzmodelle ist in der Regel mit dem Ziel<br />
verknüpft, selbstorganisiert variable Lebenssituationen bewältigen zu können.<br />
Selbstorganisierte und möglichst weitgehend selbstgesteuerte <strong>Bildung</strong>sprozesse gewinnen<br />
in der schulischen <strong>Bildung</strong> als Vorbereitung auf lebenslanges Lernen herausragende<br />
Bedeutung. Das gilt für Unterricht ganz allgemein und für die Komplexität<br />
des Lernbereichs <strong>Globale</strong> <strong>Entwicklung</strong>, den hohen Orientierungsbedarf angesichts<br />
schnellen globalen Wandels und der <strong>Entwicklung</strong> entsprechender Kompetenzen zur<br />
Gestaltung des persönlichen und beruflichen Lebens sowie der Mitwirkung in der<br />
Gesellschaft in besonderem Maße.