Globale Entwicklung - Bildung für nachhaltige Entwicklung ...
Globale Entwicklung - Bildung für nachhaltige Entwicklung ...
Globale Entwicklung - Bildung für nachhaltige Entwicklung ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
54<br />
Die vorgeschlagenen Kompetenzen schließen sowohl an die Definition und Auswahl<br />
von Schlüsselkompetenzen der OECD 53 als auch an den europäischen Referenzrahmen<br />
„Schlüsselkompetenzen für lebenslanges Lernen“ (Deutscher Bundesrat<br />
2005) an. Sie enthalten wesentliche Bestandteile der acht Schlüsselkompetenzen<br />
dieses vom Europäischen Parlament verabschiedeten Referenzrahmens, v.a. in den<br />
Bereichen: 5. Lernkompetenz und 6. Interpersonelle, interkulturelle und soziale Kompetenz<br />
und Bürgerkompetenz.<br />
Der dem Orientierungsrahmen zu Grunde liegende integrative Kompetenzbegriff sowie<br />
das damit verbundene Ziel, Wissen, Fähigkeiten und Einstellungen selbstorganisiert<br />
zur Bewältigung bestimmter Lebenssituationen einsetzen zu können, entspricht<br />
den Grundelementen des European Qualifications Framework (EQF) (Commission of<br />
the European Communities 2005), so dass eine Zuordnung von Qualifikationen, die<br />
im Lernbereich <strong>Globale</strong> <strong>Entwicklung</strong> erworben werden, zum EQF perspektivisch<br />
möglich erscheint.<br />
3.2 Grundlagen eines Kompetenzmodells für den<br />
Lernbereich <strong>Globale</strong> <strong>Entwicklung</strong><br />
Die Expertise „Zur <strong>Entwicklung</strong> nationaler <strong>Bildung</strong>sstandards“ (Klieme u.a. 2003) regt<br />
an, Kompetenzmodelle mit Teilkompetenzen zu entwickeln, die auch Abstufungen<br />
bzw. <strong>Entwicklung</strong>sverläufe von Kompetenzen darstellen. Vor allem aber sollen die<br />
Lernerwartungen an Schülerinnen und Schüler als verfügbare Kompetenzen auf bestimmten<br />
Stufen der Schullaufbahn formuliert werden.<br />
Die <strong>Entwicklung</strong> eines Orientierungsrahmens für die Lehrplanarbeit der Länder und<br />
die curricularen <strong>Entwicklung</strong>saufgaben der Schulen folgen in diesem Sinne einer allgemeinen<br />
Grundtendenz, in Lehrplänen einen stärkeren Akzent auf Leistungsanforderungen<br />
zu legen und die konkrete Umsetzungsplanung den Schulen zu übertragen.<br />
Das Besondere des Lernbereichs <strong>Globale</strong> <strong>Entwicklung</strong> besteht darin, dass er nicht<br />
wie integrative Lernbereiche durch den Zusammenschluss bestimmter Fächer entsteht,<br />
sondern aufgrund eines eigenen, fächerübergreifenden Gegenstandsbereichs<br />
und eines spezifischen Weltzugangs sowie einer jahrzehntelangen <strong>Entwicklung</strong> als<br />
Eine-Welt- bzw. entwicklungspolitische <strong>Bildung</strong> oder <strong>Globale</strong>s Lernen wesentliche<br />
Merkmale einer Domäne aufweist.<br />
Die für den Lernbereich <strong>Globale</strong> <strong>Entwicklung</strong> definierten Kernkompetenzen stellen<br />
den Ausgangspunkt für ein Kompetenzmodell dar, das hier für die Grundschule (Ende<br />
Klasse 4) und den Mittleren Abschluss der Sekundarstufe I ausgeformt wird und<br />
der Ausdifferenzierung für weitere Jahrgangstufen bedarf, v.a. einer Fortentwicklung<br />
in die Sekundarstufe II.<br />
Kompetenzen beziehen sich im Sinne der OECD „Definition und Auswahl von<br />
Schlüsselkompetenzen“(2005) einerseits auf die gesellschaftlichen Anforderungen<br />
des globalen Wandels und orientieren sich andererseits an den individuellen Zielen<br />
53 Rychen u.a. 2003. Die Nähe zeigt sich vor allem in der Herleitung der DESECO-Schlüsselkompetenzen aus<br />
den Herausforderungen der Globalisierung und Modernisierung „wie z.B. Herstellen eines Ausgleichs zwischen<br />
Wirtschaftswachstum und <strong>nachhaltige</strong>r <strong>Entwicklung</strong> sowie zwischen Wohlstand und sozialem Ausgleich“, DESE-<br />
CO 2005, S. 6