Globale Entwicklung - Bildung für nachhaltige Entwicklung ...
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50 spektivenwechsel dient dem Verständnis und der Respektierung des Fremden bei gleichzeitiger Erschließung und Bewusstwerdung der eigenen Identität. Dies ist die Voraussetzung für die Übernahme von Mitverantwortung in der „Einen Welt“, in der nicht nur Verständnis und Toleranz, sondern vor allem auch solidarisches Denken und Handeln sowie die Verteidigung von Grundwerten erforderlich sind, um Entwicklungskrisen, Menschenrechtsverletzungen, Terrorismus und andere globale Herausforderungen zu bewältigen. 2.3.4 Wertorientierung auf versachlichter Basis Wertorientierung und persönliches Engagement sind zentrale Ziele des Unterrichts im Lernbereichs Globale Entwicklung. Dabei ist einerseits eine Identifikation mit grundlegenden Werten, vor allem mit denen, die als universale Menschenrechte verstanden werden können, unverzichtbar. Andererseits wäre gerade für Kinder und Jugendliche ein moralischer Rigorismus gefährlich, der die komplexen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, politischen und ökologischen Strukturen aus der Betrachtung ausklammert. Ein tragfähiges Engagement für die Umsetzung persönlich akzeptierter Werte bedarf daher auch der rationalen und bisweilen kontroversen Befassung mit den verschiedenen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, politischen und ökologischen Gegebenheiten und des Verständnisses ihrer Eigendynamik. Der Lernbereich Globale Entwicklung ordnet sich damit in den Gesamtzusammenhang des schulischen Unterrichts ein, der auf Versachlichung durch den reflektierten Umgang mit der Erfassung und Ordnung der komplexen Realität zielt und dabei jede Form der Indoktrination vermeidet. Die differenzierte Problemanalyse wird als Vorbedingung für ein handlungsorientiertes Engagement deutlich, das gewaltfreie und konfliktlösende Prozesse unterstützt. Gerade bei Kindern und Jugendlichen, die angesichts der menschlichen Leiden mit großer Betroffenheit reagieren, ist die individuelle Verarbeitung der Inhalte und Themen des Lernbereichs Globale Entwicklung in der Bewusstseins- und Persönlichkeitsbildung eine wichtige erzieherische Aufgabe. Wo globale Probleme in Entwicklung und Umwelt anzusprechen sind, die offen und ungeklärt sind, darf jungen Menschen nicht der Mut zu ihrer Zukunft genommen werden. Deshalb müssen Lösungsmöglichkeiten für diese Probleme mit den Schülerinnen und Schülern erarbeitet werden, die auch die Gestaltung des persönlichen Lebens beeinflussen können. Hoffnung und Zuversicht sind wesentliche Unterrichtselemente.
51 2.4 Literatur ALLBUS (Allgemeine Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften): Serviceangebot der „Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen (GESIS)“. Seit 1980 im zweijährigen Rhythmus Asbrand, B.: Unsicherheit in der Globalisierung. Orientierung von Jugendlichen in der Weltgesellschaft. In: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 8.Jhg., Heft 2/2005, S. 222-238 Bos, W., u.a. (Hrsg.): Erste Ergebnisse aus IGLU. Schülerleistungen am Ende der vierten Jahrgangsstufe im internationalen Vergleich, Münster 2003 Deutsches PISA-Konsortium (Hrsg.): Pisa 2000. Basiskompetenzen von Schülerinnen und Schülern im internationalen Vergleich. Opladen 2001 Deutsche Shell (Hrsg.): Jugend 2002. 14. Shell Jugendstudie. Konzeption und Koordination: Hurrelmann, K./ Albert, M. in Arbeitsgemeinschaft mit Infratest Sozialforschung, Frankfurt/M 2002 Deutsche Shell (Hrsg.): Jugend 2006. 15.Shell Jugendstudie. Konzeption und Koordination: Hurrelmann, K./ Albert, M. in Arbeitsgemeinschaft mit Infratest Sozialforschung, Frankfurt/M. 2006 Heitmeyer, W. (Hrsg.): Deutsche Zustände. Folge 1 (2002) bis Folge 4 (2006), Frankfurt/M. 2002-2006 Konsortium Bildungsberichterstattung: Bildung in Deutschland. Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zu Bildung und Migration, Frankfurt/M. 2006 Kultusministerkonferenz (Hrsg.): Vereinbarung über Bildungsstandards für den Mittleren Schulabschluss vom 04.12.2003 Kultusministerkonferenz (Hrsg.): Vereinbarung zur Gestaltung der gymnasialen Oberstufe in der Sekundarstufe II, Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 07.07.1972 in der Fortschreibung vom 02.06.2006 Lambert, W.E./Klineberg,O.: Children’s views of foreign people. A cross-national study, New York 1967 Lumpe, A.: Kompetenzen für die Welt von Morgen – Übergang Schule-Beruf. Kompetenzentwicklung in der Schule: neue Perspektiven, Hamburg 2006 MORI: Schools Omnibus 2000-2001 (Wave 7). Report. A Research Study Among 11- 16 Year Olds on behalf of the Department for international Development (DfID), London 2001, S. 6 Oesterreich, D.: Politische Bildung von 14-Jährigen in Deutschland. Studien aus dem Projekt Civic Education, Opladen 2002 Scheunpflug, A.: Stichwort: Globalisierung und Erziehungswissenschaft. ZfE Jg.6, Heft 2, 2003, S. 159-172
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gleichzeitiger Erschließung und Bewusstwerdung der eigenen Identität. Dies ist die<br />
Voraussetzung für die Übernahme von Mitverantwortung in der „Einen Welt“, in der<br />
nicht nur Verständnis und Toleranz, sondern vor allem auch solidarisches Denken<br />
und Handeln sowie die Verteidigung von Grundwerten erforderlich sind, um <strong>Entwicklung</strong>skrisen,<br />
Menschenrechtsverletzungen, Terrorismus und andere globale Herausforderungen<br />
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2.3.4 Wertorientierung auf versachlichter Basis<br />
Wertorientierung und persönliches Engagement sind zentrale Ziele des Unterrichts<br />
im Lernbereichs <strong>Globale</strong> <strong>Entwicklung</strong>. Dabei ist einerseits eine Identifikation mit<br />
grundlegenden Werten, vor allem mit denen, die als universale Menschenrechte verstanden<br />
werden können, unverzichtbar. Andererseits wäre gerade für Kinder und<br />
Jugendliche ein moralischer Rigorismus gefährlich, der die komplexen gesellschaftlichen,<br />
wirtschaftlichen, politischen und ökologischen Strukturen aus der Betrachtung<br />
ausklammert. Ein tragfähiges Engagement für die Umsetzung persönlich akzeptierter<br />
Werte bedarf daher auch der rationalen und bisweilen kontroversen Befassung mit<br />
den verschiedenen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, politischen und ökologischen<br />
Gegebenheiten und des Verständnisses ihrer Eigendynamik.<br />
Der Lernbereich <strong>Globale</strong> <strong>Entwicklung</strong> ordnet sich damit in den Gesamtzusammenhang<br />
des schulischen Unterrichts ein, der auf Versachlichung durch den reflektierten<br />
Umgang mit der Erfassung und Ordnung der komplexen Realität zielt und dabei jede<br />
Form der Indoktrination vermeidet. Die differenzierte Problemanalyse wird als Vorbedingung<br />
für ein handlungsorientiertes Engagement deutlich, das gewaltfreie und konfliktlösende<br />
Prozesse unterstützt.<br />
Gerade bei Kindern und Jugendlichen, die angesichts der menschlichen Leiden mit<br />
großer Betroffenheit reagieren, ist die individuelle Verarbeitung der Inhalte und Themen<br />
des Lernbereichs <strong>Globale</strong> <strong>Entwicklung</strong> in der Bewusstseins- und Persönlichkeitsbildung<br />
eine wichtige erzieherische Aufgabe. Wo globale Probleme in <strong>Entwicklung</strong><br />
und Umwelt anzusprechen sind, die offen und ungeklärt sind, darf jungen Menschen<br />
nicht der Mut zu ihrer Zukunft genommen werden. Deshalb müssen Lösungsmöglichkeiten<br />
für diese Probleme mit den Schülerinnen und Schülern erarbeitet werden,<br />
die auch die Gestaltung des persönlichen Lebens beeinflussen können. Hoffnung<br />
und Zuversicht sind wesentliche Unterrichtselemente.