Globale Entwicklung - Bildung für nachhaltige Entwicklung ...
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18<br />
1.3.3 Die Handlungsebenen der <strong>Entwicklung</strong>sdimensionen<br />
Das Handeln von Menschen in jeder der vier Dimensionen wird weitgehend von unterscheidbaren<br />
Steuerungsmodi auf der jeweiligen Ebene bestimmt. Im familialen<br />
Kontext werden Handlungserwartungen überwiegend durch persönliche Kontakte<br />
vermittelt, denen vor allem informelle, sozio-kulturell geprägte Rollenerwartungen<br />
zugrunde liegen, während von der Mesoebene aufwärts (s. Abb.) formale Regeln wie<br />
rechtliche Normierungen an Bedeutung gewinnen.<br />
Die Analyse des Handelns und der Handlungsmöglichkeiten in Richtung <strong>nachhaltige</strong>r<br />
<strong>Entwicklung</strong> muss sich auf jeder Ebene an den dort geltenden Steuerungsmodi<br />
orientieren. So trägt z.B. die Analyse von Bedingungen persönlicher Friedfertigkeit im<br />
engeren sozialen Umfeld wenig zum Verständnis von Frieden oder Krieg im transnationalen<br />
Kontext bei.<br />
In den Nachhaltigkeitsbeschlüssen wird vielfach auf die verschiedenen Ebenen Bezug<br />
genommen, so etwa im Schlussbericht von Johannesburg:<br />
“We assume a collective responsibility to advance and strengthen the interdependent<br />
and mutually reinforcing pillars of sustainable development – economic development,<br />
social development and environmental protection – at the local, national, regional<br />
and global levels.“ 24<br />
Die Ebenen der <strong>Entwicklung</strong>sdimensionen sind<br />
Handlungsebenen im Prozess <strong>nachhaltige</strong>r <strong>Entwicklung</strong><br />
Makro-Ebene<br />
Meso-Ebene<br />
Mikro-Ebene<br />
„Lebenswelt“<br />
Welt<br />
Transnationale<br />
Einheiten<br />
Nation, Staat<br />
Region,<br />
Provinz o.ä.<br />
Gemeinde<br />
Familie,<br />
Kleingruppe<br />
Individuum<br />
Nutzung der Chancen und Mitgestaltung von Globalisierung im<br />
Rahmen der Nachhaltigkeitserfordernisse<br />
Mitwirkung in Vereinten Nationen, WTO und anderen multilateralen<br />
Organisationen sowie bilaterale Kooperationen zur <strong>Entwicklung</strong>spolitik,<br />
Friedenssicherung usw.<br />
Nutzung regionaler Bündnisse (z.B. EU, Afrikanische Union)<br />
für grenzüberschreitende Abstimmung u. Konfliktausgleich<br />
Demokratische Konsensbildung und Politikgestaltung zur<br />
Abstimmung aller <strong>Entwicklung</strong>sdimensionen im gesellschaftlichen<br />
Suchprozess nach <strong>nachhaltige</strong>r <strong>Entwicklung</strong><br />
Dialog von Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, um die<br />
Selbstreferenz von Institutionen und Sektoren zu überwinden<br />
und Synergien in Richtung Nachhaltigkeit zu erzielen<br />
Sicherung der lokalen Existenzbedingungen<br />
Nutzung der überschaubaren Bezüge zwischen lokalen<br />
Akteuren zur Koordination aller <strong>Entwicklung</strong>sdimensionen<br />
Familie als Stabilisierungsfaktor im sozialen Wandel:<br />
Geschlechterrollen, familiäre Aufgabenteilung, solidarische<br />
Bewältigung der Lebensphasen und -risiken<br />
Individueller Ausgleich zwischen divergierenden wirtschaftlichen,<br />
gesellschaftlichen, politischen und ökologischen Erfordernissen<br />
(z.B. im Konsumverhalten)<br />
24 United Nations, Report of the World Summit on Sustainable Development, Chapter I, Annex, Johannesburg<br />
Declaration on Sustainable Development, § 5, Johannesburg, 2002