Globale Entwicklung - Bildung für nachhaltige Entwicklung ...
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1.2.4 Bezug zu den Nachhaltigkeitsbeschlüssen<br />
Bei der Ausrichtung des Orientierungsrahmens auf die Nachhaltigkeitsbeschlüsse<br />
muss auf einige besondere Herausforderungen eingegangen werden:<br />
Umwelt und <strong>Entwicklung</strong><br />
Die Umweltbildung leistet in den Schulen wichtige Beiträge zur Verbesserung des<br />
Umweltbewusstseins. Ihre Öffnung für die globalen Zusammenhänge, wie z.B. das<br />
Weltklima und die komplexen gesellschaftlichen Bedingungen für die weltweite Bewahrung<br />
der Umwelt, sind Anliegen des Deutschen Bundestags 17 und wurden im<br />
BLK-Modellversuch „21“ aufgegriffen 18 . Da eine überwiegend ökologische Interpretation<br />
der Nachhaltigkeitsbeschlüsse von Rio und Johannesburg unangemessen wäre,<br />
müssen weitere Anstrengungen unternommen werden, Umwelt- und <strong>Entwicklung</strong>sperspektiven<br />
gleichwertig zu behandeln und im Unterricht konsequent zu verbinden.<br />
Globalisierung und kulturelle Diversität<br />
Die Weltkonferenzen haben die Bedeutung und den Wert kultureller Vielfalt betont,<br />
selbst wenn dadurch die Konsensbildung immer wieder auf harte Proben gestellt<br />
wurde. Offenheit für die globale kulturelle Vielfalt ist wesentlich für den Umgang mit<br />
ihrer ambivalenten Rolle im globalen Wandel. Auch wenn es um „selbständiges Agieren<br />
in internationalen Austauschbeziehungen und auf internationalen Arbeitsmärkten“<br />
19 oder um militärisches Engagement zur Friedenssicherung in Problemregionen<br />
geht, spielen Kompetenzen zur interkulturellen Kooperation eine zentrale Rolle. Das<br />
Verständnis kultureller Diversität in globalen Bezügen schließt spiegelbildlich die eigene<br />
kulturelle Identität ein. 20<br />
Der Orientierungsrahmen bezieht den kulturellen Hintergrund bei allen vier <strong>Entwicklung</strong>sdimensionen<br />
ein, wodurch die normativen Aspekte jeder Dimension und kulturell<br />
bedingte Spannungen zwischen den Dimensionen, aber auch Fragen kultureller<br />
Identität im Spannungsverhältnis zum globalen Wandel bearbeitet werden können.<br />
Gestaltung der Globalisierung<br />
Die „gerechte Gestaltung der Globalisierung“ 21 kann sich nicht damit zufrieden geben,<br />
Globalisierung als einen von anonymen Kräften determinierten Prozess zu verstehen.<br />
Die Chancen und Gefahren der Globalisierung erfordern vielmehr den Dialog<br />
und die Zusammenarbeit der Akteure der verschiedenen <strong>Entwicklung</strong>sdimensionen.<br />
Auf den jeweiligen Ebenen müssen auch die jeweils Betroffenen bzw. ihre Repräsentanten<br />
eingeschlossen und demokratische Formen der Mitbestimmung gesucht werden.<br />
Die Nationalstaaten sind neben den multilateralen Organisationen immer noch<br />
die wichtigsten Integrationsebenen entwicklungsbezogenen Handelns – auch und<br />
gerade wenn sie im Dialog mit der Zivilgesellschaft stehen, sich mit den Eigendyna-<br />
17 Deutscher Bundestag: Beschluss zur <strong>Bildung</strong> für eine <strong>nachhaltige</strong> <strong>Entwicklung</strong><br />
(10.5.2000, Bundestagsdrucksache 14/3319)<br />
18 Bund Länder Kommission für <strong>Bildung</strong>splanung und Forschungsförderung (BLK): „Orientierungsrahmen <strong>Bildung</strong><br />
für eine <strong>nachhaltige</strong> <strong>Entwicklung</strong>“,1998.<br />
19 Konsortium <strong>Bildung</strong>sberichterstattung (Hrsg.): <strong>Bildung</strong> in Deutschland. Bielefeld 2006, S. 197<br />
20 VENRO: „<strong>Globale</strong>s Lernen“ als Aufgabe und Handlungsfeld entwicklungspolitischer Nicht-Regierungsorganisationen.<br />
Bonn 2000 (VENRO-Arbeitspapier Nr. 10)<br />
21 BMZ (Hrsg.): Mehr Wirkung erzielen. Die Ausrichtung der deutschen <strong>Entwicklung</strong>szusammenarbeit auf die<br />
Millennium-<strong>Entwicklung</strong>sziele. BMZ Spezial Nr. 130, Bonn 2005, S. 8