Globale Entwicklung - Bildung für nachhaltige Entwicklung ...

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18.01.2014 Aufrufe

108 M 5 Die Regierung von Ecuador hat strenge Regeln erlassen, um die Inseln zu schützen. Die Meinungen sind geteilt: Hotelbesitzer: Erst mit den steigenden Touristenzahlen ist bei den Bewohnern überhaupt der Wille entstanden, die Natur zu schützen, vorher hatte man z.B. die Schildkröten fast ausgerottet. Bisher haben sich die seltenen Tiere nicht an den Besuchern gestört. Der Tourismus sollte ausgebaut werden dürfen. Unternehmer, deren Schiffe Touristen zu den Inseln bringen: Bisher dürfen nur wenige Inseln angefahren werden. Man könnte die Zahl der Touristen stark erhöhen und damit vielen Menschen Verdienstmöglichkeiten bieten, wenn man die Besucher auf mehr Inseln verteilen würde. Reiseleiter: Der Tourismus ist die Haupteinnahmequelle der Inseln. Das liegt auch daran, dass die Touristen nur unter der Führung von Einheimischen die Inseln betreten dürfen, um Tiere und Pflanzen zu besichtigen. Dieser gelenkte Tourismus schafft nicht nur Arbeitsplätze, er sorgt auch dafür, dass die Einzigartigkeit der Inseln erhalten bleibt. Eine Zunahme der Touristen würde die Verdienstmöglichkeiten erhöhen. Allerdings besteht die Gefahr, dass bei zu vielen Touristen die Tiere flüchten – der Tourismus ginge zurück. Ecuadorianer vom Festland: Der Tourismus ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Daher zogen in den letzten Jahrzehnten Menschen auf die Inseln: dort gibt es Arbeitsplätze und gute Verdienstmöglichkeiten. Dass die Regierung den Zuzug jetzt unterbindet, finden viele nicht richtig. Denn noch immer sind die meisten Inseln gar nicht für den Fremdenverkehr erschlossen. Erwartungshorizont Aufgabe (Anforderungsbereich) Bezug zu Kompetenzen Leistungserwartungen (mittleres Niveau) Aufgabe 1 (AFB I und II) Kompetenzen 1.1, 1.3 1.1 „Schülerinnen und Schüler verfügen über topographisches Orientierungswissen und können Fragen der Globalisierung und Entwicklung räumlich einordnen.“ 1.3 „Schülerinnen und Schüler können Textquellen, kartographische, graphische und statistische Darstellungsformen nutzen.“ Das von den Schülerinnen und Schülern entworfene Informationsblatt sollte weitgehend richtige Aussagen enthalten zur Lage und Größe der Galápagos. Erwartet werden kann: • Lage im Pazifik, am Äquator, etwa 1000 km vor der südamerikanischen Küste / vor Ecuador • Durchschnittstemperaturen im Juli-August knapp über 20° C, Trockenheit (geringe Niederschläge um 20 mm/Monat) und Nebelbildung oberhalb von 200 m

109 • endemische Tier- und Pflanzenwelt mit über 1300 Arten unter Naturschutz gestellt und UNESCO Weltnaturerbe Aufgabe 2 (AFB I und II) Kompetenzen 1.3, 2.2 Die Schülerinnen und Schüler können: 1.3 „Textquellen, kartographische, graphische und statistische Darstellungsformen nutzen.“ 2.2 „natur- und sozialräumliche Potenziale analysieren und Vielfalt als Entwicklungschance erkennen.“ Es können weitgehend richtige Aussagen erwartet werden zu • dem Wachstum der Einwohnerzahl und dem noch zügigeren Anstieg der Touristenzahlen • sowie dem Zusammenhang zwischen beiden Entwicklungen. Aufgabe 3 (AFB III) Kompetenzen 2.3, 3.1, 6.2, 9.1 Die Schülerinnen und Schüler können: 2.3 „ unterschiedliche Gefährdungsrisiken durch wirtschaftliche Nutzung erfassen (vulnerabiliy)“ „das Leitbild der Nachhaltigkeit auf Prozesse der Raumentwicklung anwenden“ 6.2 „wirtschaftliche Eingriffe in Natur- und Umwelt vor dem Hintergrund ihrer ökologischen und sozialen Verträglichkeit bewerten.“ 9.1 „raumwirksame Interessenkonflikte analysieren und Ideen zur Konfliktlösung entwickeln.“ Es wird erwartet, dass die Schülerinnen und Schüler die 4 Meinungsäußerungen vor dem Hintergrund des Leitbildes der nachhaltigen Entwicklung weitgehend richtig bewerten und zu begründeten Empfehlungen kommen: • dem Vorschlag des Hotelbesitzers, den Tourismus auszubauen, kann nur begrenzt und unter Einhaltung strikter Naturschutzregeln zugestimmt werden • die Forderung der Schiffsunternehmer, weitere Inseln für den Tourismus zu erschließen, sollte als nicht nachhaltig erkannt werden • der Argumentation des Reiseleiters kann man sich unter der Perspektive der Nachhaltigkeit anschließen • bei der Forderung nach Aufhebung der Zuzugsbeschränkungen muss zwischen kurzfristig positiven sozialen Wirkungen und langfristigen Schäden abgewogen werden.

109<br />

• endemische Tier- und Pflanzenwelt mit über 1300 Arten unter Naturschutz<br />

gestellt und UNESCO Weltnaturerbe<br />

Aufgabe 2 (AFB I und II)<br />

Kompetenzen<br />

1.3, 2.2<br />

Die Schülerinnen und Schüler können:<br />

1.3 „Textquellen, kartographische, graphische und statistische Darstellungsformen<br />

nutzen.“<br />

2.2 „natur- und sozialräumliche Potenziale analysieren und Vielfalt als<br />

<strong>Entwicklung</strong>schance erkennen.“<br />

Es können weitgehend richtige Aussagen erwartet werden zu<br />

• dem Wachstum der Einwohnerzahl und dem noch zügigeren Anstieg<br />

der Touristenzahlen<br />

• sowie dem Zusammenhang zwischen beiden <strong>Entwicklung</strong>en.<br />

Aufgabe 3 (AFB III)<br />

Kompetenzen<br />

2.3, 3.1, 6.2, 9.1<br />

Die Schülerinnen und Schüler können:<br />

2.3 „ unterschiedliche Gefährdungsrisiken durch wirtschaftliche Nutzung<br />

erfassen (vulnerabiliy)“<br />

„das Leitbild der Nachhaltigkeit auf Prozesse der Raumentwicklung<br />

anwenden“<br />

6.2 „wirtschaftliche Eingriffe in Natur- und Umwelt vor dem Hintergrund<br />

ihrer ökologischen und sozialen Verträglichkeit bewerten.“<br />

9.1 „raumwirksame Interessenkonflikte analysieren und Ideen zur Konfliktlösung<br />

entwickeln.“<br />

Es wird erwartet, dass die Schülerinnen und Schüler die 4 Meinungsäußerungen<br />

vor dem Hintergrund des Leitbildes der <strong>nachhaltige</strong>n <strong>Entwicklung</strong><br />

weitgehend richtig bewerten und zu begründeten Empfehlungen<br />

kommen:<br />

• dem Vorschlag des Hotelbesitzers, den Tourismus auszubauen,<br />

kann nur begrenzt und unter Einhaltung strikter Naturschutzregeln<br />

zugestimmt werden<br />

• die Forderung der Schiffsunternehmer, weitere Inseln für den Tourismus<br />

zu erschließen, sollte als nicht nachhaltig erkannt werden<br />

• der Argumentation des Reiseleiters kann man sich unter der Perspektive<br />

der Nachhaltigkeit anschließen<br />

• bei der Forderung nach Aufhebung der Zuzugsbeschränkungen<br />

muss zwischen kurzfristig positiven sozialen Wirkungen und langfristigen<br />

Schäden abgewogen werden.

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