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Publikationen des Umweltbundesamtes

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Standpunkte-Panorama 9<br />

Weiterhin wichtig für das Thema „Ökologische Gerechtigkeit“ ist auch die Bilanz <strong>des</strong> Kapitels<br />

hinsichtlich der Kommunikation von Nachhaltigkeit in die Gesellschaft. Zum einen<br />

bestünden bei dieser bislang noch maßgebliche Defizite, obgleich sie ein wichtiges Element<br />

der Nachhaltigkeitsstrategie sei:<br />

„Die nationale Nachhaltigkeitsstrategie erreicht es bisher noch nicht in der erforderlichen<br />

Weise, die Nachhaltigkeit zu bündeln und sichtbar zu machen. Obwohl sie von der Mehrheit<br />

der Akteure als wichtig begrüßt wird, gelingt es ihr noch nicht, die gesellschaftliche<br />

Agenda der Nachhaltigkeitspolitik unübersehbar zu machen.“ (Bun<strong>des</strong>regierung 2004: 20)<br />

Nachhaltigkeit finde in der Folge in den einzelnen gesellschaftlichen Gruppen bislang noch<br />

keine deutliche Resonanz und sei bislang nur innerhalb eines begrenzten Expertenkreises<br />

relevant. (Bun<strong>des</strong>regierung 2004: 17ff.)<br />

Zum anderen zeige sich eine deutliche „Renaissance der Werteorientierung“ in der Gesellschaft,<br />

verbunden mit der Wahrnehmung, dass Werte im Rahmen der Nachhaltigkeitspolitik<br />

bislang nur unzureichend kommuniziert werden (Bun<strong>des</strong>regierung 2004: 21). Viele<br />

Menschen bekundeten diesbezüglich ihre Unzufriedenheit. Teils durchaus richtige Maßnahmen<br />

wie die Windenergiegewinnung würden zu stark aus einem technischen Blickwinkel<br />

kommuniziert. Es fehle an einer Offenlegung von Zusammenhängen zu kulturellen und<br />

gesellschaftlichen Werten.<br />

Im Jahr 2005 brachte die Bun<strong>des</strong>regierung den „Wegweiser 2005“ auf den Weg, einen<br />

weiteren Bericht, mit dem sie ein zweites Mal Bilanz zieht und darüber hinaus die Strategie<br />

in ausgewählten Schwerpunktthemen weiter entwickelt. Anders als bei der Nachhaltigkeitsstrategie<br />

2002 und dem Fortschrittsbericht 2004, auf die der Wegweiser 2005 aufbaut,<br />

war aufgrund der kurzfristigen Terminlage ein zuvor breit angelegter gesellschaftlicher<br />

Dialog hier nicht möglich. Dennoch haben bei verschiedenen wichtigen Themen Vertreter<br />

aus Wirtschaft und Wissenschaft oder Mitglieder <strong>des</strong> Nachhaltigkeitsrates Beiträge geliefert<br />

(Bun<strong>des</strong>regierung 2005: 7). Anders als im Fortschrittsbericht 2004 sind hier die Politikbereiche<br />

nicht flächendeckend, sondern anhand bestimmter ausgewählter Themen (z.B.<br />

die Kraftstoffstrategie im Kapitel B.III. „Mobilität sichern“) behandelt. Die Arbeit an den<br />

Themen, die die Strategie nicht aufgreife, werde fortgesetzt (Bun<strong>des</strong>regierung 2005: 9).<br />

In dem zwischen CDU und SPD nach den Bun<strong>des</strong>tagswahlen 2005 abgeschlossenen Koalitionsvertrag<br />

hat sich die Bun<strong>des</strong>regierung inzwischen auch zu einer weiteren Verfolgung<br />

dieser Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie verpflichtet. Sie versteht die Förderung einer<br />

Nachhaltigen Entwicklung als Ziel und Maßstab ihres Regierungshandels, sowohl auf nationaler<br />

und europäischer als auch auf internationaler Ebene. Nachhaltigkeitseinrichtungen<br />

wie der im Bun<strong>des</strong>kanzleramt verankerte „Staatssekretärsausschuss für Nachhaltige Entwicklung“,<br />

der „Rat für Nachhaltige Entwicklung“ sowie der „Parlamentarische Beirat“<br />

sollen bestehen bleiben.

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