Erfahrungsbericht über das von mir in der Zeit - Institut für Berufs ...

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18.01.2014 Aufrufe

Erfahrungsbericht Schulpraktikum Änne Pinno Formulierung gemeint hatte. Die betreffenden Fragen werde nicht quantitativ auswerten, sondern sie ganz weg lassen oder höchstens zur qualitativen Betrachtung heranziehen. Leider konnte ich den Fragebogen erst fast einen Monat nach dem Ende meines Praktikums von 43 anwesenden Schülern ausfüllen lassen, was dazu führte, dass sie die an sie gerichteten Fragen teilweise auch auf das Lernprojekt 2 bezogen. 4.3 Projektunterricht nach Gudjons Nach Herbert Gudjons gliedert sich ein Projekt in vier Schritte. Im ersten Projektschritt wird eine „für den Erwerb von Erfahrungen geeignete, problemhaltige Sachlage“ ausgewählt, wobei folgende von Gudjons als Merkmale bezeichnete Aspekte zu beachten sind. Der Bezug des Projektes zu Fragen, Problemen oder Situationen des wirklichen Lebens muss gewährleistet sein, wobei die Orientierung an den Interessen der Beteiligten erfolgt, so dass im Projektunterricht aus dem Lehrziel des Lehrers ein Lernziel der Schüler wird und der gesellschaftlichen Praxisrelevanz des Projekts zur konstruktiven Lösung oder Verbesserung der gewählten Situation führt. Im zweiten Projektschritt wird von Lehrern und Schülern einen Plan zur Problemlösung entwickelt. Die Schüler organisieren sich hierzu selbst und gehen eigenverantwortlich vor. Bei der handlungsorientierten Auseinandersetzung mit den Problemen sollen im 3. Projektschritt möglichst viele Sinne bei der Arbeit am Projekt und zur Darstellung der Projektergebnisse verwendet werden. Die Zusammenarbeit in Gruppen fördert dabei die Sozialkompetenz. Die erarbeitete Problemlösung ist im letzen Projektschritt im wirklichen Leben zu erproben, daher ist eine Produktorientierung in Form von zu erzielenden Ergebnissen mit einem Gebrauchs- und Mitteilungswert sinnvoll. Zusammenfassung: Projektphasen „Phase 1: Auswahl einer für den Erwerb von Erfahrungen geeigneten, problemhaltigen Sachlage Merkmale: 1. Situationsbezug 2. Orientierung an den Interessen der Beteiligten 3. Gesellschaftliche Praxisrelevanz Phase 2: Gemeinsame Entwicklung eines Plans zur Problemlösung Merkmale: 4. Zielgerichtete Projektplanung 5. Selbstorganisation und Selbstverantwortung Seite 28

Erfahrungsbericht Schulpraktikum Änne Pinno Phase 3: Handlungsorientierte Auseinandersetzung mit dem Problem Merkmale: 6. Einbeziehung vieler Sinne 7. Soziales Lernen Phase 4: Überprüfung der erarbeiteten Problemlösung an der Wirklichkeit“ 57 Projektunterricht überschreitet immer Fächergrenzen. Dabei geht es darum, eine Aufgabe in ihrem komplexen Lebenszusammenhang zu begreifen und sie sich im Schnittpunkt verschiedener Fachdisziplinen vorzustellen. Im Projekt sind trotz allen, den Lernenden zur Verfügung gestellten Mitteln, ergänzende Unterrichtselemente nötig, um die Schüler zur Erfüllung des Projektziels zu befähigen. 4.4 Darstellung der eigenen Beobachtungen und Auswertung der Fragebögen Zunächst einmal möchte ich den Didaktikern Recht geben, die in den letzten Jahren immer wieder eine „Verwässerung“ des ursprünglichen Begriffs „Projekt“ beklagen. Denn selbst das, was ich im Rahmen dieser Arbeit immer wieder als Projektunterricht bezeichnet habe entspricht auch nicht vollständig dem, was Gudjons Projekt nennen würde. Zwar erfolgte der Unterricht im Lernprojekt 1 fächerübergreifend und bezogen auf die Erstellung des Endproduktes Bewerbungsmappe, jedoch haben die Schüler die Projektaufgabe nicht zusammen mit dem Lehrpersonal erarbeitet, sondern erhielten diese zum Beginn meiner vierwöchigen Praktikumszeit. Im Arbeitsauftrag wird die Ausgangslage beschrieben. Des Weiteren können die Schüler dort nachlesen, welche Aufgaben bis wann, in welcher Form und unter Auswahl welcher Hilfsmittel fertig zu stellen sind. Die Schüler können sich ihre Zeit während der Projektstunden relativ frei in Eigenverantwortung einteilen, müssen jedoch auch selbständig ihre Vorgehensweise planen und sich Inhalte eigenständig erarbeiten. Um ihnen die einzelnen Teilaufgaben ein wenig zu erleichtern, werden wie Gudjons es auch vorschlägt, kleinere Frontalunterrichtseinschübe wie z.B. zu den Suchstrategien und Screenshots notwendig. Auch mein im Abschnitt 3 vorgestellter Unterricht diente dazu, die Schüler zur weiteren eigenständigen Bearbeitung des Projekts zu befähigen. In diesem Lernauftrag wird den Auszubildenden unter der Überschrift „Bewertung des Lernprojekts und abzugebende Ausarbeitungen“ eine Hilfe bei der Strukturierung ihrer Vorgehensweise gegeben, die sie aber natürlich in ihrer Planungsfreiheit beschneidet, was ich jedoch für die ersten Lernprojekte als durchaus sinnvoll erachte. Obwohl in meinem Fragebogen zwar ein wenig mehr als 50% der Schüler angaben, dass sie auch schon vor ihrer jetzigen Ausbildung 57 vgl.http://mnsp.bildung-rp.de/archiv/materialien_beispiele_1.htm#1 Seite 29

<strong>Erfahrungsbericht</strong> Schulpraktikum<br />

Änne P<strong>in</strong>no<br />

Phase 3: Handlungsorientierte Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit dem Problem<br />

Merkmale:<br />

6. E<strong>in</strong>beziehung vieler S<strong>in</strong>ne<br />

7. Soziales Lernen<br />

Phase 4: Überprüfung <strong>der</strong> erarbeiteten Problemlösung an <strong>der</strong> Wirklichkeit“ 57<br />

Projektunterricht überschreitet immer Fächergrenzen. Dabei geht es darum, e<strong>in</strong>e Aufgabe <strong>in</strong><br />

ihrem komplexen Lebenszusammenhang zu begreifen und sie sich im Schnittpunkt<br />

verschiedener Fachdiszipl<strong>in</strong>en vorzustellen. Im Projekt s<strong>in</strong>d trotz allen, den Lernenden zur<br />

Verfügung gestellten Mitteln, ergänzende Unterrichtselemente nötig, um die Schüler zur<br />

Erfüllung des Projektziels zu befähigen.<br />

4.4 Darstellung <strong>der</strong> eigenen Beobachtungen und Auswertung <strong>der</strong><br />

Fragebögen<br />

Zunächst e<strong>in</strong>mal möchte ich den Didaktikern Recht geben, die <strong>in</strong> den letzten Jahren immer<br />

wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e „Verwässerung“ des ursprünglichen Begriffs „Projekt“ beklagen. Denn selbst <strong>das</strong>,<br />

was ich im Rahmen dieser Arbeit immer wie<strong>der</strong> als Projektunterricht bezeichnet habe<br />

entspricht auch nicht vollständig dem, was Gudjons Projekt nennen würde. Zwar erfolgte <strong>der</strong><br />

Unterricht im Lernprojekt 1 fächerübergreifend und bezogen auf die Erstellung des<br />

Endproduktes Bewerbungsmappe, jedoch haben die Schüler die Projektaufgabe nicht<br />

zusammen mit dem Lehrpersonal erarbeitet, son<strong>der</strong>n erhielten diese zum Beg<strong>in</strong>n me<strong>in</strong>er<br />

vierwöchigen Praktikumszeit. Im Arbeitsauftrag wird die Ausgangslage beschrieben. Des<br />

Weiteren können die Schüler dort nachlesen, welche Aufgaben bis wann, <strong>in</strong> welcher Form<br />

und unter Auswahl welcher Hilfsmittel fertig zu stellen s<strong>in</strong>d. Die Schüler können sich ihre<br />

<strong>Zeit</strong> während <strong>der</strong> Projektstunden relativ frei <strong>in</strong> Eigenverantwortung e<strong>in</strong>teilen, müssen jedoch<br />

auch selbständig ihre Vorgehensweise planen und sich Inhalte eigenständig erarbeiten. Um<br />

ihnen die e<strong>in</strong>zelnen Teilaufgaben e<strong>in</strong> wenig zu erleichtern, werden wie Gudjons es auch<br />

vorschlägt, kle<strong>in</strong>ere Frontalunterrichtse<strong>in</strong>schübe wie z.B. zu den Suchstrategien und<br />

Screenshots notwendig. Auch me<strong>in</strong> im Abschnitt 3 vorgestellter Unterricht diente dazu, die<br />

Schüler zur weiteren eigenständigen Bearbeitung des Projekts zu befähigen. In diesem<br />

Lernauftrag wird den Auszubildenden unter <strong>der</strong> Überschrift „Bewertung des Lernprojekts und<br />

abzugebende Ausarbeitungen“ e<strong>in</strong>e Hilfe bei <strong>der</strong> Strukturierung ihrer Vorgehensweise<br />

gegeben, die sie aber natürlich <strong>in</strong> ihrer Planungsfreiheit beschneidet, was ich jedoch für die<br />

ersten Lernprojekte als durchaus s<strong>in</strong>nvoll erachte. Obwohl <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Fragebogen zwar e<strong>in</strong><br />

wenig mehr als 50% <strong>der</strong> Schüler angaben, <strong>das</strong>s sie auch schon vor ihrer jetzigen Ausbildung<br />

57 vgl.http://mnsp.bildung-rp.de/archiv/materialien_beispiele_1.htm#1<br />

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