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Systembeschreibung und Modellerstellung ...

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© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

<strong>Systembeschreibung</strong> <strong>und</strong> <strong>Modellerstellung</strong><br />

Universität Potsdam<br />

Lehrstuhl für<br />

Wirtschaftsinformatik<br />

<strong>und</strong> Electronic Government<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Norbert<br />

Gronau<br />

August-Bebel-Str. 89<br />

14482 Potsdam<br />

Tel. (0331) 977-3379<br />

Fax (0331) 977-3406<br />

http://wi.uni-potsdam.de<br />

Geschäftsprozessmanagement<br />

Univ. Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau<br />

28.10.2013<br />

Text<br />

© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

Inhalte dieser Vorlesung<br />

<strong>Systembeschreibung</strong> <strong>und</strong> <strong>Modellerstellung</strong><br />

Gr<strong>und</strong>lagen der Systemtheorie<br />

Unternehmen als System<br />

Modelldefinition <strong>und</strong> Eigenschaften von Modellen<br />

Vorgehen bei der Modellierung<br />

Prüfung der Gültigkeit von Modellen<br />

Text


© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

<strong>Systembeschreibung</strong> <strong>und</strong> <strong>Modellerstellung</strong><br />

Gr<strong>und</strong>lagen der Systemtheorie<br />

© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

Text<br />

Systembegriff<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der Systemtheorie<br />

Systemziel<br />

‣ Ein System ist eine Menge von Elementen, die miteinander in Beziehung stehen.<br />

Jedes Element ist mit anderen Elementen selbst oder über Drittelemente<br />

verb<strong>und</strong>en.<br />

Krallmann 2002, S. 24


© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der Systemtheorie<br />

Definition Komplexität<br />

Foerster 1984<br />

Triviale Maschinen<br />

Nicht triviale Maschinen<br />

Definition<br />

F<br />

z<br />

y<br />

x<br />

f<br />

y<br />

Z<br />

Komplexität bedeutet<br />

eine unvollständige<br />

Beschreibbarkeit <strong>und</strong><br />

geringe, uneindeutige<br />

Voraussagbarkeit<br />

Produkt aus<br />

Kompliziertheit <strong>und</strong><br />

Dynamik<br />

Im Verhalten<br />

vorhersagbar<br />

Von der Vergangenheit<br />

unabhängig<br />

Analytisch determinierbar<br />

Verhalten unbestimmbar<br />

Von der Vergangenheit<br />

abhängig<br />

Deterministisch<br />

© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der Systemtheorie<br />

Arten der Komplexität eines Systems<br />

Strukturelle Beschreibungskomplexität<br />

K =<br />

n R<br />

n E<br />

n R Anzahl der Relationen<br />

n E Anzahl der Elemente<br />

Steuerungskomplexität<br />

Aufwand, der zur Steuerung eines Systems<br />

benötigt wird<br />

Abhängig z.B. von der Anzahl der benötigten<br />

Parameter<br />

‣ Die Beschreibungskomplexität ist ungleich<br />

Steuerungskomplexität!<br />

Krallmann 2002, S. 28


© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

System niedriger Beschreibungskomplexität<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der Systemtheorie<br />

Anzahl der Elemente n E = 18<br />

Anzahl der Relationen n R = 17<br />

Komplexität ~= 1<br />

‣ Niedrige Komplexität, obwohl die Zahl der Relationen hoch ist.<br />

© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

Krallmann 2002, S. 29<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der Systemtheorie<br />

System hoher Beschreibungskomplexität<br />

Anzahl der Elemente n E = 6<br />

Anzahl der Relationen n R = 15<br />

Komplexität ~= 2,5<br />

‣ Aufgr<strong>und</strong> einer hohen Relationsanzahl im Verhältnis zu den<br />

Elementen ist die Komplexität hoch.<br />

Krallmann 2002, S. 29


© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der Systemtheorie<br />

Bewältigung der Komplexität<br />

Subsystembildung<br />

Aufteilen des Gesamtsystems in neue, kleinere<br />

Systeme<br />

Trennung muss sinnvoll vollzogen werden<br />

Modellbildung<br />

Modell: Abbildung eines Systeme in einer<br />

verkürzten <strong>und</strong> vereinfachten Form<br />

‣ Es besteht die Gefahr, dass relevante Informationen verloren<br />

gehen!<br />

Krallmann 2002, S. 28<br />

© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der Systemtheorie<br />

Eigenschaften von Elementen<br />

Funktion<br />

Input<br />

Systemelement<br />

Output<br />

Aufgabe/Arbeitsschritt<br />

Informationssystem<br />

Person<br />

Krallmann 2002, S. 25


© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der Systemtheorie<br />

Eigenschaften von Relationen<br />

Relationen verbinden Elemente<br />

Zeitlich-logische Abhängigkeiten<br />

Wechselwirkungen (Wirkzusammenhänge)<br />

Abhängigkeiten (Ordnungsbeziehungen)<br />

Mögliche Ausprägungen<br />

Materialfluss<br />

Informationsfluss<br />

Steuerungsfluss<br />

Geldfluss, Wertefluss<br />

Organisatorische Zuordnung<br />

‣ Die Relationen ändern je nach Ausprägung ihren Aussagegehalt.<br />

© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der Systemtheorie<br />

Beispiele für Systemrelationen<br />

Ordnungsbeziehungen<br />

Räumliche Beziehungen<br />

Darstellung der Aufbauorientierung<br />

Hierarchische Abhängigkeiten<br />

Wirkzusammenhänge<br />

Logische Beziehungen<br />

Darstellung der Ablauforientierung<br />

Rückkopplungen können beschrieben werden<br />

‣ Die Art der Systemrelationen sollte in Abhängigkeit von den Systemelementen <strong>und</strong><br />

deren Aussage gewählt werden.<br />

Krallmann 2002, S. 25


© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

<strong>Systembeschreibung</strong> <strong>und</strong> <strong>Modellerstellung</strong><br />

Unternehmen als System<br />

© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

Text<br />

Unternehmen als System<br />

Unternehmen als System<br />

Unternehmen<br />

Material/Arbeit<br />

Produktion<br />

Material/Arbeit<br />

Beschaffung<br />

Geld<br />

Information<br />

Geld<br />

Absatz<br />

Beschaffungsmarkt<br />

Absatzmarkt<br />

Finanzen<br />

Kapitalmarkt<br />

Domschke et al. 2002


© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

<strong>Systembeschreibung</strong> <strong>und</strong> <strong>Modellerstellung</strong><br />

Modelldefinition<br />

<strong>und</strong><br />

Eigenschaften von Modellen<br />

© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

Text<br />

Modelldefinition<br />

Modelldefinition <strong>und</strong> Eigenschaften von Modellen<br />

Krallmann 2002<br />

Definition<br />

Modell ist die Abbildung eines Originals<br />

Modell kann als System verstanden werden<br />

Allgemeine Modellmerkmale nach Stachowiak<br />

Abbildungsmerkmal<br />

Verkürzungsmerkmal<br />

Pragmatisches Merkmal<br />

‣ Nur wenn diese drei Merkmale erfüllt sind, handelt es sich um<br />

ein Modell.


© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

Abbildung <strong>und</strong> Verkürzung<br />

Modelldefinition <strong>und</strong> Eigenschaften von Modellen<br />

System<br />

(Original)<br />

System<br />

(Original)<br />

Isomorphe<br />

Abbildung<br />

Homomorphe<br />

Abbildung<br />

Modell<br />

‣ Bei der isomorphen Abbildung sind System <strong>und</strong> Modell gleich, bei der<br />

homomorphen Abbildung aber nur ähnlich.<br />

Modell<br />

Krallmann 2002, S. 32<br />

© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

Verkürzungsmerkmal<br />

Modelldefinition <strong>und</strong> Eigenschaften von Modellen<br />

Erfassung nur der relevanten Eigenschaften des Originals<br />

Vernachlässigung unwesentlicher Eigenschaften<br />

Hervorhebung wesentlicher Eigenschaften<br />

ginal<br />

Original<br />

Modell<br />

Subjekt


© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

Modelldefinition <strong>und</strong> Eigenschaften von Modellen<br />

Pragmatisches Merkmal<br />

Welches Original wird durch das Modell repräsentiert?<br />

Für wen ist das Modell? Wer ist der Modellnutzer?<br />

Was ist der Zweck des Modells?<br />

Deduktiv<br />

Empirisch<br />

Subjekt<br />

Zweck<br />

‣ Ein Modell, welches von einem bestimmten Original erstellt wurde,<br />

kann auf andere Originale mit gleichen relevanten Merkmalen<br />

angewendet werden.<br />

© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

Krallmann 2002, S. 33<br />

Allgemeine Methoden der Modellbildung<br />

Modelldefinition <strong>und</strong> Eigenschaften von Modellen<br />

Deduktiv<br />

Modellableitung aus elementaren<br />

Gesetzen (Systemidentifikation)<br />

Zweck: Systemerklärung<br />

(Strukturabbildung)<br />

Bestimmung der Ähnlichkeiten,<br />

Abhängigkeiten, statistische<br />

Zusammenhänge, etc. aus den<br />

gewonnenen Daten<br />

Ziel: qualitative Vorstellung des<br />

funktionalen <strong>und</strong> dynamischen<br />

Verhaltens des Systems<br />

Empirisch<br />

Systemverhalten aus<br />

Datengr<strong>und</strong>lage beschreiben<br />

(Systemsynthese)<br />

Bestimmte Informationen des realen<br />

System bekannt<br />

Festlegung eines Systemtyps (über<br />

mathematische Gleichungsklassen)<br />

Überprüfung der Ergebnisse führt<br />

über eine abgeleitete Fehlerfunktion<br />

zur Korrektur der Parameter des<br />

Modells<br />

Schnittger 2005


© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

Komplexität von Modellen<br />

Modelldefinition <strong>und</strong> Eigenschaften von Modellen<br />

Präterierte Attribute<br />

Menge der irrelevanten Merkmale des<br />

Systems<br />

Bei der Modellbildung vernachlässigt<br />

Ab<strong>und</strong>ante Attribute<br />

Hinzugefügte Merkmale zum<br />

Modell<br />

Erzeugen die Eigenkomplexität<br />

des Modells<br />

‣ Modelle sind selbst wieder Systeme. Sie besitzen eine Eigenkomplexität.<br />

© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

Krallmann 2002, S. 37<br />

Modelldefinition <strong>und</strong> Eigenschaften von Modellen<br />

Beziehungen zwischen Original, Mensch <strong>und</strong> Modell<br />

Objekt<br />

Objektive<br />

Realität<br />

Wahrnehmung<br />

Anwendung<br />

Mensch (Bewusstsein)<br />

Subjektive<br />

Realität<br />

Abstraktion<br />

Abbildung<br />

Simulation<br />

Modell des Objektes<br />

Wahrnehmung<br />

Subjektive oder<br />

objektive Realität<br />

Krallmann 2002, S. 38


© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

Modellbildung <strong>und</strong> Eigenschaften von Modellen<br />

Beziehungen zwischen Modellen <strong>und</strong> der Realität<br />

Modell-Welt<br />

Menge<br />

der<br />

Modelle<br />

Abbildung bzw.<br />

Vorlage für<br />

Modelle<br />

Abbildung<br />

Realisierung<br />

Implementierung<br />

Ideenvorlage<br />

Realität ohne<br />

Modellwelt<br />

Realitätsausschnitte<br />

virtuelle Realität<br />

Gedankenwelt<br />

© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

Lehner 1995, S. 34<br />

Klassifikation von Modellen<br />

Modelldefinition <strong>und</strong> Eigenschaften Klassifikation von Modellen<br />

Allgemeine<br />

Eigenschaften<br />

Darstellungsart<br />

Betrachtungsgegenstand<br />

Wesen<br />

ikonische Modelle<br />

Entscheidungsmodelle<br />

Prognosemodelle<br />

Entstehungsart<br />

analoge Modelle<br />

Analysemodelle<br />

Erklärungsmodelle<br />

Beziehung zur<br />

Umwelt<br />

Einbeziehung des<br />

Menschen<br />

symbolische Modelle<br />

sprachliche Modelle<br />

gedankliche Modelle<br />

Parameterabhängigkeit<br />

Beschreibungsmodelle<br />

Gestaltungsmodelle<br />

Erprobungsmodelle<br />

Standardisierungsmodelle<br />

gegenständliche<br />

Modelle<br />

In Anl. an Krallmann 2002, S.35


© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

Modelldefinition <strong>und</strong> Eigenschaften Klassifikation von Modellen<br />

Klassifikation von Systemen nach allgemeinen Eigenschaften<br />

Allgemeine Eigenschaften Ausprägungen Ausprägungen<br />

Wesen real ideell<br />

Entstehungsart natürlich künstlich<br />

Paramenterabhängigkeit der<br />

Eigenschaften<br />

statisch<br />

dynamisch<br />

Form der Parameterabhängigkeit linear nichtlinear<br />

Bestimmbarkeit der Ausprägungen<br />

der Eigenschaften<br />

deterministisch<br />

stochastisch<br />

Einbeziehung des Menschen mechanistisch sozio-technisch<br />

Komplexität niedrig hoch<br />

‣ Aus den Systemeigenschaften werden geeignete Modellbeschreibungen<br />

abgeleitet.<br />

© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

Krallmann 2002, S. 26<br />

Zwecke der Modellierung von Systemen<br />

Modelldefinition <strong>und</strong> Eigenschaften Klassifikation von Modellen<br />

Erklärungsmodell<br />

Systemverhalten<br />

Analyse von<br />

Schwachstellen<br />

Erprobungsmodell<br />

Simulation<br />

Evaluierung von<br />

Sollprozessen<br />

Entscheidungsmodell<br />

Alternativen<br />

Beschreibungsmodell<br />

Transparenz<br />

Kommunikation<br />

Gestaltungsmodell<br />

Vorgabe von Prozessmustern,<br />

Architekturen, Referenzmodell<br />

Ableitung von Domänenwissen<br />

‣ ... sind vom jeweils verfolgtem Ziel abhängig.


© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

Unternehmensmodell als Beispiel für ein<br />

Beschreibungsmodell<br />

Statische Sicht (Aufbauorganisation)<br />

Modelldefinition <strong>und</strong> Eigenschaften Klassifikation von Modellen<br />

Stellen, Abteilungen, Bereiche<br />

Stellenbeschreibungen<br />

Über- <strong>und</strong> Unterordnungsverhältnisse<br />

Modellierung z.B. als Organigramm<br />

Dynamische Sicht (Ablauforganisation)<br />

Aufgaben, Aktionen oder Aktivitäten<br />

Reihenfolge der Aufgabenbearbeitung<br />

Ressourcenbedarf <strong>und</strong> ausführende Stellen<br />

Modellierung als z.B. Prozessdiagramm<br />

‣ ... ist eine abstrahierende Beschreibung der statischen <strong>und</strong> dynamischen<br />

Strukturen eines Unternehmens.<br />

© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

<strong>Systembeschreibung</strong> <strong>und</strong> <strong>Modellerstellung</strong><br />

Vorgehen bei der<br />

Modellierung<br />

Text


© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

Vorgehen bei der Modellierung<br />

Ebenen der Modellbildung<br />

M3<br />

Spezifiziert Meta-Metamodelle,<br />

Metaklassen, Metaattribute,<br />

Metaoperationen, z.B. Gipsmodell<br />

eines Fahrzeugs<br />

M1<br />

Beschreibt Modell, z.B. Prototyp des<br />

Fahrzeugs<br />

M2<br />

M0<br />

Definiert<br />

Modellbeschreibungssprachen, z.B.<br />

Designpattern als Vorlage für den<br />

Fahrzeugprototyp<br />

Objektschicht, beschreibt Instanzen<br />

<strong>und</strong> Funktionen der Instanzen, z.B.<br />

produziertes Fahrzeug<br />

© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

OMG 2002; In Anlehnung an Weske 1997, S. 75f<br />

Sichten auf ein Modell<br />

Vorgehen bei der Modellierung<br />

Spezifikation der im Modellsystem erfassten Aspekte des<br />

Ursystems (Original)<br />

z.B. Unterscheidung zwischen Funktions-, Daten-,<br />

Organisations- <strong>und</strong> Steuerungsmodellen<br />

Organisation<br />

Daten<br />

Steuerung<br />

des Geschäftsprozesses<br />

Funktionen<br />

‣ Die verschiedenen Aspekte werden durch die Unterscheidung<br />

von Sichten im Modell beschrieben.<br />

Scheer 1998


© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

Vorgehen bei der Modellierung<br />

Vorgehensmodell der Knowledge Modeling and Description<br />

Language (KMDL)<br />

Vorgehen bei der<br />

Modellierung<br />

‣ Erst durch ein Vorgehensmodell wird eine Methode übertragbar <strong>und</strong> somit<br />

anwendbar.<br />

Fröming et al., 2006<br />

© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

Bestandteile einer Modellierungsmethode<br />

Vorgehen bei der Modellierung<br />

Modellierungskonzept<br />

Beschreibungssprache<br />

(Modellierungstechnik)<br />

Vorgehensweise<br />

Festlegung der Aspekte<br />

des Entwurfsproblems<br />

(System), die innerhalb<br />

eines Modells<br />

beschrieben werden<br />

sollen<br />

Beschreibt den Formalismus<br />

zur Darstellung<br />

<strong>und</strong> Visualisierung des<br />

Entwurfsproblems, z.B.<br />

Petrinetze,<br />

Ereignisgesteuerte<br />

Prozessketten<br />

Anleitung, in welcher<br />

Phase welche Modelle<br />

erstellt werden sollen<br />

‣ Modellierungsmethoden sollten aus diesen drei Bestandteilen<br />

bestehen.<br />

Wolf 2001


© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

Gr<strong>und</strong>sätze ordnungsgemäßer Modellierung I<br />

Vorgehen bei der Modellierung<br />

Gr<strong>und</strong>satz der<br />

Richtigkeit<br />

Gr<strong>und</strong>satz der<br />

Relevanz<br />

Gr<strong>und</strong>satz der<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Syntaktische Ausprägung:<br />

vollständiges <strong>und</strong><br />

konsistentes Modell<br />

gegenüber dem eigenen<br />

Metamodell<br />

Semantische Ausprägung:<br />

Struktur <strong>und</strong> Verhalten des<br />

Modells stellt die<br />

Wirklichkeit im korrekten<br />

Zusammenhang dar<br />

Nicht weniger, aber auch<br />

nicht mehr Informationen<br />

als nötig modellieren<br />

Nutzen der Modellierung<br />

nicht durch überhöhte<br />

Kosten aufheben<br />

© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

Becker et al. 1995<br />

Gr<strong>und</strong>sätze ordnungsgemäßer Modellierung II<br />

Vorgehen bei der Modellierung<br />

Gr<strong>und</strong>satz der Klarheit<br />

Gr<strong>und</strong>satz der<br />

Vergleichbarkeit<br />

Gr<strong>und</strong>satz des<br />

systematischen Aufbaus<br />

Die Modellierung muss<br />

verständlich sein<br />

Kompatibilität zu (durch<br />

verschiedene Methoden<br />

erstellten)<br />

unterschiedlichen<br />

Modellen<br />

Integration von<br />

verschiedenen Sichten<br />

(Sichten müssen immer im<br />

gegenseitigen Kontext<br />

gesehen werden)<br />

Becker et al. 1995


© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

<strong>Systembeschreibung</strong> <strong>und</strong> <strong>Modellerstellung</strong><br />

Prüfung der Gültigkeit von<br />

Modellen<br />

© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

Text<br />

Prüfung der Gültigkeit von Modellen<br />

Fehlerquellen bei der Modellierung<br />

Realität<br />

Wahrnehmung<br />

Problemformulierung<br />

Qualitatives Modell<br />

Quantitatives Modell<br />

Formalisiertes Modell<br />

Implementiertes Modell<br />

Ergebnisse<br />

Falscher Blickwinkel,<br />

Beurteilungsfehler<br />

Unzureichende<br />

Problemgenerierung<br />

Unzureichende<br />

Hypothesengenerierung<br />

Falsche Annahmen über<br />

Systemgestaltung<br />

Fehlerhafte<br />

Modellgestaltung<br />

Mangelhafte<br />

Implementierung<br />

Falsche<br />

Interpretation<br />

Modellierungsstufen<br />

Potenzielle<br />

Fehlerquellen<br />

Krallmann 2002, S. 40


© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

Prüfung der Gültigkeit von Modellen<br />

Modellvalidierung<br />

Verifikation<br />

Kalibrierung<br />

Untersuchung des plausiblen Verhaltens<br />

des Gesamtmodells oder einzelner<br />

Modellteile, z.B. Beurteilung durch<br />

Experten<br />

Anpassung des Modells an das reale<br />

System, durch Änderung von Parametern,<br />

die nur ungenau erfasst werden können<br />

Sensitivitätsanalyse<br />

Validierung (im engeren Sinne)<br />

Untersuchung der Robustheit des Modells<br />

bezüglich Veränderungen der<br />

Eingabegrößen <strong>und</strong> Systemparameter<br />

Bewertung des verifizierten <strong>und</strong><br />

kalibrierten Modells<br />

Bestimmung der Güte des Modells für den<br />

vorgegebenen Zweck<br />

© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam<br />

Krallmann 2002, S. 40 ff.<br />

Kontrollfragen<br />

<strong>Systembeschreibung</strong> <strong>und</strong> <strong>Modellerstellung</strong><br />

Was ist ein System?<br />

Was bedeutet es, wenn ein System eine hohe<br />

Beschreibungskomplexität aufweist?<br />

Was ist ein Modell?<br />

Welche Merkmale hat ein Modell?<br />

Wie wird ein Modell gebildet?<br />

Warum <strong>und</strong> wie werden Modelle klassifiziert?<br />

Inwiefern sind Modelle komplex?<br />

Wie kann die Komplexität von Modellen beschrieben werden?<br />

Welche Zwecke werden mit der Modellierung von<br />

Geschäftsprozessen verfolgt?<br />

Welche Methoden der Modellvalidierung existieren?


Literatur<br />

<strong>Systembeschreibung</strong> <strong>und</strong> <strong>Modellerstellung</strong><br />

‣ Becker, Jörg; Rosemann, Michael; Schütte, Reinhard: Gr<strong>und</strong>sätze ordnungsgemäßer<br />

Modellierung, in: Wirtschaftsinformatik 37, Nr. 5 1995<br />

‣ Krallmann, H., Frank, H., Gronau, N.: Systemanalyse im Unternehmen. Oldenbourg<br />

Verlag München Wien 2002<br />

‣ Lehner, F. u.a.: Wirtschaftsinformatik. Theoretische Gr<strong>und</strong>lagen. Hansen-Verlag<br />

München 1995<br />

‣ Weske, Mathias: Business Process Magament - Concepts, Languages Architectures.<br />

Springer Verlag. Berlin Heidelberg New York 2007<br />

‣ Wolf, M.; Mlekusch,R.: Projektmanagement live - Prozesse in Projekten durch Teams<br />

gestalten. 3. Auflage Expert Verlag, 2001.<br />

‣ Scheer, A.-W.: ARIS - Vom Geschätsprozeß zum Anwendungssystem. Springer-Verlag.<br />

Berlin Heidelberg New York 1998<br />

© Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, Universität Potsdam

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