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5 Berechnungsverfahren

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Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

Inhalt<br />

5 <strong>Berechnungsverfahren</strong><br />

1) Übersicht über <strong>Berechnungsverfahren</strong><br />

2) Tragwerksdynamik<br />

• Einmassenschwinger (EMS)<br />

• Mehrmassenschwinger (MMS)<br />

3) Ersatzkraftverfahren<br />

4) Antwortspektrenverfahren<br />

5) Beispiel eines Zweimassenschwingers<br />

Literatur<br />

[ATC05]<br />

Applied Technology Council: “Improvement of Nonlinear Static<br />

Seismic Analysis Procedures”. Document prepared for the<br />

Federal Emergency Management Agency. FEMA 440. Redwood<br />

City, California, 2005.<br />

[Cho07] Chopra A.K.: “Dynamics of Structures”. Prentice Hall, 2007.<br />

[CEN04]<br />

[SIA03]<br />

Comité Européen de Normalisation: “Eurocode 8: Auslegung<br />

von Bauwerken gegen Erdbeben - Teil 1: Grundlagen, Erdbebeneinwirkung<br />

und Regeln für Hochbauten“. Europäische<br />

Norm EN 1998-1, Bruxelles, 2004.<br />

SIA 261: “Einwirkungen auf Tragwerke”. Schweizer Norm,<br />

Zürich 2003.<br />

5.1 Übersicht über <strong>Berechnungsverfahren</strong><br />

dynamisches<br />

Modell<br />

geometrisches<br />

Modell<br />

linearer EMS<br />

linearer MMS<br />

Nichtlineare<br />

statische<br />

Berechnung<br />

nichtlinearer<br />

EMS<br />

Nichtlineare<br />

dynamische<br />

Berechnung<br />

nichtlinearer<br />

MMS<br />

2D 2D oder 3D 2D 2D oder 3D<br />

Materialmodell linear linear nichtlinear nichtlinear<br />

Ersatzkraftverfahren<br />

Antwortspektrenverfahren<br />

Dämpfungsmodell<br />

berücksichtigte<br />

Eigenformen<br />

Berücksichtigung<br />

Torsion<br />

Berücksichtigung<br />

Materialnichtlinearitäten<br />

Erdbebenanregung<br />

Resultatgrössen<br />

Einsatzbereich<br />

Typische<br />

Anwendung<br />

viskos viskos viskos<br />

viskos und<br />

hysteretisch<br />

Grundform alle Grundform -<br />

q-Faktor<br />

Schnittkräfte<br />

und<br />

Verformungen<br />

regelmässige<br />

Bauwerke<br />

Bemessung<br />

linear<br />

q-Faktor<br />

Schnittkräfte<br />

und<br />

Verformungen<br />

alle Bauwerke<br />

Bemessung<br />

Amplifikationsfaktor<br />

Amplifikationsfaktor<br />

nichtlineares<br />

Materialmodell<br />

Bemessungsspektrum<br />

Bemessungsspektrum<br />

Bemessungsspektrum<br />

lokaler<br />

Duktilitätsbedarf,<br />

Schnittkräfte<br />

und<br />

Verformungen<br />

regelmässige<br />

Bauwerke<br />

Überprüfung<br />

bestehender<br />

Bauwerke<br />

nichtlinear<br />

nichtlineares<br />

Materialmodel<br />

Zeitverlauf<br />

lokaler<br />

Duktilitätsbedarf,<br />

Schnittkräfte<br />

und<br />

Verformungen<br />

alle Bauwerke<br />

Spezialbauwerke<br />

Aufwand niedrig mittel mittel hoch<br />

Bemerkung: Verschiedene Forschungsarbeiten zur Verbesserung der nichtlinearen<br />

statischen Berechnung sind im Gang (siehe z.B. FEMA 440 [ATC05]).<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 139<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 140


Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

5.2 Tragwerksdynamik<br />

5.2.1 Einmassenschwinger<br />

absolute Verschiebung<br />

relative Verschiebung<br />

Bodenverschiebung<br />

Bodenbeschleunigung<br />

Steifigkeit<br />

Dämpfungskonstante<br />

Masse<br />

ku: Federkraft (proportional der relativen Verschiebung)<br />

cu· : Dämpfungskraft (prop. der relativen Geschwindigkeit)<br />

mu··a: Trägheitskraft (prop. der absoluten Beschleunigung)<br />

Aus der Gleichgewichtsbedingung folgt:<br />

mu··a + cu· + ku = 0<br />

(5.1)<br />

und absolute Beschleunigung ersetzen durch u··a = u·· + u··g:<br />

mu·· + cu· + ku = – mu··g () t<br />

(5.2)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Relative Grössen Anregungskraft<br />

Gleichung (5.2) ist eine inhomogene Differentialgleichung 2.<br />

Grads, die für Erdbebenanregung in der Regel nummerisch gelöst<br />

wird (siehe Kap. 3.1).<br />

u a<br />

u<br />

u g<br />

u··g<br />

k<br />

c<br />

m<br />

Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

5.2.2 Mehrmassenschwinger (MMS)<br />

Die Bewegungsgleichung eines MMS<br />

unter Fusspunktanregung ist:<br />

wobei:<br />

Mu·· a<br />

+ Cu· + Ku = 0<br />

u a<br />

= u+ u g<br />

= u + 1u g<br />

u·· u·· a<br />

= + 1u··g<br />

Mu·· + Cu· + Ku = – M1u··g<br />

(5.3)<br />

(5.4)<br />

(5.5)<br />

(5.6)<br />

M: Massenmatrix (diagonal)<br />

K: Steifigkeitsmatrix (symmetrisch and positiv definit)<br />

C: Dämpfungsmatrix (klassische Dämpfung: C ist eine<br />

Linearkombination von M und K)<br />

u··g t : Bodenbeschleunigung<br />

1: Vektor der Starrkörperverschiebungen<br />

infolge der Fusspunktverschiebung<br />

u g = 1 in Richtung der Anregung<br />

1 =<br />

1<br />

…<br />

1<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 141<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 142


Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

Im Falle von klassischer Dämpfung kann die Bewegungsgleichung<br />

(5.6) des MMS in ein System von N entkoppelten Gleichungen<br />

in modalen Koordinaten q n<br />

umgeformt werden, wobei<br />

N gleich der Anzahl der Eigenformen ist:<br />

oder:<br />

m * n<br />

q··n + c * n<br />

q· n<br />

+ k * n<br />

q n<br />

= – φ T n<br />

M1u··g<br />

q··n 2ζ * 2<br />

+ n ω n q· n + ω nqn<br />

T<br />

φ n M1<br />

= –-----------------u··g T<br />

φ n Mφn<br />

mit der Koordinatentransformation:<br />

N<br />

<br />

u() t = φ n<br />

q n<br />

() t<br />

n = 1<br />

(5.7)<br />

(5.8)<br />

(5.9)<br />

φ n<br />

: n-ter Eigenvektor des MMS<br />

q n<br />

() t : n-te modale Koordinate des MMS<br />

Die modale Masse m* n<br />

die modale Steifigkeit k*<br />

n<br />

der n-ten Eigenform<br />

sind wie folgt definiert:<br />

m* T<br />

n<br />

= φ n<br />

⋅ M ⋅ φn , k* T 2<br />

n<br />

= φ n<br />

⋅ K ⋅ φn = ω n<br />

⋅ m*<br />

n<br />

(5.10)<br />

ω n<br />

: n-te modale Kreisfrequenz des MMS<br />

Der modale Partizipationsfaktor Γ n<br />

ist ein Mass für den Beitrag<br />

der n-ten Eigenform an die Gesamtantwort:<br />

Γ n<br />

T<br />

φ n M1<br />

= -----------------<br />

T<br />

φ n Mφn<br />

(5.11)<br />

Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

Die „effektive modale Masse“ der n-ten Eigenform beträgt:<br />

m * Γ neff ,<br />

=<br />

2 ⋅ n mn *<br />

(5.12)<br />

Im Gegensatz zur modalen Masse m*<br />

n<br />

ist die effektive modale<br />

Masse m*<br />

neff ,<br />

unabhängig von der Normierung der Eigenvektoren.<br />

Es gilt folgende Beziehung:<br />

N<br />

<br />

n = 1<br />

m*<br />

neff ,<br />

N<br />

<br />

m n<br />

n = 1<br />

= =<br />

m tot<br />

wobei m tot die totale Masse des betrachteten Systems ist.<br />

*<br />

Die modale Höhe h n<br />

ist folgendermassen definiert:<br />

h n<br />

*<br />

L n<br />

θ<br />

(5.13)<br />

θ<br />

T<br />

= ----- mit L n<br />

= h j<br />

⋅m j<br />

⋅φ jn und L n = φ n ⋅ M1 (5.14)<br />

L n<br />

j = 1<br />

wobei Partizipationsfaktor genannt wird.<br />

L n<br />

N<br />

• Bedeutung der effektiven modalen Masse * :<br />

m neff ,<br />

Am so genannten äquivalenten EMS mit der effektiven modalen<br />

Masse m* neff ,<br />

wird die horizontale Reaktionskraft V bn<br />

am Fusspunkt<br />

gleich gross wie die entsprechende n-te modale Reaktionskraft<br />

des MMS. Wird ferner die Höhe dieses äquivalenten<br />

*<br />

EMS gleich der modalen Höhe h n<br />

angenommen, dann wird auch<br />

das Einspannmoment M bn<br />

gleich gross wie das n-te modale Einspannmoment<br />

des MMS.<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 143<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 144


Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

Es gilt:<br />

Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

• MMS mit Eigenformen und äquivalenten EMS<br />

V bn<br />

m * S neff ,<br />

⋅ a , n<br />

= =<br />

N<br />

<br />

j = 1<br />

f jn<br />

(5.15)<br />

MMS<br />

Eigenformen mit modalen<br />

Ersatzkräften<br />

M bn<br />

S an<br />

m* *<br />

neff , S a, n h n<br />

= ⋅ ⋅ = f jn ⋅ h j<br />

N<br />

<br />

j = 1<br />

: Pseudo-Beschleunigung der n-ten Eigenform<br />

(5.16)<br />

h<br />

h s<br />

m 3<br />

m 2<br />

m 1<br />

h 3<br />

h 2<br />

f 21<br />

f 11<br />

f 33<br />

f 12<br />

f 32<br />

V b3<br />

M b3<br />

f 13<br />

f 23<br />

• Schnittkräfte<br />

h s<br />

V b<br />

h s<br />

EI<br />

h 1<br />

,<br />

f jn<br />

Zur Bestimmung der Schnittkräfte werden vorerst die modalen<br />

Ersatzkräfte berechnet:<br />

M b<br />

V b1<br />

f 31<br />

f 22<br />

V b2<br />

M b2<br />

M b1<br />

f n<br />

= s n<br />

⋅ S a,<br />

n<br />

wobei:<br />

(5.17)<br />

MMS<br />

Reihe von äquivalenten EMS<br />

mit modalen Ersatzkräften<br />

f n<br />

=<br />

f 1n<br />

f 2n<br />

… f nn<br />

(5.18)<br />

m 3<br />

m1*=2.180m<br />

m1*Sa1<br />

h s<br />

V b<br />

Der Anregungsvektor s n<br />

umfasst die Trägheitskräfte, die einer<br />

Anregung in der n-ten Eigenform entsprechen:<br />

s n<br />

= Γ n<br />

Mφ n<br />

(5.19)<br />

Er ist unabhängig von der Normierung des Eigenvektors :<br />

φ n<br />

h<br />

h s<br />

h s<br />

m 2<br />

m 1<br />

EI<br />

h1*=2.50hs<br />

EI1*<br />

h2*=0.72hs<br />

m2*=0.646m<br />

m2*Sa2<br />

EI2*<br />

h3*=0.48hs<br />

m3*=0.174m<br />

m3*Sa3<br />

EI3*<br />

N<br />

<br />

n = 1<br />

s n<br />

=<br />

M1<br />

(5.20)<br />

M b<br />

V b1<br />

M b1<br />

V b2<br />

M b2<br />

V b3<br />

M b3<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 145<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 146


Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

5.3 Ersatzkraftverfahren<br />

• Einfaches statisches <strong>Berechnungsverfahren</strong>, das in praktisch<br />

allen Erdbebennormen weltweit verwendet wird.<br />

• Die dynamische Erdbebeneinwirkung wird durch statische<br />

Ersatzkräfte ersetzt.<br />

• Anwendbarkeit ist beschränkt auf Tragwerke, die sich durch<br />

zwei ebene Tragwerksmodelle darstellen lassen und bei denen<br />

höhere Eigenformen vernachlässigt werden können:<br />

• Kriterien für die Regelmässigkeit im Aufriss und im Grundriss sind<br />

erfüllt (SIA 261 Ziffer 16.5.1).<br />

• Grundschwingzeiten in den beiden Hauptrichtungen kleiner 2 s<br />

(SIA 261 Ziffer 16.5.2).<br />

• Die Grundschwingzeiten können mit Schätzformeln oder<br />

anhand eines Tragwerksmodells ermittelt werden<br />

(siehe Kap. 6).<br />

• Die Berücksichtigung der Torsionswirkung erfolgt approximativ<br />

(siehe Kap. 6).<br />

• Die Berücksichtigung von Materialnichtlinearitäten erfolgt<br />

ebenfalls approximativ über inelastische Antwortspektren<br />

(SIA 261 Ziffer 16.2.4 Bemessungsspektrum).<br />

Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

• Berechnung der Ersatzkraft:<br />

F = λ ⋅ m tot<br />

⋅ S a<br />

( T 1<br />

, ζ, q,<br />

γ f<br />

)<br />

(5.21)<br />

F: totale horizontale Ersatzkraft<br />

m tot<br />

: totale Masse des Gebäudes und der quasi-ständigen<br />

Nutzlasten.<br />

S a : Spektralwert aus dem Bemessungsspektrum bei der<br />

Grundschwingzeit T 1 in der betrachteten Hauptrichtung<br />

im Grundriss des Gebäudes. In der Norm SIA<br />

261 wird dieser Wert S d für “design” (Bemessungswert)<br />

anstelle von S a für “acceleration” genannt und er<br />

ist auf die Erdbeschleunigung normiert.<br />

Das viskose Dämpfungsmass wird in der Regel zu<br />

ζ = 005 , angenommen.<br />

Weitere Parameter des Bemessungsspektrums sind<br />

der Verhaltensbeiwert q sowie der Bedeutungsbeiwert<br />

γ f<br />

.<br />

λ: Korrekturfaktor zur Berücksichtigung des Unterschieds<br />

zwischen der effektiven modalen Masse in<br />

der Grundschwingform und der totalen Masse.<br />

Im EC 8 ist λ = 0,85 bei mehr als zwei Geschossen<br />

und λ = 1,0 bis zu zwei Geschosse<br />

(EN1998-1 Ziffer 4.3.3.2.2).<br />

In der SIA 261 wurde λ = 1,0 unabhängig von der Geschosszahl<br />

gesetzt, d.h. der Korrekturfaktor λ wurde<br />

zur Vereinfachung weggelassen<br />

(SIA 261 Ziffer 16.5.2.4).<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 147<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 148


Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

ist F n<br />

' = 0.<br />

: Masse des Geschosses i.<br />

Da die Maximalwerte der einzelnen Eigenformen in der Regel<br />

m i<br />

nicht gleichzeitig auftreten, werden unterschiedliche Überlagerungsregeln<br />

zur approximativen Bestimmung der Maximalant-<br />

h i : Höhe der Masse m i über der Ebene, in der die Erdbebeneinwirkung<br />

angreift.<br />

wort des Gesamtsystems verwendet. Eine exakte Berechnung<br />

Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

• Verteilung der horizontalen Ersatzkraft über die Gebäudehöhe<br />

5.4 Antwortspektrenverfahren<br />

5.4.1 Beschreibung des Verfahrens<br />

Das Antwortspektrenverfahren beruht auf dem linearen MMS in<br />

modalen Koordinaten, wie in Gleichung (5.8) dargestellt. Es<br />

kommt zur Anwendung, wenn die Anregung in Form von Antwortspektren<br />

vorliegt und die maximalen Antworten des Tragwerks<br />

gesucht sind.<br />

Die Maximalwerte der modalen Koordinaten q nmax ,<br />

werden folgendermassen<br />

berechnet:<br />

q nmax ,<br />

= Γ n<br />

S d<br />

ω n<br />

ζ*<br />

1<br />

⋅ ( , n<br />

) = Γ n<br />

⋅ ----- ⋅ S<br />

2 a<br />

( ω n<br />

, ζ*<br />

n<br />

)<br />

ω n<br />

(5.23)<br />

wobei:<br />

m i<br />

h i<br />

F i<br />

= ( F – F n<br />

')<br />

⋅ --------------------<br />

(5.22)<br />

n<br />

Γ n<br />

: Partizipationsfaktor der n-ten Eigenform<br />

m i<br />

h i<br />

S d<br />

( ω n<br />

, ζ*<br />

n<br />

): Spektralverschiebung für die Eigenkreisfrequenz<br />

i = 1<br />

ω n<br />

and das modale Dämpfungsmass ζ*<br />

n<br />

.<br />

F: totale horizontale Ersatzkraft<br />

S a ( ω n , ζ*<br />

n ): Spektralbeschleunigung für die Eigenkreisfrequenz<br />

F i im Geschoss i angreifende horizontale Ersatzkraft<br />

ω n<br />

and das modale Dämpfungsmass ζ*<br />

n<br />

.<br />

F n<br />

' Einzelkraft auf Höhe des obersten Geschosses zur<br />

Erhöhung der Querkraft in den oberen Geschossen<br />

Der Beitrag der n-ten Eigenform zur Gesamtantwort ist:<br />

(Einfluss höherer Eigenformen). In EC 8 und SIA 261<br />

u nmax ,<br />

= φ n<br />

⋅ q nmax ,<br />

(5.24)<br />

ist mit dem Antwortspektrenverfahren beim MMS nicht möglich.<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 149<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 150


Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

• Summe der Absolutbeträge (ABSSUM: Absolute Sum)<br />

u imax<br />

N<br />

<br />

,<br />

≤ φ in<br />

⋅ q nmax ,<br />

n = 1<br />

(5.25)<br />

Die Annahme, dass die Maximalwerte aller Eigenformen gleichzeitig<br />

und in die gleiche Richtung auftreten, ergibt einen oberen<br />

Grenzwert für die Maximalantwort, der meist zu konservativ ist.<br />

• Quadratwurzel aus der Summe der Quadrate (SRSS: Square-<br />

Root-of Sum-of-Squares)<br />

u imax<br />

N<br />

<br />

,<br />

≈ ( φ in<br />

⋅ q nmax ,<br />

) 2<br />

n = 1<br />

(5.26)<br />

Dies ist die Standard-Überlagerungsregel in den meisten Normen,<br />

darunter EC 8 und SIA 261. Sie ergibt eine sehr gute Approximation<br />

der Maximalanwort, wenn die Eigenfrequenzen des<br />

Systems genügend auseinanderliegen.<br />

Bei Systemen mit nahe zusammenfallenden Eigenfrequenzen<br />

kann die Maximalantwort unterschätzt werden. In solchen Fällen<br />

müssen raffiniertere Methoden verwendet werden, z.B. die<br />

CQC-Methode.<br />

• Vollständige quadratische Kombination (CQC: Complete Quadratic<br />

Combination).<br />

Diese Überlagerungsregel ergibt auch bei nahe zusammenfallenden<br />

Eigenfrequenzen gute Resultate, doch ist der Rechenaufwand<br />

grösser. Weitere Informationen dazu in [Cho07] Kapitel<br />

13.7.<br />

Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

• Schnittkräfte<br />

Die maximalen Schnittkräfte der Gesamtantwort werden mit den<br />

gleichen Überlagerungsregeln wie bei den Verschiebungen aus<br />

den modalen Maximalwerten berechnet.<br />

F nmax ,<br />

Die modalen Maximalwerte der Schnittkräfte können entweder<br />

aus den Maximalwerten der Verschiebung jeder Eigenform:<br />

, = K ⋅ u nmax , , (5.27)<br />

F nmax<br />

oder aus den Maximalwerten der Beschleunigung bestimmt werden:<br />

F nmax<br />

,<br />

= s n<br />

⋅S a<br />

( ω n<br />

, ζ*<br />

n<br />

) = Γ n<br />

Mφ n<br />

⋅ S a<br />

( ω n<br />

, ζ*<br />

n<br />

)<br />

(5.28)<br />

wobei der Anregungsvektor s n<br />

die Trägheitskräfte der n-ten Eigenform<br />

umfasst (siehe Gleichung (5.20)).<br />

Falsch wäre es, die maximalen Schnittkräfte der Gesamtantwort<br />

aus den maximalen Verschiebungen u imax ,<br />

der Gesamtantwort<br />

zu bestimmen. Die Überlagerung hat über die modalen Maximalwerte<br />

der Schnittkräfte F nmax ,<br />

zu erfolgen. Siehe dazu den Abschnitt<br />

5.5.4.6 des Kapitels 5.5 „Beispiel eines Zweimassenschwingers“.<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 151<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 152


Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

m tot<br />

• Anzahl zu berücksichtigender Eigenformen<br />

5.4.2 Vorgehen in Schritten<br />

Grundsätzlich sind alle Eigenformen zur Berechnung der Gesamtantwort<br />

Die Gesamtantwort eines Gebäudes mit N-Geschossen kann<br />

des Systems zu berücksichtigen. Bei MMS mit sehr<br />

mit dem Antwortspektrenverfahren folgendermassen berechnet<br />

vielen Freiheitsgraden können höhere Eigenformen über einem<br />

werden:<br />

gewissen Schwellenwert vernachlässigt werden.<br />

1) Eigenschaften des MMS:<br />

Gemäss EC 8 müssen alle Eigenformen, die wesentlich zur Gesamtantwort<br />

beitragen, berücksichtigt werden, wobei es genügt,<br />

- Freiheitsgrade wählen<br />

wenn die Summe der effektiven modalen Massen m*<br />

neff ,<br />

mindestens<br />

90% der Gesamtmasse m tot<br />

- Massenmatrix M und Steifigkeitsmatrix K bestimmen<br />

erreicht oder alle Eigenformen<br />

mit m* neff ,<br />

> 0.05m tot<br />

berücksichtigt wurden. Bei räumlichen<br />

- modales Dämpfungsmass ζ*<br />

n<br />

festlegen.<br />

Modellen gelten diese Bedingungen für jede Hauptrichtung.<br />

2) Modalanalyse des MMS:<br />

- Eigenkreisfrequenzen ω n<br />

und Eigenvektoren φ n<br />

berech-<br />

In SIA 261 Ziffer 16.5.3.5 wird die EC8-Regel, dass die Summe<br />

der effektiven modalen Massen m*<br />

neff ,<br />

mindestens 90% der Gesamtmasse<br />

erreichen soll, übernommen.<br />

Um die gleiche Genauigkeit der Gesamtantwort zu erreichen,<br />

sind je nach Antwortgrösse mehr oder weniger Eigenformen erforderlich.<br />

Verschiebungen erfordern meist weniger Eigenformen<br />

als Kräfte insbesondere Querkräfte.<br />

Die horizontalen Verschiebungen eines regelmässigen Gebäudes<br />

können aufgrund der Grundform allein recht gut bestimmt<br />

werden. Für die Bestimmung der Schnittkräfte sind meist auch<br />

höhere Eigenformen erforderlich.<br />

2 ( K – ω nM)<br />

⋅ φn = 0<br />

- modale Matrizen M * und K * berechnen<br />

m n<br />

*<br />

(5.29)<br />

T<br />

= φ n Mφn , k* T<br />

n<br />

= φ n Kφn<br />

(5.30)<br />

- Partizipationsfaktoren berechnen.<br />

Γ n<br />

T<br />

φ n M1<br />

= -----------------<br />

T<br />

φ n Mφn<br />

Γ n<br />

(5.31)<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 153<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 154


Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

3) Maximalantwort jeder Eigenform<br />

- Für die Eigenkreisfrequenz ω n<br />

und das modale Dämpfungsmass<br />

ζ* n<br />

die Spektralwerte S a<br />

( ω n<br />

, ζ*<br />

n<br />

) und S d<br />

( ω n<br />

, ζ*<br />

n<br />

) aus<br />

den entsprechenden Antwortspektren der Einwirkung ablesen.<br />

- modale Maximalwerte der Verschiebung berechnen:<br />

Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

5.5 Beispiel eines Zweimassenschwingers<br />

5.5.1 Dynamische Eigenschaften<br />

u nmax<br />

,<br />

= φ n<br />

⋅ Γ n<br />

⋅ S d<br />

( ω n<br />

, ζ*<br />

n<br />

)<br />

- modale Maximalwerte der Schnittkräfte berechnen:<br />

(5.32)<br />

F nmax<br />

,<br />

= s n<br />

⋅ S a<br />

( ω n<br />

, ζ*<br />

n<br />

) = Γ n<br />

Mφ n<br />

⋅ S a<br />

( ω n<br />

, ζ*<br />

n<br />

)<br />

(5.33)<br />

- Berechnungen des Schritts 3) für alle relevanten Eigenformen<br />

von n = 1, 2 , …,<br />

N wiederholen.<br />

4) Für die Maximalantwort des Gesamtsystems werden die entsprechenden<br />

modalen Maximalwerte mit einer geeigneten<br />

Regel (SRSS, CQC, ABSSUM) überlagert.<br />

Bemerkung<br />

Das nichtlineare Verhalten des Tragwerks kann berücksichtigt<br />

werden, indem die Ersatzkraft F nmax ,<br />

aus der spektralen Ordinate<br />

S a<br />

( ω n<br />

, ζ n<br />

, q)<br />

eines inelastischen Antwortspektrums (Bemessungsspektrum)<br />

der Pseudo-Beschleunigung bestimmt wird:<br />

F nmax<br />

,<br />

= s n<br />

⋅ S a<br />

( ω n<br />

, ζ n<br />

, q)<br />

= Γ n<br />

Mφ n<br />

⋅ S a<br />

( ω n<br />

, ζ n<br />

, q)<br />

(5.34)<br />

• Freiheitsgrade<br />

Horizontale Verschiebungen u 1 und u 2 auf Höhe der Massen<br />

m 1 und m 2<br />

•Masse<br />

Die beiden Stockwerkmassen betragen je eins<br />

m<br />

Massenmatrix M 1<br />

0<br />

= =<br />

10<br />

0 m 2<br />

01<br />

m 1<br />

= m 2<br />

= 1<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 155<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 156


Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

• Steifigkeit<br />

Die horizontale Steifigkeit pro Stockwerk beträgt<br />

k = 1<br />

Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

5.5.2 Eigenschwingungen<br />

5.5.2.1 Eigenwertgleichung<br />

Steifigkeitsmatrix K<br />

k 11<br />

k<br />

= 12<br />

=<br />

1 – 1<br />

k 21<br />

k 22<br />

– 1 2<br />

( K – ω 2 M)<br />

⋅<br />

φ 1<br />

= 0<br />

φ 2<br />

1. Einheitsverschiebung<br />

u 1<br />

= 1<br />

Gesucht sind die von null verschiedenen Eigenvektoren<br />

φ 1<br />

φ 2<br />

Dazu muss die Determinante gleich null sein:<br />

det( K – ω 2 M) = 0<br />

det( K – ω 2 M) = det 1 – ω2 – 1<br />

=<br />

– 1 2 – ω 2<br />

0<br />

2. Einheitsverschiebung<br />

u 2 = 1<br />

Man erhält eine quadratische Gleichung in :<br />

ω 2<br />

oder<br />

( 1 – ω 2 ) ⋅ ( 2 – ω 2 ) – (–<br />

1) ⋅ (–<br />

1)<br />

= 2– 3ω 2 + ω 4 – 1 = 0<br />

• Dämpfung<br />

Die Dämpfung wird als vernachlässigbar<br />

klein angenommen.<br />

ω 4 – 3ω 2 + 1 = 0<br />

Die beiden Lösungen ergeben die Eigenwerte:<br />

Dämpfungsmatrix<br />

C<br />

=<br />

00<br />

00<br />

ω 2 = 3 ------------------------<br />

+− 9 – 4 =<br />

2<br />

3 +− 5<br />

---------------<br />

2<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 157<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 158


Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

5.5.2.2 Eigenvektoren und Eigenfrequenzen<br />

Zu jedem der beiden Eigenwerte lässt sich ein Eigenvektor<br />

und eine Eigenkreisfrequenz bestimmen.<br />

• Grundschwingungsform<br />

2<br />

Mit dem kleineren Eigenwert ω 1<br />

= ---------------<br />

3 – 5<br />

erhält man die<br />

2<br />

1. Eigenkreisfrequenz ω<br />

3 – 5<br />

1<br />

= ---------------<br />

2<br />

= 0.62<br />

Indem man den Eigenwert in das Gleichungssystem<br />

ω 2<br />

ω 2<br />

2 φ ( K – ω 1M)<br />

⋅ 1<br />

= 0<br />

φ 2<br />

Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

Die 1. Zeile ergibt die Gleichung:<br />

2<br />

--------------------------<br />

–( 3 – 5)<br />

φ<br />

2 11<br />

– 1φ 21<br />

= 0<br />

Wird ferner die grössere Koordinate des Eigenvektors auf eins<br />

normiert φ 11<br />

= 1, so erhält man für φ 21<br />

:<br />

2–( 3 – 5)<br />

-------------------------- – φ<br />

2 21<br />

= 0<br />

oder<br />

φ 21<br />

=<br />

5 – 1<br />

---------------<br />

2<br />

= 0.62<br />

Der 1. Eigenvektor wird zu:<br />

einsetzt, erhält man zwei voneinander abhängige<br />

φ<br />

Gleichungen, mit denen die Form des 1. Eigenvektors 11<br />

bestimmt<br />

werden kann:<br />

φ 21<br />

φ<br />

1<br />

11<br />

=<br />

φ<br />

5 – 1<br />

=<br />

21 ---------------<br />

2<br />

1<br />

0.62<br />

3 – 5<br />

1 – --------------- – 1<br />

2<br />

– 1 2<br />

3 – 5<br />

– ---------------<br />

2<br />

⋅<br />

φ 11<br />

φ 21<br />

=<br />

0<br />

0<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 159<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 160


Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

• Höhere Schwingungsform<br />

2<br />

Mit dem grösseren Eigenwert ω 2<br />

=<br />

3 + 5<br />

--------------- erhält man die<br />

2<br />

2. Eigenkreisfrequenz ω 2<br />

=<br />

3 + 5<br />

---------------<br />

2<br />

= 1.62<br />

Analog zur Grundschwingungsform erhält man durch Einsetzen<br />

des Eigenwerts in das Gleichungssystem den 2. Eigenvektor:<br />

ω 2<br />

2<br />

Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

Der 2. Eigenvektor wird zu:<br />

φ 1–<br />

5<br />

12<br />

=<br />

------------<br />

2 =<br />

φ 22<br />

1<br />

– 2 1 – 5<br />

φ 12<br />

= --------------- = --------------- = – 0.62<br />

1 + 5 2<br />

–0.62<br />

1<br />

3+<br />

5<br />

1 – --------------- – 1<br />

2<br />

– 1 2<br />

3 + 5<br />

– ---------------<br />

2<br />

⋅<br />

φ 12<br />

φ 22<br />

=<br />

0<br />

0<br />

Die 1. Zeile ergibt die Gleichung:<br />

2–( 3 + 5)<br />

---------------------------φ<br />

2 12<br />

– 1φ 22<br />

= 0<br />

Wird ferner die grössere Koordinate des Eigenvektors auf eins<br />

normiert φ 22<br />

= 1, so erhält man für φ 12<br />

:<br />

2–( 3 + 5)<br />

---------------------------φ<br />

2 12<br />

– 1 = 0<br />

oder<br />

5.5.2.3 Orthogonalitätsrelationen<br />

Im Folgenden werden die Orthogonalitätsrelationen überprüft.<br />

Dazu wird die Matrix der Eigenvektoren benötigt:<br />

5 – 1<br />

φ<br />

Φ 11<br />

φ 1 –---------------<br />

= 12<br />

=<br />

2<br />

φ 21<br />

φ 22<br />

---------------<br />

5 – 1<br />

1<br />

2<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 161<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 162


Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

• Orthogonalität bezüglich Massenmatrix<br />

Die modale Massenmatrix M* ist diagonal:<br />

5 – 1<br />

5 – 1<br />

M* Φ T 1 ---------------<br />

1 –---------------<br />

= MΦ =<br />

2<br />

⋅<br />

10<br />

⋅<br />

2<br />

=<br />

---------------<br />

5 – 1 01 5 – 1<br />

– 1<br />

--------------- 1<br />

2<br />

2<br />

=<br />

5 – 1<br />

1 ---------------<br />

2<br />

⋅<br />

---------------<br />

5 – 1<br />

– 1<br />

2<br />

5 – 1<br />

1 –---------------<br />

2<br />

=<br />

---------------<br />

5 – 1<br />

1<br />

2<br />

M*<br />

d.h. M* ist tatsächlich diagonal.<br />

1.38 0<br />

0 1.38<br />

• Orthogonalität bezüglich Steifigkeitsmatrix<br />

Die modale Steifigkeitsmatrix K* ist diagonal:<br />

=<br />

5 – 1<br />

1 + ---------------<br />

2<br />

0<br />

2 <br />

5 – 1<br />

0 1 + ---------------<br />

<br />

2 <br />

2<br />

5 – 1<br />

5 – 1<br />

K* Φ T 1 ---------------<br />

1 –---------------<br />

= KΦ =<br />

2<br />

⋅<br />

1 – 1<br />

⋅<br />

2<br />

=<br />

---------------<br />

5 – 1 – 1 2 5 – 1<br />

– 1<br />

--------------- 1<br />

2<br />

2<br />

Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

=<br />

5 – 1<br />

1 – --------------- – 1 + ( 5 – 1)<br />

2<br />

⋅<br />

---------------<br />

5 – 1 5 – 1<br />

– – 1 --------------- + 2<br />

2 2<br />

Berechnung der einzelnen Glieder von K* :<br />

d.h. die Matrix K* ist tatsächlich diagonal.<br />

5 – 1<br />

1 –---------------<br />

2<br />

=<br />

---------------<br />

5 – 1<br />

1<br />

2<br />

5 – 1<br />

1 – ( 5 – 1)<br />

+ 2---------------<br />

2<br />

---------------<br />

5 – 1 5–<br />

1<br />

+ ---------------<br />

2 – 1<br />

2 2 2 <br />

---------------<br />

5 – 1 ---------------<br />

5 – 1 2 5 – 1<br />

+ – 1 2 ( 5 – 1)<br />

2 2 <br />

+ + ---------------<br />

<br />

2 <br />

2<br />

5 – 1<br />

k* 11 1 – ( 5 – 1)<br />

2 ---------------<br />

<br />

2 <br />

2 – 5 5 – 2 5 + 1<br />

=<br />

+ = + ---------------------------- = 0.528<br />

2<br />

5 – 1<br />

k* 12<br />

--------------- ---------------<br />

5 – 1<br />

2 <br />

2 <br />

2 1 2 5 – 2 + 5 – 2 5 + 1 – 4<br />

= + – = --------------------------------------------------------------- = 0<br />

4<br />

k* 21<br />

= k* 12<br />

= 0<br />

5 – 1<br />

k* 22 2 ( 5 – 1)<br />

---------------<br />

2 5–<br />

2 5+<br />

1<br />

= + + = 1 + 5 + ---------------------------- = 3.618<br />

2 <br />

4<br />

K*<br />

=<br />

0.528 0<br />

0 3.618<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 163<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 164


Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

5.5.3 Bewegungsdifferentialgleichung in modalen<br />

Koordinaten<br />

Die Bewegungsdifferentialgleichung in modalen Koordinaten<br />

von einem System ohne Dämpfung ( C * = 0) ist:<br />

M* ⋅ q··<br />

··<br />

+ K* ⋅ q = – L ⋅ u g<br />

() t<br />

q 1<br />

mit q = Vektor der modalen Koordinaten<br />

q 2<br />

L 1<br />

und L = Vektor der Partizipationsfaktoren<br />

L 2<br />

Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

1 ist der Vektor der Starrkörperverschiebungen<br />

infolge einer Fusspunktverschiebung<br />

u g<br />

= 1 in Richtung der Anregung.<br />

1<br />

=<br />

1<br />

1<br />

Eingesetz in die Bewegungsdifferentialgleichung<br />

in modalen Koordinaten:<br />

erhält man:<br />

M* ⋅ q·· + K* ⋅ q = – L ⋅ u··g () t<br />

Berechnung des Vektors der Partizipationsfaktoren:<br />

5 – 1<br />

L Φ T 1 ---------------<br />

= ⋅ M⋅<br />

1 =<br />

2<br />

⋅<br />

10<br />

⋅<br />

1<br />

=<br />

5 – 1 01 1<br />

–---------------<br />

1<br />

2<br />

1.62<br />

0.382<br />

1.38 0<br />

0 1.38<br />

⋅<br />

q··1<br />

q··2<br />

+<br />

0.528 0<br />

0 3.618<br />

Zur Kontrolle können die Eigenkreisfrequenzen in modalen Koordinaten<br />

berechnet und mit den Resultaten im Abschnitt 5.5.2<br />

verglichen werden:<br />

k<br />

ω 11<br />

* 0.528<br />

1<br />

= ------------ = ------------ = 0.62<br />

m 11<br />

* 1.38<br />

k<br />

ω 22<br />

* 3.618<br />

2<br />

= ------------ = ------------ = 1.62<br />

m 22<br />

* 1.38<br />

⋅<br />

q 1<br />

q 2<br />

=<br />

–<br />

1.62<br />

u··g<br />

0.382<br />

⋅ () t<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 165<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 166


Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

• Berechnung weiterer modalen Grössen<br />

Als modaler Partizipationsfaktor Γ n<br />

wird die folgende Grösse bezeichnet:<br />

Eingesetzt erhält man für Γ 1<br />

und Γ 2<br />

:<br />

Die effektive modale Masse ist wie folgt definiert:<br />

Γ n<br />

L<br />

--------- n<br />

m n<br />

*<br />

Eingesetzt erhält man für und :<br />

=<br />

L 1<br />

Γ 1<br />

---------<br />

1.62<br />

= = --------- = 1.17<br />

m 1<br />

* 1.38<br />

L 2 0.382<br />

Γ 2<br />

= --------- = ------------ = 0.28<br />

m 2<br />

* 1.38<br />

m* 2<br />

1eff ,<br />

Γ 1 m1 *<br />

m * Γ neff ,<br />

=<br />

2 ⋅ n mn *<br />

m* 1eff ,<br />

m*<br />

2eff ,<br />

= ⋅ = 1.17 2 ⋅ 1.38 = 1.90<br />

m* 2<br />

2eff ,<br />

Γ 2 m2 *<br />

= ⋅ = 0.28 2 ⋅ 1.38 = 0.106<br />

Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

5.5.4 Antwortspektrenverfahren<br />

Zur Erläuterung des Antwortspektrenverfahrens erhält der Zweimassenschwinger<br />

konkrete Massen und Steifigkeiten. Ferner<br />

wird angenommen, dass der Zweimassenschwinger entsprechend<br />

dem elastischen Antwortspektrum des “El Centro” Erdbebens<br />

angeregt wird.<br />

5.5.4.1 Modellbildung<br />

Wie im Abschnitt 5.5.1, jedoch<br />

werden hier die Massen<br />

und Steifigkeiten neu<br />

festgelegt:<br />

m 1<br />

= m 2<br />

= 1kg<br />

Die Massenmatrix wird:<br />

Die Federsteifigkeit wird zu k 1<br />

= k 2<br />

= k = 100 N/m angenommen<br />

und die entsprechende Umformung der Einheiten führt zu:<br />

k = 100 N/m = 100 kgm/s 2 m – 1 = 100 kg/s 2<br />

Die Steifigkeitsmatrix wird somit zu:<br />

M<br />

k<br />

K 11<br />

k<br />

= 12<br />

=<br />

100 – 100<br />

k 21<br />

k 22<br />

– 100 200 kg/s2<br />

= m 1<br />

0 10<br />

0 m =<br />

2<br />

01 kg<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 167<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 168


Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

5.5.4.2 Eigenvektoren und Eigenfrequenzen<br />

Die Resultate für Einheitsmassen und Einheitssteifigkeiten im<br />

Abschnitt 5.5.2 sind mit dem Faktor<br />

zu multiplizieren.<br />

• Grundschwingungsform<br />

Eigenkreisfrequenz:<br />

Eigenperiode:<br />

• Höhere Eigenschwingungsform<br />

Eigenkreisfrequenz:<br />

Eigenperiode:<br />

---<br />

k<br />

m<br />

=<br />

100kg ⁄ s 2<br />

----------------------- = 100 s – 1<br />

1kg<br />

ω 1<br />

= 0.62 ⋅ 100s – 1 = 6.2 Hz<br />

T 1<br />

-----<br />

2π 2π<br />

= = --------------- = 1.02 s<br />

6.2 Hz<br />

Bei den Eigenvektoren ändert sich nichts, da es sich dabei um<br />

dimensionslose Grössen handelt:<br />

Φ<br />

ω 1<br />

ω 2<br />

= 1.62 ⋅ 100s – 1 = 16.2 Hz<br />

T 2<br />

2π 2π<br />

= ----- = ------------------ = 0.39 s<br />

16.2 Hz<br />

ω 2<br />

5 – 1<br />

φ 11<br />

φ 1 –---------------<br />

= 12<br />

=<br />

2<br />

φ 21<br />

φ 22 5 – 1<br />

--------------- 1<br />

2<br />

Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

5.5.4.3 Zerlegung nach Eigenschwingungsformen<br />

Bewegungsdifferentialgleichung in u 1 -u 2 -Koordinaten<br />

(ohne Dämpfung):<br />

10<br />

01 kg u··1<br />

⋅ +<br />

u··2<br />

M ⋅ u··<br />

100 – 100<br />

– 100 200<br />

+ K ⋅ u = – M⋅<br />

1 ⋅ u··g t<br />

kg ⁄ s2<br />

Variablentransformation in modale Koordinaten q 1 und q 2 :<br />

mit Φ: Matrix der Eigenvektoren (siehe Abschnitte 5.5.2 und<br />

5.5.3)<br />

Bewegungsdifferentialgleichung in modalen Koordinaten<br />

(ohne Dämpfung):<br />

1.38 0<br />

0 1.38 kg ⋅<br />

q··1 +<br />

q··2<br />

Man erhält zwei entkoppelte Einmassenschwingergleichungen<br />

in modalen Koordinaten.<br />

⋅<br />

u = Φ ⋅ q<br />

u 1<br />

u 2<br />

M* ⋅ u·· + K* ⋅ u = – L ⋅ u··g () t<br />

52.8 0<br />

kg ⁄ s2<br />

0 362<br />

⋅<br />

q 1<br />

q 2<br />

=<br />

–<br />

10<br />

01 kg 1 u··g<br />

1<br />

⋅ () t<br />

=<br />

– 1.62<br />

0.382 kg ⋅ u··g()<br />

t<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 169<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 170


Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

5.5.4.4 Modale Maximalantwort<br />

Die modalen Maximalantworten der beiden Eigenformen erhält<br />

man analog zum Einmassenschwinger mit Hilfe des entsprechenden<br />

Spektralwertes aus dem Antwortspektrum.<br />

Das Maximum der modalen Koordinate ist gleich:<br />

L 1<br />

q 1max ,<br />

=<br />

S d<br />

( ω 1<br />

, ζ 1<br />

): Spektralwert der Verschiebung für Eigenfrequenz<br />

ω 1<br />

und Dämpfung ζ 1<br />

(hier ζ 1<br />

= 5% )<br />

Bei Verwendung eines Antwortspektrums der Beschleunigung<br />

wird das Maximum der modalen Koordinate :<br />

L 1<br />

q 1max ,<br />

=<br />

S a<br />

( ω 1<br />

, ζ 1<br />

): Spektralwert der Beschleunigung für Eigenfrequenz<br />

ω 1<br />

und Dämpfung ζ 1<br />

(hier ζ 1<br />

= 5% )<br />

q 1<br />

--------- ⋅ S<br />

m 1<br />

* d<br />

( ω 1<br />

, ζ 1<br />

)<br />

q 1<br />

---------<br />

1<br />

⋅ ----- ⋅S m 1<br />

* 2 a<br />

( ω 1<br />

, ζ 1<br />

)<br />

ω 1<br />

Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

Herausgelesen aus dem elastischen Antwortspektrum der Beschleunigung<br />

des “El Centro” Erdbebens erhält man:<br />

Absolute Beschleunigung [m/s 2 ]<br />

S a1<br />

= 4.25 m/s 2<br />

S a2<br />

= 7.34 m/s 2<br />

10<br />

S a2 = 7.34 m/s 2<br />

und<br />

ζ = 5%<br />

5 S a1 = 4.25 m/s 2 T<br />

0<br />

2 = 0.39 s T 1 = 1.02 s<br />

0.01 0.10 1.00 10.00<br />

Periode [s]<br />

1.62kg<br />

,<br />

----------------<br />

1<br />

= ⋅ ---------------------<br />

1.38kg ( 6.2Hz) 2 ⋅4.25 m/s 2 = 0.130m<br />

q 1max<br />

0.38kg 1<br />

,<br />

= ---------------- ⋅ ------------------------<br />

1.38kg ( 16.2Hz) 2 ⋅7.34 m/s 2 = 0.008m<br />

q 2max<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 171<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 172


Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

5.5.4.5 Rücktransformation<br />

Die maximalen Deformationen und Federkräfte jeder Eigenschwingungsform<br />

in den ursprünglichen Koordinaten erhält man, indem der Eigenvektor mit<br />

dem entsprechenden Maximum der modalen Koordinate multipliziert wird.<br />

• Grundschwingungsform<br />

( 1)<br />

u max<br />

( 1)<br />

f max<br />

= = = s 1 ⋅ S a1 4.25 1.17<br />

Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

• Höhere Eigenschwingungsform<br />

( 2)<br />

u max<br />

q 2max ,<br />

⋅ φ 2<br />

0.008m ⋅<br />

–0.62<br />

1<br />

–5.0<br />

8.0 mm<br />

( 2)<br />

f max<br />

( 2)<br />

K ⋅ u max<br />

100 – 100<br />

⋅<br />

–0.005<br />

100 200 0.008<br />

– 0.5 – 0.8<br />

0.5 + 1.6<br />

–1.3<br />

2.1 N<br />

= q 1max , ⋅ φ 1 0.130m ⋅<br />

1 130<br />

0.62<br />

81 mm<br />

Oder als Alternative (Erlaubt die Berücksichtigung von Nichtlinearitäten):<br />

= ( 1)<br />

K ⋅ u 100 – 100 0.130<br />

max<br />

⋅<br />

13.0 – 8.1 4.9<br />

100 200 0.081<br />

– 13.0 + 16.2<br />

3.2 N<br />

s 2 = Γ 2<br />

Mφ 2 = 0.28 ⋅<br />

10<br />

⋅<br />

–0.62<br />

=<br />

–0.173<br />

01 1 0.28<br />

( 1)<br />

f max s 2<br />

⋅ S a2<br />

7.34<br />

–0.173<br />

⋅<br />

10<br />

⋅<br />

1 1.17<br />

0.28<br />

–1.3<br />

2.1 N<br />

01 0.62 0.725<br />

Oder als Alternative (Erlaubt die Berücksichtigung von Nichtlinearitäten):<br />

s 1 = Γ 1<br />

Mφ 1 = 1.17<br />

=<br />

( 1)<br />

f max<br />

0.725<br />

4.9<br />

3.2 N<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 173<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 174


Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

5.5.4.6 Überlagerung<br />

Die Gesamtantwort wird aus den Maximalantworten der beiden<br />

Eigenschwingungsformen nach der SRSS-Überlagerungsregel<br />

(Quadratwurzel aus der Summe der Quadrate) bestimmt.<br />

• Maximale Verschiebungen<br />

2 ( n)<br />

u 1max , <br />

u 1<br />

k = 1<br />

= ( ) 2<br />

= ( 130mm) 2 + (– 5mm) 2 = 130mm<br />

2 ( n)<br />

u 2max , <br />

u 2<br />

k = 1<br />

= ( ) 2<br />

= ( 81mm) 2 + ( 8mm) 2 = 81mm<br />

Die erhaltenen Verschiebungen der Gesamtantwort sind (auf<br />

zwei Stellen genau) gleich gross wie die Verschiebungen der<br />

Grundschwingungsform. Die relativ kleinen Anteile aus der höheren<br />

Schwingungsform gehen in den Berechnungen der<br />

SRSS-Überlagerungsregel quasi verloren.<br />

Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

• Maximale Schnittkräfte (Querkräfte V)<br />

Obere Querkraft:<br />

V 1 max<br />

,<br />

= ( 4.9N) 2 + (–<br />

1.3N) 2 = 5.1N<br />

Untere Querkraft:<br />

V 2 max<br />

,<br />

= ( 8.1N) 2 + ( 0.8N) 2 = 8.1N<br />

Gegenüber den Schnittkräften der Grundschwingungsform allein<br />

stellt man bei den Schnittkräften der Gesamtantwort eine<br />

leichte Zunahme im oberen Teil des Zweimassenschwingers<br />

fest.<br />

Unbedingt sich folgende Fallgrube merken!<br />

Falsch wäre es, die maximalen Schnittkräfte direkt aus den maximalen<br />

Verschiebungen zu bestimmen:<br />

V 1 max<br />

,<br />

≠ 100N ⁄ m ⋅ ( 0.130m – 0.081m)<br />

= 4.9N<br />

V 2 max<br />

,<br />

≠ 100N ⁄ m ⋅ 0.081m = 8.1N<br />

Man würde so zu kleine Schnittkräfte erhalten.<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 175<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 176


Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

5.5.5 Antwortspektrumverfahren vs.<br />

Zeitverlaufsberechnungen<br />

5.5.5.1 Modellbildung<br />

Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

5.5.5.2 Resultate<br />

• Dynamische Eigenschaften<br />

Fall 1 Fall 2<br />

Perioden:<br />

T 1<br />

= 1.02s<br />

Perioden:<br />

T 1<br />

= 0.74s<br />

T 2<br />

= 0.39s<br />

T 2<br />

= 0.54s<br />

Eingenvektoren:<br />

Eingenvektoren:<br />

1: φ 11<br />

= 1 , φ 21<br />

= 0.62<br />

1: φ 11<br />

= 1 , φ 21<br />

= 0.27<br />

2: φ 12<br />

= 1 , φ 22<br />

= – 1.62<br />

2: φ 12<br />

= 1 , φ 22<br />

= – 0.37<br />

Massen:<br />

Fall 1 Fall 2<br />

m 1<br />

= 1.0kg Massen:<br />

m 1<br />

=<br />

0.1kg<br />

Part. Faktoren:<br />

Γ 1<br />

= 1.17<br />

Γ 2<br />

= – 0.17<br />

Part. Faktoren:<br />

Γ 1<br />

= 2.14<br />

Γ 2<br />

= – 1.14<br />

Steifigkeiten:<br />

m 2<br />

k 1<br />

k 2<br />

= 1.0kg<br />

= 100N/m<br />

= 100N/m<br />

Steifigkeiten:<br />

m 2<br />

k 1<br />

k 2<br />

= 1.0kg<br />

= 10N/m<br />

= 100N/m<br />

Die Eigenvektoren sind derart normiert, dass sie im zweiten<br />

Stockwerk gleich Eins sind. Für den Fall 1 ergeben sich deshalb<br />

unterschiedliche Werte für die Eigenvektoren und die Partizipationsfaktoren<br />

verglichen mit dem Abschnitt 5.5.2.<br />

Fall 1 entspricht dem Modell aus Abschnitt 5.5.4.<br />

Fall 2 stellt ein dynamisches System dar, bei welchem die zweite<br />

Eigenform eine wesentliche Rolle spielt.<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 177<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 178


Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

• Beanspruchungen<br />

Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

• Zeitverläufe: Fall 1<br />

Verschiebungen:<br />

1:<br />

2:<br />

Fall 1 Fall 2<br />

Δ = 0.129m<br />

Δ = 0.005m<br />

Verschiebungen:<br />

1:<br />

2:<br />

Δ = 0.130m<br />

Δ = 0.072m<br />

Verschiebung [cm]<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

Erste Eigenform<br />

Summe:<br />

Δ = 0.134m<br />

Summe:<br />

Δ = 0.202m<br />

-20<br />

0 5 10 15 20<br />

SRSS:<br />

Zeitverlauf:<br />

Querkraft oben:<br />

SRSS:<br />

Zeitverlauf:<br />

Querkraft unten:<br />

SRSS:<br />

Zeitverlauf:<br />

Δ = 0.130m<br />

Δ = 0.130m<br />

V = 5.10N<br />

V = 5.69N<br />

V = 8.05N<br />

V = 8.44N<br />

SRSS:<br />

Zeitverlauf:<br />

Querkraft oben:<br />

SRSS:<br />

Zeitverlauf:<br />

Querkraft unten:<br />

SRSS:<br />

Zeitverlauf:<br />

Δ = 0.148m<br />

Δ = 0.165m<br />

V = 1.36N<br />

V = 1.51N<br />

V = 4.40N<br />

V = 4.92N<br />

Verschiebung [cm]<br />

Verschiebung [cm]<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

0 5 10 15 20<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

Zweite Eigenform<br />

Summe<br />

-20<br />

0 5 10 15 20<br />

Zeit [s]<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 179<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 180


Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

• Zeitverläufe: Fall 2<br />

Erdbebensicherung von Bauwerken I FS 09<br />

• Zeitverläufe: Zusammenfassung<br />

Verschiebung [cm]<br />

Verschiebung [cm]<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

0 5 10 15 20<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

Erste Eigenform<br />

Zweite Eigenform<br />

-20<br />

0 5 10 15 20<br />

Verschiebung [cm]<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

0 5 10 15 20<br />

20<br />

10<br />

Fall 1<br />

Erste Eigenform<br />

Zweite Eigenform<br />

Summe<br />

Fall 2<br />

Verschiebung [cm]<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

Summe<br />

Die Maxima treten nicht zur gleichen Zeit auf!<br />

-20<br />

0 5 10 15 20<br />

Zeit [s]<br />

Verschiebung [cm]<br />

0<br />

-10<br />

Erste Eigenform<br />

Zweite Eigenform<br />

Summe<br />

-20<br />

0 5 10 15 20<br />

Zeit [s]<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 181<br />

Alessandro Dazio und Thomas Wenk Seite 182

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