Bild - Erzabtei St. Ottilien
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02.11.2014 | 15.30 Uhr | Klosterkirche<br />
Requiem op. 9<br />
Werkbeschreibung: Das Requiem von Duruflé<br />
ist in mehrfacher Hinsicht dem Vorbild des<br />
etwa 60 Jahre früher entstandenen Requiems<br />
von Gabriel Fauré verpflichtet. Wie dieser<br />
schlägt Duruflé in seiner Komposition vorwiegend<br />
einen tröstend-kontemplativen Grundton<br />
an. Auch der Aufbau der beiden Werke ähnelt<br />
sich sehr stark: aus der Dies-Irae-Sequenz wurde<br />
nur der Schluss Pie Jesu vertont. Dafür wurden<br />
Libera me und der Hymnus In paradisum aus<br />
den Exequien in das Werk aufgenommen.<br />
Die Musik ist durchzogen von Elementen des<br />
Gregorianischen Gesangs. Duruflé schrieb dazu:<br />
„Das ... Requiem basiert gänzlich auf Themen der<br />
gregorianischen Totenmesse. Manchmal habe ich<br />
den exakten Notentext übernommen, wobei die<br />
Orchesterpartie nur unterstützt oder kommentiert,<br />
an anderen <strong>St</strong>ellen diente er mir lediglich<br />
als Anregung... Im allgemeinen war ich bestrebt,<br />
meine Komposition ganz und gar von dem<br />
besonderen <strong>St</strong>il der gregorianischen Themen<br />
durchdringen zu lassen.“<br />
Das Requiem ist überwiegend ruhig und<br />
introvertiert, alle Sätze enden mit einem Übergang<br />
ins Unhörbare. Auf diesem Hintergrund<br />
erscheinen die Höhepunkte in Dynamik und<br />
Tonlage umso einschneidender. Der Anruf Kyrie,<br />
der zuerst fugiert erfolgt (über einem Bass, der<br />
die gregorianische Melodie in Vergrößerung<br />
spielt), erklingt beim zweiten Mal mit eruptiver<br />
Dringlichkeit. Im Osanna wird ein Glockengeläut<br />
aufgebaut, das bei in excelsis einen langgehaltenen<br />
strahlenden Akkord erreicht. Im Libera<br />
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