Bild - Erzabtei St. Ottilien
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Foto: Franz Günthner (Leutkirch)<br />
benszeugnis vergangener Generationen stellt der<br />
Komponist Vierne im <strong>St</strong>il impressionistischer<br />
Malerei dar. Man spürt bei diesem <strong>St</strong>ück förmlich<br />
den Weihrauch durch das Gewölbe ziehen.<br />
Im „Fiat lux“ des französischen Komponisten<br />
Theodore Dubois werden die ersten Sätze<br />
der Schöpfungsgeschichte musikalisch erzählt.<br />
Aus der Finsternis heraus schuf Gott das Licht,<br />
dargestellt in zarten Klangfarben, die in ein<br />
strahlendes Tutti finden, wie es nur auf der Orgel<br />
möglich ist.<br />
Im <strong>St</strong>ück „Ave maris stella“ des Niederländers<br />
Floor Peeters ist die Vertonung des altehrwürdigen<br />
lateinischen Hymnus (Meestern sei<br />
gegrüßt), der seit dem 8. Jahrhundert in der katholischen<br />
Kirche zur Vesper an Marienvespern<br />
gesungen wird. Beginnend mit einer virtuosen<br />
Toccata erscheint das Thema erst in den Pedalen.<br />
Die anschließende Fuge ist ebenfalls thematisch<br />
dem Choral entnommen.<br />
„Claire de lune“ ist ein träumerisches <strong>St</strong>ück,<br />
das stark an die Expressivität von Richard Wagner<br />
erinnert. Am Anfang hören wir eine getragene<br />
Flötenmelodie in höchsten Höhen – einem<br />
funkeldem Lichtstrahl vergleichbar. Wie eine im<br />
Mondlicht fallende <strong>St</strong>ernschnuppe zieht sie ihre<br />
ganze Energie aus dem nach unten gleitenden<br />
Gestus...<br />
In einer modernen Tonsprache führt der<br />
libanesisch-französische Komponist Nagji Hakim<br />
die marianische Antiphon „Salve Regina“ (Gegrüßet<br />
seist du Königin) durch. Die dabei entstehenden<br />
Dissonanzen lösen sich in angenehmer<br />
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