PUBLIC PRIVATE PARTNERSHIP - Convent
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Justizvollzugsanstalt Bremervörde:<br />
Erfolg durch optimale Vorbereitung<br />
Von Dr. Manfred Otto<br />
Beim Vorhaben „Neubau der Justizvollzugsanstalt Bremervörde in<br />
Öffentlich-Privater Partnerschaft“ lief alles glatt. Dank eines gelungenen<br />
Abstimmungsprozederes in der Planungsphase wurden trotz<br />
hoher Projektkomplexität Zeit- und Kostenrahmen eingehalten. Das<br />
Projekt wurde mit dem „Innovationspreis PPP 2012“ ausgezeichnet.<br />
Bekanntlich liegt ein besonderes Merkmal von<br />
ÖPP darin, bei der Ausschreibung des Vorhabens<br />
auf Leistungsverzeichnisse weitgehend zu verzichten.<br />
Stattdessen legt der Auslober den Bietern<br />
mit den Vergabeunterlagen einen mehr oder<br />
weniger detaillierten „Bestellzettel“ mit funktionalen<br />
Beschreibungen vor. Der spätere Zuschlag<br />
wird für den Baubereich eines Vorhabens in der<br />
Regel auf Basis einer Entwurfsplanung – vergleichbar<br />
der Honorarordnung für Architekten<br />
und Ingenieure (HOAI) Stufe 3 – und für die Betriebsleistungen<br />
aufgrund kurzer, prägnanter Beschreibungen<br />
und Konzepte erteilt. Darüber hinaus<br />
wird für die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens<br />
mit der Auftragserteilung eine Kostenobergrenze<br />
festgelegt, die es einzuhalten gilt. Deshalb kommt<br />
der späteren Herausarbeitung des konkreten Baubzw.<br />
Betriebssolls im Planungsverfahren eine besondere<br />
Bedeutung zu. Dieser Prozess liegt zwar<br />
formell in der Verantwortung des gewonnenen<br />
privaten Auftragnehmers, muss aber vom öffentlichen<br />
Auftraggeber begleitet werden, damit es bei<br />
der Übergabe nicht zu unliebsamen Überraschungen<br />
für beide Seiten kommt.<br />
Begleitung des Konkretisierungsprozesses<br />
Wie die Begleitung des Planungsprozesses über<br />
die Genehmigungs- hin zur Ausführungsphase<br />
auf Seiten des öffentlichen Auftraggebers ausgestaltet<br />
werden sollte, hängt zu einem guten Teil<br />
von der Rolle und Funktion des öffentlichen Nutzers<br />
ab. Dies gilt auch für die Vertiefung der Be-<br />
Ministerialrat<br />
Dr. Manfred Otto,<br />
triebskonzepte. Es gehört zum gepflegten<br />
Stehsatz von Berichten über<br />
Niedersächsisches<br />
Justizministerium,<br />
war Projektleiter des<br />
abgeschlossene bzw. in der Kritik<br />
Modellvorhabens<br />
stehende Projekte, dass zeitraubende<br />
und kostensteigernde Impulse zu Die Einrichtung ging<br />
ÖPP-JVA Bremervörde.<br />
am 1. Januar 2013 in<br />
Umplanungen zu einem großen Anteil<br />
aus dem Dunkel plötzlicher öf-<br />
den Betrieb.<br />
fentlicher Nutzerbegehrlichkeiten<br />
entstehen. Oder man streitet sich darüber, was<br />
zum Bestellten – hier etwa „ein Stück Gefängnis“<br />
– dazugehört oder nur per Nachtrag zu bekommen<br />
ist. Dies ist für die Beteiligten unerfreulich,<br />
sollte aber nicht dazu führen, vor den anstehenden<br />
Abstimmungen zurückzuschrecken und als<br />
öffentlicher Auftraggeber lieber konventionell<br />
Leistungsverzeichnisse abzuarbeiten. Der Vorteil<br />
von ÖPP liegt eben auch darin, dass nur über gewährte<br />
Freiräume innovatives Wissen potenzieller<br />
privater Partner initiiert werden kann.<br />
Eine erfolgreiche Begleitung auf öffentlicher Seite<br />
hängt bei komplexen Vorhaben, wie es etwa<br />
eine Justizvollzugsanstalt mit umfangreichen<br />
Bau-, Technik- und Betriebsanteilen darstellt,<br />
von den gewählten Entscheidungsstrukturen und<br />
-kompetenzen der Beteiligten ab. Im vorliegenden<br />
Projekt wurden die üblichen Verantwortlichkeiten<br />
im öffentlichen Hochbau neu festgelegt:<br />
Das Projekt wurde durch das Niedersächsische<br />
Justizministerium als künftige nutzende Verwaltung<br />
federführend bearbeitet bzw. gesteuert; die<br />
Projektleitung war direkt dem Staatssekretär unterstellt.<br />
Durch die Zusammensetzung des Pro-<br />
ÖFFENTLICHER HOCHBAU<br />
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