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PUBLIC PRIVATE PARTNERSHIP - Convent

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für die Erstellung des Gebäudes nicht nur nach<br />

gestalterischen oder kostenrelevanten Gesichtspunkten<br />

erfolgen, sondern auch im Sinne der Anforderungskriterien<br />

für die angestrebte Zertifizierung<br />

nach dem Bewertungssystem Nachhaltiges<br />

Bauen (BNB) (Gold-Status). Die Fragen der Werthaltigkeit<br />

der Materialien, die Umweltverträglichkeit<br />

und die Lebenszykluskosten wurden im<br />

Planungsteam abgewogen und die Auswirkungen<br />

auf ein für die AG-Seite akzeptables Gesamtpaket<br />

erörtert. Durch den von AG-Seite gewünschten<br />

Vorbildcharakter bezüglich einer hocheffizienten<br />

und nachhaltigen Gebäudetechnik mussten dementsprechend<br />

auch alle anlagenspezifischen Planungselemente<br />

frühzeitig in den Entwurfsprozess<br />

mit einbezogen werden.<br />

Durch die gewählte Form der Auslobung war ein<br />

Bieterkonsortium zu erstellen, in dem die einzelnen<br />

Planer und die ausführende Firma von Beginn<br />

an zusammen ins Rennen gingen. Die klassische<br />

Trennung zwischen Planung und Erstellung<br />

des Gebäudes entfiel somit und wir als Architekten<br />

standen vor der nicht alltäglichen Aufgabe,<br />

einerseits die Erfahrungswerte und Prozessvorschläge<br />

der ausführenden Firma zu integrieren<br />

und andererseits ein konkurrenzfähiges Gebäude<br />

unter architektonischen Bewertungskriterien zu<br />

entwerfen. Dies fiel umso mehr ins Gewicht, da<br />

aufgrund der städtebaulichen Bedeutung der Bauaufgabe<br />

an dieser prominenten Stelle in Berlin die<br />

architektonische Ausarbeitung mit 60 Prozent in<br />

die Bewertung des Angebots einging. Der Entscheidungsprozess<br />

wurde von einer hochrangigen<br />

Architektenjury begleitet und kommentiert.<br />

Frühzeitige Abstimmung<br />

Eine weitere wichtige Aufgabe war die frühzeitige<br />

Abstimmung des Entwurfs mit den Trägern<br />

der öffentlichen Belange im Vorfeld, um die allgemeine<br />

Genehmigungsfähigkeit des Angebotsentwurfs<br />

sicherzustellen. Dies betraf die Fragen<br />

der städtebaulichen Einbindung und des baulichen<br />

Brandschutzes und die Integration des geforderten<br />

Sicherheitskonzepts des Ministeriums.<br />

Die positiven Erfahrungen aus diesem gemeinsamen<br />

Angebotsprozess und die Bereicherung<br />

durch das Erzielen von Synergieeffekten im Planungsteam<br />

waren sehr prägend und bildeten die<br />

Grundlage für die weitere konstruktive und partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit im Projektablauf.<br />

Dialog mit dem Nutzer<br />

Durch die Zweistufigkeit des Verfahrens erfolgte<br />

eine frühzeitige Einbindung des Nutzers in den<br />

Planungsprozess vor dem abschließenden Vertragsabschluss.<br />

Wir sehen hier einen entscheidenden<br />

Vorteil gegenüber einem herkömmlichen<br />

Planungsverfahren, da dem Nutzer so die Möglichkeit<br />

gegeben wird, sich von Beginn an mit seinen<br />

internen Erfahrungen und zukünftigen Zielvorstellungen<br />

einzubringen.<br />

Für den Architekten gilt es, diesen konstruktiven<br />

Dialog zeitnah durch sachliche Entscheidungsvorlagen<br />

für alle an der Angebotserstellung Beteiligten<br />

transparent zu gestalten. Spekulative Einwürfe<br />

müssen in belastbare Argumente aufgearbeitet<br />

werden, somit wird über mehrere Verhandlungsrunden<br />

für beide Vertragsseiten ein Gesamtpaket<br />

geschnürt, das einerseits eine für den Nutzer<br />

– respektive AG – akzeptable Planung und andererseits<br />

eine für den AN verbindliche Grundlage<br />

für seine Angebotserstellung enthält. Durch diese<br />

Vorgehensweise lassen sich berechtigte Nutzeränderungen,<br />

die bei anderen Verfahren oft erst<br />

im späteren Planungsverlauf angemeldet werden<br />

und zu Nachträgen führen können, auf ein Minimum<br />

reduzieren.<br />

Durch die Einbeziehung der zukünftigen Nutzer<br />

bei der Gestaltung des Farb- und Materialkonzepts<br />

des Hauses werden schon im Vorfeld Gemeinsamkeiten<br />

herausgearbeitet, die im weiteren<br />

Planungsverlauf als abgestimmte Grundlage<br />

dienen.<br />

Aufgrund der Komplexität der gestellten Bauaufgabe<br />

empfanden wir als Architekten die konstruktiven<br />

Dialogrunden sehr zielgerichtet und<br />

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