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PUBLIC PRIVATE PARTNERSHIP - Convent

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Verantwortung des Auftragnehmers für den Zustand<br />

der Strecke und eine Risikoverteilung nach<br />

dem Motto, dass jeder das Risiko tragen soll, das<br />

er am besten beeinflussen kann, sowie Anreize<br />

zur Verringerung der Verkehrsbehinderungen<br />

nach Umfang und Dauer und eine Vertragsgestaltung,<br />

die Kostensteigerungen entgegenwirkt. Die<br />

finanzierenden Banken unterstützen durch ihr Eigeninteresse<br />

den Projekterfolg. Bestärkt durch die<br />

positiven Erfahrungen haben wir den Ausbau der<br />

A8 zwischen Ulm und Augsburg mit einem sehr<br />

ähnlichen Modell fortgesetzt. Wir haben lediglich<br />

das Vergütungsmodell geringfügig geändert. Dieser<br />

Abschnitt ist noch im Bau.<br />

Bei den beiden Projekten haben wir aber auch gelernt,<br />

dass Projektfinanzierungsmodelle sehr stark<br />

von der Situation an den Finanzmärkten beeinflusst<br />

werden und die ohnehin höheren Finanzierungskosten<br />

bei der privaten Kreditbeschaffung<br />

nochmals deutlich steigen können. Deshalb war<br />

es schon nach dem ersten Betreibermodell naheliegend,<br />

zu erproben, ob sich die positiven Erfahrungen<br />

auch mit staatlicher Finanzierung, aber<br />

sonst ähnlicher Vertragsgestaltung realisieren lassen.<br />

Die Finanzmarktkrise hat uns zusätzlich bestärkt,<br />

diesen Weg zu gehen.<br />

Den Ausbau der A6 zwischen der Anschlussstelle<br />

Roth und dem Autobahnkreuz Nürnberg-Süd<br />

haben wir mit einem PPP-Modell mit staatlicher<br />

Finanzierung realisiert. Unser privater Partner hat<br />

die Autobahn sechsstreifig ausgebaut und übernimmt<br />

die bauliche Erhaltung für 25 Jahre. Die<br />

Bauqualität war gut, die Strecke konnte pünktlich<br />

für den Verkehr freigegeben werden. Das Vertragsmodell<br />

hat Kostensteigerungen entgegengewirkt.<br />

Ermutigt durch die guten Erfahrungen erarbeiten<br />

wir gerade einen Leitfaden für Funktionsbauverträge<br />

im Straßenbau als Hilfestellung für weitere<br />

PPP-Projekte mit staatlicher Finanzierung.<br />

Wie geht es weiter?<br />

Also alles bestens? Warum nicht immer so? Weil<br />

die pauschale Übertragung dieser Modellkonfiguration<br />

auf andere Projekte dem Grundsatz widersprechen<br />

würde, dass es auf den Einzelfall ankommt.<br />

Daher sind pauschale Festlegungen aus<br />

unserer Sicht nicht angemessen. Die bayerische<br />

Staatsbauverwaltung führt in verschiedenen Einzelfällen<br />

GU-Vergaben durch; aber jede ist maßgeschneidert,<br />

weil sie sich aus ganz individuellen<br />

Voraussetzungen und Rahmenbedingungen entwickelt.<br />

Außerdem lässt auch das Vergaberecht<br />

keine Verallgemeinerung zu, sondern verlangt<br />

gerade die Begründung im Einzelfall. Nicht zu<br />

vergessen: Der Erfolg – oder Misserfolg – eines<br />

Projekts hängt nach unseren Erfahrungen entscheidend<br />

von den Beteiligten ab.<br />

Die intensive Beschäftigung mit PPP hat unsere<br />

Erfahrungen bereichert und dazu geführt, ein<br />

theoretisches Modell zu entwickeln, das seinen<br />

ersten Praxistest schon fast bestanden hat. Zumindest<br />

gedanklich haben wir diese Erfahrungen<br />

auch schon wieder auf PPP übertragen. Wir haben<br />

also kein starres Modell entwickelt, sondern<br />

vielmehr ein flexibel auf den Einzelfall anpassbares,<br />

das von der Vollversion bis zum abgestuften<br />

GU-Modell reichen kann. Unser Ziel ist es, dieses<br />

Spektrum auszuweiten und in geeigneten Fällen<br />

dem Praxistest zu unterwerfen – denn nur so ist<br />

es möglich, den eigenen Blickwinkel zu verändern<br />

und tatsächlich Neues zu entwickeln.<br />

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