PUBLIC PRIVATE PARTNERSHIP - Convent
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austausch sowohl zwischen Hochbau und Straßenbau<br />
als auch mit den Kommunen, die wir im<br />
Auftrag des Bayerischen Landtags beraten, haben<br />
wir einen guten Überblick und gute Kenntnis von<br />
den Chancen und Risiken von PPP sowie von den<br />
Variationen, die als Weiterentwicklung möglich<br />
sind. Die im bayerischen PPP-Leitfaden Teil 1<br />
definierten qualitativen Projekteigenschaften bestimmen<br />
ganz wesentlich nicht nur die grundsätzliche<br />
Entscheidung für ein PPP-Modell, sondern<br />
auch die Projektkonfiguration im Einzelfall.<br />
Inzwischen weist unsere Statistik 100 kommunale<br />
und 25 staatliche Projekte in Bayern in den<br />
vergangenen sieben Jahren aus: PPP hat ohne<br />
Zweifel seinen Platz im Bereich öffentlicher Beschaffung<br />
gefunden. Dabei entsteht der Eindruck,<br />
dass die anfängliche allgemeine Euphorie einer<br />
eher pragmatischen Haltung gewichen ist – PPP<br />
als Mittel zum Zweck, aber nicht als vermeintliches<br />
Universalinstrument zur Lösung aller Probleme<br />
beim Bau und Betrieb von Gebäuden. PPP<br />
also als Beschaffungsmethode mit Stärken und<br />
Schwächen.<br />
Beispiel aus dem staatlichen Hochbau<br />
Wir waren also gut vorbereitet, als im Mai 2010<br />
das Bayerische Kabinett endgültig entschied, das<br />
Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz von<br />
Regensburg nach Tirschenreuth zu verlegen und<br />
dafür eine Kostenobergrenze vorzugeben, die<br />
rund 20 Prozent unter der Kostenschätzung bei<br />
ca. 8,5 Millionen Euro lag. Damit war es nicht<br />
mehr sinnvoll, die Qualitäten des Projekts in<br />
Form einer Ausführungsplanung und mittels Leistungsverzeichnissen<br />
zu beschreiben. Wir haben<br />
uns daher für eine Ausschreibung entschieden,<br />
die die Planung und die Errichtung des Gebäudes<br />
sowie einige Wartungsverträge und lange<br />
Gewährleistungsfristen für wesentliche Bauteile<br />
enthält. Entscheidend war die verbindliche<br />
Vorgabe einer Kostenobergrenze, die zu einem<br />
echten Qualitätswettbewerb im Vergabeverfahren<br />
geführt hat. In der Ausschreibung haben wir<br />
den Bebauungsplan, Mindeststandards für die<br />
geforderte Holzbauweise sowie den Ausbau und<br />
das Raumprogramm vorgegeben und für diesen<br />
Leistungsumfang 90 Prozent der Wertungspunkte<br />
reserviert. Nur 10 Prozent entfielen damit auf<br />
den Preis, der vorgegeben war und dessen Überschreitung<br />
zum Ausschluss des Angebots führte.<br />
Kurz: Der Freistaat Bayern als Bauherr und Auftraggeber<br />
stellte ein Budget zur Verfügung und<br />
erwartete von der Bauwirtschaft Angebote, die<br />
darstellten, was für dieses Budget zu erhalten<br />
war. Allerdings haben wir die Risiken aus dem<br />
Gegenüberstellung<br />
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