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Lernen aus PPP in Bayern:<br />

Projektberichte aus Hoch- und Straßenbau<br />

Von Gabriele Engel<br />

Wenn in Deutschland von PPP die Rede ist, sehen manche einen Markt,<br />

der großartige Chancen bietet, während andere abwehren, weil PPP<br />

nur für die Banken und die großen Unternehmen gut sei. Dabei gilt für<br />

PPP wie für viele andere Dinge auch: Es gibt Vor- und Nachteile, Stärken<br />

und Schwächen. Man muss beides gut kennen, um ein Instrument<br />

sinnvoll einzusetzen.<br />

PPP ist eigentlich nicht neu. Es wurde aus der<br />

Konzession entwickelt, die seit langer Zeit in verschiedenen<br />

Varianten zur Realisierung großer Infrastrukturaufgaben<br />

genutzt wird. Einige geschichtliche<br />

Beispiele sind die frühen Eisenbahnstrecken,<br />

wie die Bagdadbahn im 19. Jahrhundert, berühmte<br />

Kanäle wie der Suez-Kanal im 19. Jahrhundert<br />

und der Canal du Midi im 17. Jahrhundert oder<br />

die Nutzung von Wasser zur Versorgung des Handwerks<br />

und der Industrie.<br />

Aus bayerischer Sicht ist die Steinerne Brücke in<br />

Regensburg zu nennen, die bereits im 12. Jahrhundert<br />

von Regensburger Kaufleuten errichtet<br />

wurde. In der Gegenwart sind bekannte Beispiele<br />

die Autobahnen in verschiedenen europäischen<br />

Ländern, die großen Brücken in Dänemark oder<br />

der Tunnel unter dem Ärmelkanal. Vor allem den<br />

geschichtlichen Beispielen ist zu eigen, dass das<br />

wirtschaftliche Risiko allein in der Hand der privaten<br />

Investoren und Betreiber lag. Aber auch die<br />

gegenwärtigen Konzessionen funktionieren im<br />

Wesentlichen nach diesem Prinzip.<br />

PPP in Bayern<br />

Wir haben PPP schon immer als spannenden<br />

Ansatz begriffen, den wir mit dem Ziel verfolgt<br />

haben, die Chancen und Risiken in Erkenntnisse<br />

und diese wiederum in neue Beschaffungsmodelle<br />

münden zu lassen. Wir wollten PPP also weiterentwickeln<br />

und flexibilisieren, um es für die<br />

Ministerialrätin<br />

Dipl.-Ing. Gabriele<br />

Engel ist Architektin<br />

und leitet ein<br />

Praxis vielseitig nutzbar zu machen.<br />

Sach gebiet in der<br />

Es sei erinnert an unser frühes Eintreten<br />

für die Möglichkeit, die lang-<br />

der Obersten Bau-<br />

Hochbauabteilung<br />

fristige private Finanzierung als Option<br />

zu betrachten und im Einzelfall<br />

behörde (OBB) im<br />

Bayerischen Staatsministerium<br />

des<br />

zugunsten einer öffentlichen Finanzierung<br />

darauf zu verzichten. Dies<br />

Innern.<br />

hat in der Hochbauszene anfangs Aufregung und<br />

Unverständnis erzeugt.<br />

Heute ist unser Modell in Bayern die gängigste<br />

Variante von PPP im Hochbau, die auch bundesweit<br />

angewandt und viel diskutiert wird. Es<br />

war ein wesentliches Ergebnis der Beschäftigung<br />

mit PPP, dass uns die Chancen der sogenannten<br />

konventionellen Realisierung ebenso deutlich<br />

bewusst wurden wie die Risiken oder Probleme.<br />

Und genauso schnell war uns klar, dass PPP kein<br />

Allheilmittel ist. Dabei kommt es in besonderem<br />

Maß darauf an, ob die Beschaffenheit eines<br />

Projekts die Realisierung in einem PPP-Modell<br />

nahelegt.<br />

Die Bayerische Staatsbauverwaltung hat in den<br />

vergangenen Jahren mehrere PPP-Pilotprojekte<br />

im Hochbau und Straßenbau realisiert, die eigens<br />

vom Bayerischen Landtag genehmigt wurden.<br />

Alle diese Projekte befinden sich inzwischen in<br />

der Betriebsphase.<br />

Vor fünf Jahren haben wir mit der Evaluierung<br />

begonnen. Durch einen ständigen Informations-<br />

INVESTITIONSBEdarf und Schuldenbremse<br />

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