PUBLIC PRIVATE PARTNERSHIP - Convent
PUBLIC PRIVATE PARTNERSHIP - Convent
PUBLIC PRIVATE PARTNERSHIP - Convent
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Kommunaler Investitionsbedarf: Erfahrungen aus<br />
weiteren Pilotprojekten in Nordrhein-Westfalen<br />
Von Regine Unbehauen und Klaus Dohmen<br />
Für viele Kommunen sind Investitionen jeglicher Art in die öffentliche<br />
Infrastruktur derzeit kaum realisierbar. Ausgaben – vor allem im freiwilligen<br />
Bereich – werden immer weiter zurückgefahren, viele Einrichtungen<br />
geschlossen. Oft wird an den öffentlichen Gebäuden nur noch<br />
das Nötigste gemacht. Kann ÖPP hier Abhilfe schaffen?<br />
Vor diesem Hintergrund sind in den vergangenen<br />
Jahren zahlreiche Kommunen an die PPP-Task<br />
Force herangetreten. Meistens handelte es sich<br />
um Fälle, bei denen die Kommune eigentlich umfassend<br />
sanieren müsste, jedoch nur notdürftig<br />
re parieren könnte, da der geltende Rechtsrahmen<br />
kaum Handlungsspielraum für Investitionen zulässt.<br />
Dabei stellten sich immer wieder folgende<br />
Fragen: Was ist langfristig wirtschaftlicher:<br />
„Nichts tun“ oder „umfassend sanieren“? Wie<br />
verhält sich eine ÖPP-Maßnahme zu diesen<br />
Überlegungen?<br />
Investition kann wirtschaftlich sinnvoll sein<br />
Ausgehend vom Ansatz der Wirtschaftlichkeit<br />
kann die Umsetzung umfangreicher Investitionen<br />
in der öffentlichen Infrastruktur langfristig trotz<br />
und gerade wegen der angespannten Finanzlage<br />
und dem angestrebten Schuldenabbau folgerichtig<br />
sein. Anders als in der Kameralistik, in welcher<br />
der Vermögensverzehr nicht berücksichtigt<br />
wurde, kann durch das in NRW bei den Kommunen<br />
eingeführte „Neue Kommunale Finanzmanagement“<br />
(NKF) anhand der Erfassung des Ressourcenverbrauchs<br />
– unter Berücksichtigung der<br />
Abschreibungen – der Nachweis geführt werden,<br />
ob und wann sich eine Investition wirtschaftlich<br />
rechnet.<br />
Vor diesem Hintergrund hat die PPP-Task Force<br />
im Finanzministerium des Landes NRW die wirtschaftlichen<br />
Auswirkungen langfristig unterlassener<br />
Instandhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen<br />
bei kommunalen<br />
Immobilien untersucht. In Abstimmung<br />
mit der Kommunalaufsicht wurde<br />
gemeinsam mit der NRW.BANK<br />
Regine Unbehauen<br />
und vier Beratungsgesellschaften anhand<br />
von NRW-Referenz objekten aus Klaus Dohmen ist<br />
ist Leiterin und<br />
dem Sektor Schulen beleuchtet, inwieweit<br />
es über einen Zeitraum von<br />
Mitglied der PPP-<br />
Task Force im Finanzministerium<br />
25 Jahren im Rahmen der Lebenszyk<br />
lusbetrachtung wirtschaftlicher ist, rhein-Westfalen.<br />
des Landes Nord-<br />
in vestive Maßnahmen zu unterlassen,<br />
sie konventio nell in Eigenrealisierung<br />
oder als ÖPP-Projekt durchzuführen.<br />
Im Mittelpunkt des dazu im Juli 2011<br />
veröffentlichten Berichts (www.ppp.nrw.de)<br />
stand die Frage, wie sich bloße Sicherungsmaßnahmen<br />
im Vergleich zu Instandhaltungs- und<br />
insbesondere Sanierungsmaßnahmen wirtschaftlich<br />
darstellen und wie sich die jeweiligen Maßnahmen<br />
im NKF niederschlagen.<br />
x 0-Variante: Weiterbetrieb des Gebäudes ohne<br />
Sanierungsmaßnahmen; Instandhaltungsaufwand<br />
nach Bedarf zur Aufrechterhaltung der<br />
Funktion und Verkehrssicherheit.<br />
x Eigenrealisierung: Sanierungsmaßnahme durch<br />
die Kommune; Instandhaltungsaufwand als<br />
werterhaltende Instandhaltungsmaßnahmen<br />
über den Lebenszyklus hinweg.<br />
x ÖPP-Variante: Sanierungsmaßnahme durch einen<br />
privaten Partner; Instandhaltungsaufwand<br />
als werterhaltende Instandhaltungsmaßnah-<br />
INVESTITIONSBEdarf und Schuldenbremse<br />
21