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Aus Sicht der Städte und Gemeinden:<br />

Investitionsfähigkeit sichern<br />

Von Helmut Dedy<br />

Die Stabilität einer Volkswirtschaft ist wesentlich an die Funktionsund<br />

Handlungsfähigkeit der Städte gekoppelt. Ein wichtiger Indikator<br />

kommunaler Handlungsfähigkeit ist der Umfang kommunaler Inves ti -<br />

tionstätigkeit. Folgerichtig waren in den zurückliegenden Jahrzehnten<br />

öffentliche Investitionen in Deutschland vor allem kommunale Investitionen.<br />

Ihr Anteil betrug über Jahre rund zwei Drittel der öffentlichen<br />

Investitionen. Inzwischen ist er jedoch unter 60 Prozent gesunken.<br />

Bei öffentlichen Investitionen sind PPP-Modelle<br />

zum einen Beschaffungsvarianten, zum anderen<br />

aber immer auch kreditähnliche Rechtsgeschäfte.<br />

PPP-Initiativen können Kommunen folglich nur<br />

anstoßen, wenn sie im Rahmen der ermittelten<br />

Leistungsfähigkeit ihres Haushalts die notwendigen<br />

Mittel zur langfristigen Finanzierung der<br />

damit verbundenen Zahlungsverpflichtungen<br />

aufbringen können. Investitionen, die sich eine<br />

Kommune konventionell finanziert nicht leisten<br />

kann, darf sie sich in der Regel ebenso wenig alternativ<br />

finanziert über PPP leisten. Für die Beantwortung<br />

der Frage zur Zukunft von PPP im<br />

kommunalen Bereich sind somit die finanziellen<br />

Handlungsspielräume der Kommunen und<br />

die sich vor dem Hintergrund der europäischen<br />

Finanz- und Staatsschuldenkrise verändernden<br />

Rahmensetzungen und -bedingungen für kommunale<br />

Investitionen wesentlich.<br />

Aktuelle Finanzsituation<br />

Zu den guten Nachrichten der letzten Monate<br />

gehört: In der Gesamtsicht der Kommunen fallen<br />

die Zahlen für das zurückliegende Jahr deutlich<br />

positiver als in den Vorjahren aus. Kommunen<br />

haben ebenso wie Bund und Länder von der guten<br />

Konjunktur profitiert und deutlich höhere<br />

Einnahmen verzeichnen können. Dadurch ist das<br />

kommunale Jahresdefizit spürbar zurückgegangen,<br />

und 2012 konnte erstmals seit der Finanz-<br />

und Wirtschaftskrise wieder ein<br />

Überschuss für die Gesamtheit der<br />

Kommunen vermeldet werden.<br />

Aber: Drastische Anstrengungen waren und sind<br />

erforderlich, um insbesondere die Entwicklung<br />

der Kreditbestände zur Liquiditätssicherung im<br />

kommunalen Bereich einzudämmen. Der po sitive<br />

Trend beim Abbau von Defiziten – nach Jahren<br />

mit Rekorddefiziten – war daher nicht mit steigenden<br />

Investitionen verbunden. Kommunale<br />

Investitionen sind im Vergleich zu 2011 vielmehr<br />

wieder eingebrochen und dürften nach unserer<br />

Einschätzung 2012 wohl nicht einmal das Niveau<br />

von 2008 erreicht haben.<br />

Allein das Zukunftsinvestitionsgesetz hatte zwischenzeitlich<br />

dafür gesorgt, dass die seit Jahren<br />

rückläufigen kommunalen Investitionen erhöht<br />

werden konnten. Nach Auslaufen dieses Pakets<br />

tritt nunmehr die strukturell bedingte kommunale<br />

Investitionsschwäche erneut deutlich zutage<br />

und die Bedeutung des Konjunkturpakets wird<br />

nochmals unterstrichen.<br />

Kommunalhaushalte entlasten<br />

Kommunale Haushalte sind immer weniger Investitionshaushalte<br />

als vielmehr Sozialhaushalte.<br />

Der Anstieg der sozialen Leistungen ist ungebrochen.<br />

Die sozialen Leistungen sind im zurücklie-<br />

Helmut Dedy ist<br />

Ständiger Stellvertreter<br />

des Hauptgeschäftsführers<br />

des Deutschen<br />

Städtetages.<br />

INVESTITIONSBEdarf und Schuldenbremse<br />

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