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PUBLIC PRIVATE PARTNERSHIP - Convent

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Shortlisting N:3:1<br />

Das Vernon Jubilee Hospital in Vernon, Kanada<br />

Die Auswahl im Vergabeverfahren läuft immer<br />

zweistufig: Aus n Bewerbern schaffen drei die<br />

Präqualifikation und von diesen bekommt einer<br />

den Zuschlag. Die Präqualifikation ist also bereits<br />

eine sehr hohe Hürde. Dementsprechend fällt die<br />

Vorbereitung auf die Präqualifikation deutlich intensiver<br />

aus als in Deutschland. Neben der obligatorischen<br />

Bewertung von Firmenreferenzen<br />

Faustformel: „Liegt man im Baupreis zu hoch,<br />

hat man das Projekt verloren.“ Später wurde<br />

deutlich erkennbar, dass ein Projekt auch im Bereich<br />

des Facility-Managements (FM), der Finanzierung<br />

oder der Lebenszykluskosten, wenn<br />

nicht marktgerecht bepreist, den Zuschlag zunichte<br />

machen kann. Hier erweist es sich als Vorteil,<br />

dass es mehrere gute Projekte mit zahlreichen<br />

Wettbewerbern und eingespielten Teams<br />

am Markt gibt.<br />

Standardisierte Verträge vereinfachen<br />

Auch bei Nacht ein beeindruckendes Gebäude: das Women‘s<br />

College Hospital in Toronto<br />

In Deutschland ist die VOB eine Erfolgsgeschichte.<br />

Für den PPP-Bereich in Deutschland sucht<br />

man standardisierte PPP-Verträge hingegen vergeblich<br />

und fragt stattdessen: „Wer ist Berater der<br />

öffentlichen Hand?“ Anders ist das in Kanada, in<br />

diesem Fall auch wieder Ontario, weil federführend,<br />

als Beispiel genannt. Seit 2006 hat IO 26<br />

Milliarden kanadische Dollar (rund 19,2 Milliarden<br />

Euro) in Projekte in Ontario investiert und<br />

auf den Weg gebracht. Die Verträge werden jedes<br />

Mal standardisiert verwendet. Während oft 50<br />

bis 80 Prozent der Bieterfragen in Deutschland<br />

zu vertraglichen Punkten gestellt werden, kann<br />

man sich bei der Projektbearbeitung in Kanada<br />

nahezu völlig auf die Ausarbeitung und das Projekt<br />

konzentrieren. Der Deal-Flow bewirkt, dass<br />

die Risikoallokation von Banken und sonstigen<br />

finanzierenden Institutionen bekannt und anerkannt<br />

ist. Das senkt die Rechtsberatungs- und Angebotskosten<br />

enorm und bewirkt gar, dass man<br />

mit verbindlicher Finanzierung ein Angebot vorlegen<br />

kann.<br />

werden genaue Beschreibungen der Konsortien<br />

verlangt:<br />

x Wer hat welches Projekt bereits erfolgreich gemeinsam<br />

bestritten?<br />

x Welche Personen nehmen welche Rolle im<br />

Projekt ein und welche persönliche Projekterfahrung<br />

können diese Personen nachweisen?<br />

x Wo gibt es gemeinsame Referenzen auf Firmen-<br />

oder Projektbasis?<br />

x Wie arbeiten die Firmen genau zusammen,<br />

passen HSEQ-Systeme etc.?<br />

x Wie genau läuft die Finanzierung, wie laufen<br />

die internen Genehmigungsprozesse und<br />

Gremienfreigaben?<br />

Die Erstellung von Präqualifikationsunterlagen<br />

erfordert bereits eine enge Zusammenarbeit der<br />

Konsortialpartner. In der jüngsten Vergangenheit<br />

haben sich bis zu acht Konsortien an Projekten<br />

beteiligt, dennoch wurden „nur“ drei zur Angebotsabgabe<br />

zugelassen. Das scheint hart, aber<br />

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