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PPP in Kanada: Pragmatischer Umgang mit PPP<br />

Von Carsten Müller<br />

Kanada hat in den vergangenen 15 Jahren kontinuierlich den Ausbau<br />

der öffentlichen Infrastruktur vorangetrieben und dabei die Beschaffungsvariante<br />

PPP als alternatives Modell eingeführt und kontinuierlich<br />

ausgeweitet. Bei der Entscheidung für diese Beschaffungsvariante ist die<br />

Einhaltung des Budget- und Zeitrahmens ein wesentlicher Faktor.<br />

Heute wird ein Großteil der Infrastruktur über<br />

die Beschaffungsvariante PPP erfolgreich an private<br />

Partner vergeben. Als wesentlicher Vorteil<br />

dieser Beschaffungsvariante wird in Kanada immer<br />

wieder zuerst die Einhaltung der Budgetund<br />

Zeitrahmen genannt. Dies ist ein hohes Gut,<br />

bedenkt man, wie schädlich sich Projekte für alle<br />

Projektbeteiligten auswirken, wenn diese Ziele<br />

nicht eingehalten werden. Mit dem Eingeständnis,<br />

dass der Kapselung von Risiken Kosten gegenüberstehen,<br />

wird klar, dass dieser Beschaffungsprozess,<br />

insbesondere wenn große Risiken<br />

zu kontrollieren sind, sehr sinnvoll sein kann.<br />

Traditional<br />

Base Costs Financing Costs Ancillary Costs<br />

Private Sector<br />

Risk Premium<br />

Value for<br />

money<br />

PPP<br />

Retained Risk<br />

Vergleich der Kosten- und Risikostruktur zwischen einer<br />

traditionellen Beschaffungsvariante und PPP<br />

PPP versus klassische<br />

Beschaffungsvariante<br />

In den Veröffentlichungen von „The<br />

Canadian Council for Public-Private-<br />

Partnerships“ findet sich eine Darstellung des Begriffs<br />

Value for Money im Zusammenhang mit<br />

Gesamtprojektkosten eines PPP-Projekts. Interessant<br />

ist die Darstellung der Risikoprämie einer<br />

PPP-Variante gegenüber einer traditionellen Beschaffung.<br />

Dieser Aspekt wird bei Diskussionen<br />

in Deutschland über die Realisierung von PPP-<br />

Projekten gerne im Nachhinein angeführt. Somit<br />

gerät die Diskussion aber in ein falsches Licht.<br />

Die virtuelle Risikobetrachtung kann nur vor Ausführung<br />

eines Projekts abgeschätzt werden, nicht<br />

danach. Wichtig hierbei ist die Einsicht, dass der<br />

Betrag, der am Ende zu bezahlen ist, eben nicht<br />

nur gegen das Anfassbare zu rechnen ist, sondern<br />

auch in Zeit, Verlässlichkeit, Kostensicherheit<br />

und Risikotransfer. Eine offene Diskussion hierüber<br />

würde sicherlich auch in Deutschland das<br />

Verständnis dafür wecken, welchen Preis man<br />

am Ende zahlt, wenn es nur um die vordergründig<br />

günstigere Variante geht ohne ausreichende<br />

Berücksichtigung der Risiken. Jüngste Beispiele<br />

bei deutschen Großprojekten zeigen, dass Kosten<br />

aus dem Ruder laufen und Terminpläne nicht<br />

eingehalten werden. Wenn ein Projekt, das nicht<br />

als PPP ausgeschrieben wurde, in Bezug auf Kosten<br />

und Zeit den Rahmen sprengt, sollte man die<br />

Chance nutzen und genau analysieren, welches<br />

Risiko tatsächlich eingetreten ist und wie es sich<br />

Carsten Müller ist<br />

Senior Projektleiter<br />

bei der Bilfinger<br />

Hochbau GmbH,<br />

Niederlassung Project<br />

Development.<br />

INTERNATIONALE ERFAHRUNGEN UND ENTWICKLUNGEN<br />

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