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PPP in der Schweiz: Die Perspektiven<br />

Von Lorenz Bösch<br />

PPP wird in der Schweiz zunehmend ein Thema. Wichtige Projekte, wie<br />

z.B. die Sanierung des Gotthardstraßentunnels, stehen an und werden<br />

als mögliches PPP-Projekt in Erwägung gezogen. Weitere Vorhaben sind<br />

in der Planung.<br />

Das Schweizer PPP-Jahr 2012 fand mit den „PPP-<br />

Days“, die Ende Februar in den Räumlichkeiten<br />

der Vereinten Nationen in Genf abgehalten wurden,<br />

einen ersten Höhepunkt. Im Rahmen des<br />

von der Eidgenossenschaft mitgetragenen Treffens<br />

der internationalen PPP-Community, das unter<br />

dem Thema „Stärkung der Institutionen und<br />

Rahmenbedingungen für bessere PPP-Lösungen“<br />

stand, trafen sich rund 500 Spezialisten aus aller<br />

Welt.<br />

Auf der Veranstaltung wurde u.a. ein filmisches<br />

Porträt über die Entstehung des Schweizer PPP-<br />

Pilotprojekts „Neumatt“ in Burgdorf präsentiert<br />

und der Anlage ein Besuch abgestattet. Das Video<br />

ist bei der Geschäftsstelle des Vereins erhältlich<br />

und eignet sich bestens auch als Einführung in<br />

die PPP-Thematik.<br />

Zweite Straßenröhre am Gotthard?<br />

Heftige Diskussionen löste die Frage der Realisierung<br />

einer zweiten Straßenröhre am Gotthard<br />

und deren Finanzierung aus. Zur Erinnerung: Der<br />

Gotthardstraßentunnel – mit 16,9 Kilometern<br />

der drittlängste Straßentunnel der Welt und der<br />

längste in den Alpen – ist die wichtigste Schweizer<br />

Alpenquerung auf der Straße. Er ist seit 1980<br />

in Betrieb und wurde seither von über 160 Millionen<br />

Fahrzeugen passiert. Nun muss der Tunnel<br />

bis 2025, spätestens aber bis 2035 umfassend saniert<br />

werden. Dazu sind eine Vollsperrung während<br />

900 Tagen oder eine teilweise Sperrung<br />

während 3,5 Jahren notwendig. In jedem Fall<br />

ist die Sanierung mit erheblichen Einschränkungen<br />

für die Anrainerregionen<br />

und mit hohen Kosten für die öffentliche<br />

Hand verbunden: Aktuell werden<br />

die Kosten inklusive flankierenden Maßnahmen<br />

auf 1,2 bis 1,4 Milliarden Franken<br />

(964,4 Millionen bis 1,1 Milliarden<br />

Euro) veranschlagt.<br />

Damit die für die Schweiz und Europa<br />

wichtige Gotthard-Verbindung auch während<br />

der Sanierung des Tunnels erhalten bleibt, hat die<br />

Schweizer Landesregierung den Bau einer zweiten<br />

Straßenröhre – ohne Kapazitätserweiterung –<br />

vorgeschlagen. Der Bundesrat ist überzeugt,<br />

dass diese Sanierungsvariante sowohl vom Aufwand<br />

und den Kosten als auch von der Sicherheit<br />

her langfristig die sinnvollste Lösung ist. Sie<br />

trägt zudem dem Anliegen des südlichen Landesteils<br />

Rechnung, auch während der Sanierung eine<br />

gute Straßenverbindung in den Norden aufrechtzuerhalten.<br />

Der Alpenschutzartikel, der eine<br />

Erhöhung der Kapazität auf Transitstraßen im Alpengebiet<br />

in der Verfassung verbietet, bliebe gewahrt:<br />

So soll in jeder Fahrtrichtung immer nur<br />

eine Fahrspur betrieben werden. Der Bundesrat<br />

will diese Beschränkung gesetzlich verankern<br />

und dem Parlament, das letztlich über die Sanierung<br />

zu entscheiden hat, somit eine referendumsfähige<br />

Vorlage unterbreiten.<br />

Der Dachverband der Schweizer Wirtschaft „economiesuisse“<br />

hat 2012 in einer Machbarkeitsstudie<br />

dargelegt, dass die zweite Straßenröhre in ei-<br />

Lorenz Bösch ist<br />

Präsident des Vereins<br />

PPP Schweiz,<br />

Unternehmensberater,<br />

Mitglied der<br />

Geschäftsleitung<br />

der BHP-Hanser<br />

und Partner, Zürich,<br />

und exekutiver<br />

Vorsteher des Baudepartements<br />

des<br />

Kantons Schwyz.<br />

INTERNATIONALE ERFAHRUNGEN UND ENTWICKLUNGEN<br />

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