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PUBLIC PRIVATE PARTNERSHIP - Convent

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den von einzelnen Vorgängen das Projekt genau<br />

beschreibt. Pro Vorgang sind dort die Kosten,<br />

aber auch die Risiken ermittelt. Außerdem beinhaltet<br />

der Bericht den detaillierten Bauzeitenplan,<br />

regelt die weiteren Prüfungs- und Genehmigungswege,<br />

das Verhältnis der Stakeholder oder<br />

weiterer Geldgeber, das Verhältnis Bauherr–Projektsteuerer,<br />

das Verhältnis zum Bauunternehmer<br />

etc. Im Prinzip ist in einem solchen Bericht das<br />

ganze Projekt für Jahre vorgedacht. Der Londoner<br />

Basisreport war 2.000 Seiten stark und unterteilt<br />

in 14.000 Vorgänge.<br />

Das Budget<br />

Das Budget sind die ermittelten Kosten – nochmals<br />

unabhängig geprüft – aller Einzelvorgänge<br />

und die ermittelten und bereits mehrmals abgeschwächten<br />

Risiken pro Vorgang. Positive oder<br />

negative Synergien werden dabei ebenfalls berücksichtigt.<br />

Ausschließlich die Summe aus Kosten<br />

und Risiko ergibt das dann zu veröffentlichende<br />

Budget, das eventuell einer weiteren<br />

politischen Entscheidung inklusive Bürgerbeteiligung<br />

unterliegt. Diese Ehrlichkeit hat einen Pferdefuß:<br />

Summen in Milliardenhöhe, auch wenn<br />

sie realistisch kalkuliert sind, werden von einer<br />

Gesellschaft nur schwer akzeptiert. In England<br />

ist dieses Bewusstsein inzwischen gewachsen.<br />

Das CrossRail-Projekt von 16 Milliarden GBP<br />

(18,64 Milliarden Euro) zum Ausbau der Londoner<br />

U-Bahn wurde nur noch mit einem Schulterzucken<br />

begleitet.<br />

Bauen mit Plan<br />

Auf Basis der abgeschlossenen Planungs- und des<br />

Basisreports inklusive Kosten- und Risikoermittlung<br />

erfolgt die Ausschreibung. Von Beginn an<br />

wird über die mit europäischen Gesetzen konform<br />

gehenden Ausschreibungsunterlagen versucht,<br />

ein partnerschaftliches Verhältnis mit den<br />

künftigen Bauausführenden zu erstellen. Über einen<br />

Fragenkatalog, dessen positive Beantwortung<br />

55 Prozent bei der Vergabebewertung erzielt,<br />

wird ermittelt, ob das Unternehmen in der Lage<br />

ist, das Projekt auszuführen und – noch wichtiger<br />

– ob es die Risiken des Projekts verstanden<br />

hat. Für den Unternehmer bedeutet diese Form<br />

von Angebotserstellung höheren Aufwand, ist<br />

aber auch schon ein Teil der eigenen Risikominderung,<br />

da er positiv gezwungen wird, mehr zu<br />

leisten, als nur einen Kampfpreis für ein „Stück<br />

Olympiade“ abzugeben. Bei vielen Großprojekten<br />

gibt es außerdem für Bewerber, die es in die engere<br />

Wahl geschafft haben, Teilentschädigungen.<br />

Der Olympische Park: Die Vorbereitung auf London 2012 dauerte ein Jahr, sieben Monate und acht Tage<br />

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