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Einsatz von PPP für das Breitbandprojekt<br />

Odenwaldkreis<br />

Von Jürgen Walther<br />

Eine ausreichende Breitbandversorgung ist die Grundlage für eine<br />

funktionierende soziale und wirtschaftliche Infrastruktur und damit<br />

ein entscheidender Wettbewerbs- und Standortfaktor. Doch gerade der<br />

Aufbau von Hochleistungsnetzen in schwer zu versorgenden Gebieten<br />

ist eine Herausforderung, denn hier regelt sich der Markt nicht selbst.<br />

Für eine flächendeckende und zukunftsfähige Breitbandversorgung im<br />

Odenwaldkreis sorgte deshalb die Kommune. Das Projekt erhielt den<br />

„Innovationspreis PPP 2012“.<br />

Jürgen Walther ist<br />

Geschäftsführer der<br />

Odenwaldregional-<br />

Gesellschaft (OREG)<br />

mbH.<br />

INSTRUMENTE UND VERFAHREN<br />

Schon am 23. Mai 2006, am Flugplatz Michelstadt,<br />

lud der damalige Landrat Horst Schnur zu<br />

einem Diskussionsabend unter dem Titel „Breitbandtechnologie<br />

im ländlichen Raum“ ein. „Die<br />

Datenautobahn zählt neben dem Straßen- und<br />

Schienennetz zu den entscheidenden Wirtschaftsund<br />

Standortfaktoren, und vor allem der ländliche<br />

Raum benötigt schnelle, leistungsfähige<br />

und zeitgemäße Daten- und Informationsübertragungsmöglichkeiten“,<br />

unterstrich der Landrat<br />

schon damals.<br />

Horst Schnur war es auch, der beim damaligen<br />

Präsidenten der Bundesnetzagentur Matthias<br />

Kurth ein entsprechendes Konzept vorlegte, in<br />

dem er seine Forderung untermauerte, die Deutsche<br />

Telekom AG entsprechend zu regulieren<br />

und per Gesetz zu verpflichten, die sogenannten<br />

Kabelverzweiger (KVz) für weitere Netzbetreiber<br />

zu öffnen. Dies sorgte bundesweit für<br />

Schlagzeilen.<br />

Marktversagen in ländlichen Räumen<br />

Die Verhandlungen mit dem Land Hessen begannen<br />

bereits im Jahr 2006 und waren langwierig.<br />

Es dauerte lange, bis begriffen wurde, dass der<br />

Odenwaldkreis keine europäischen oder landeseigenen<br />

Fördermittel wollte, sondern die regionalen<br />

Banken das Projekt finanzieren sollten, abgesichert<br />

mit einer Landesbürgschaft. Überzeugungsarbeit<br />

in den regionalen politischen Gremien wie<br />

Kreistag und Kreisausschuss war nicht vonnöten.<br />

Im Jahr 2007 unter der Projektleitung der Brenergo<br />

– Gesellschaft für Breitband und regenerative<br />

Energien mbH, einem Tochterunternehmen der<br />

Kreistochter Odenwald-Regional-Gesellschaft<br />

OREG mbH, wurden die ersten Bürgerumfragen<br />

für eine Machbarkeitsstudie durchgeführt, die<br />

dann in einer Projektkonzeption zur Realisierung<br />

des Breitbandprojekts zusammengefasst wurden.<br />

Zu diesem Thema wurden viele Veranstaltungen<br />

organisiert und Netzbetreiber angesprochen.<br />

Mit den Veranstaltungen sollten die verschiedenen<br />

Techniken der Datenübertragung dargestellt<br />

und deren Sinnhaftigkeit und Machbarkeit für<br />

den Odenwaldkreis geprüft werden. Sowohl im<br />

Rahmen dieser Veranstaltungen als auch durch<br />

direkte Anfragen bei einzelnen Netzbetreibern,<br />

z.B. Telekom, Arcor-Vodafone, HSE Medianet<br />

u.a., wurde seitens des Kreises und der Kommunen<br />

die Forderung an die Marktanbieter gestellt,<br />

ein flächendeckendes, zukunftsorientiertes Breitbandnetz<br />

anzubieten bzw. zu bauen. Im Zuge<br />

dieser Anfragen gab es nur vereinzelt Interesse<br />

für sogenannte Filetstücke und eindeutige Absagen,<br />

die überwiegend wirtschaftlich begründet<br />

waren. Das zeigte eindeutig, dass sich der Markt<br />

in ländlich geprägten Flächen nicht selbst regelt<br />

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