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PUBLIC PRIVATE PARTNERSHIP - Convent

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Art. 91c GG erfasst primär die Kooperation zwischen<br />

Bund und Ländern bzw. dieser untereinander,<br />

manifestiert aber auch den politischen Willen<br />

zur Zusammenarbeit und kann daher ggf. in den<br />

kommunalen Bereich sowie in die gesamte öffentliche<br />

Verwaltung ausstrahlen. Kooperation ist<br />

ein Zeichen der Zeit – und kann zugleich auch<br />

als Ersatz und Ergänzung der überkommenen<br />

Modernisierungsagenden gelten.<br />

Große Einsparpotenziale<br />

Effizienzgewinne, Kosteneinsparungen, erweiterte<br />

technologische Möglichkeiten und damit<br />

verbunden der (Rück-)Gewinn von Handlungsspielräumen<br />

sind nur einige der zahlreichen Potenziale,<br />

die bei einer erfolgreichen Realisierung<br />

von Kooperationen im öffentlichen Sektor erreicht<br />

werden können. Dies bestätigen Experteninterviews,<br />

Marktstudien vergleichbarer Projekte<br />

sowie die Auswertung von Projektberichten. Untersuchungen<br />

belegen beispielsweise, dass eine<br />

sektoren- und ebenenübergreifende Zusammenarbeit<br />

Effizienzgewinne und Kosteneinsparungen<br />

ermöglicht. Im Rahmen einer Marktbefragung<br />

der ÖPP Deutschland AG für ein interkommunales<br />

Dienstleistungszentrum bestätigten die befragten<br />

sechs großen Anbieter, dass Einsparungen<br />

von bis zu 30 Prozent bei einer gemeinsamen<br />

Erbringung von Informationsdiensten, bis zu<br />

25 Prozent bei einer Zusammenarbeit bei der Vorbereitung<br />

von Genehmigungen und ebenfalls bis<br />

zu 25 Prozent bei Kooperationen im Bereich der<br />

klassischen Querschnittsdienste und Helpdesk-<br />

Funktionen erzielbar sind.<br />

Ein Dienstleistungszentrum (Shared-Service-<br />

Center, SSC) unter Einbindung privater Partner<br />

eröffnet die Möglichkeit, die spezifischen Vorteile<br />

einer privatwirtschaftlichen Leistungserstellung<br />

mit den Vorteilen einer öffentlich-öffentlichen Kooperation<br />

in einem solchen Zentrum zu verbinden.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung<br />

und Privatwirtschaft ermöglicht die Erschließung<br />

und gemeinsame Nutzung des Wissens beider<br />

Partner. Während der private Partner spezifische<br />

Branchenkenntnisse in die Partnerschaft einbringen<br />

kann, fließt von Seiten der öffentlichen Partner<br />

tiefgreifendes Verwaltungs-Know-how in die<br />

Partnerschaft ein.<br />

Bei dem Kernaufgabenbereich eines Dienstleistungszentrums,<br />

der Erbringung von Unterstützungsleistungen,<br />

handelt es sich in erster Linie<br />

um standardisierbare, wiederkehrende und häufig<br />

automatisierbare Dienstleistungen im Bereich<br />

Personal, IT-Infrastruktur und IT-Support, Facility-Management,<br />

Beschaffung, Fuhrpark- oder<br />

Finanzmanagement.<br />

Von der Privatwirtschaft lernen<br />

Private Unternehmen als Beispiel für erfolgreiches<br />

Kooperieren agieren zunehmend in sogenannten<br />

Kooperationsnetzwerken. Neben qualitativen<br />

Entwicklungspartnerschaften, z.B. der<br />

gemeinsamen Motorenentwicklung BMW-Toyota,<br />

kann es eine Zusammenarbeit bei Standarddienstleistungen<br />

geben, wie z.B. bei Front Offices und<br />

Callcentern in Bezug auf Response-Zeiten und<br />

Erreichbarkeit. Vorteile ergeben sich vor allem<br />

durch ein optimiertes Risiko- und Schnittstellenmanagement,<br />

die Steuerung über Kennzahlen sowie<br />

kürzere Umsetzungszeiträume.<br />

Erfahrungen mit der Bündelung derartiger Unterstützungsleistungen<br />

in Shared-Service-Centern<br />

existieren im privatwirtschaftlichen Sektor seit<br />

Ende der 1990er Jahre. Diese beziehen sich dabei<br />

sowohl auf die Umsetzung interner wie externer<br />

SSC-Projekte als auch auf die Leistungserbringung<br />

für privatwirtschaftliche Kunden und<br />

solche aus der öffentlichen Verwaltung. Da Unterstützungsleistungen<br />

in öffentlichen und privaten<br />

Organisationen gleichermaßen anfallen, sind<br />

die Markterfahrungen des privatwirtschaftlichen<br />

Sektors auch auf die öffentliche Verwaltung anwendbar<br />

und werden von privater Seite auch für<br />

die öffentliche Hand angeboten. Dies führt zur<br />

Bildung von Marktmechanismen mit Konkurrenz<br />

und Innovationen und daher zu Qualitätssteigerungen<br />

oder Preissenkungen.<br />

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