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PUBLIC PRIVATE PARTNERSHIP - Convent

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Technologie bestimmt neue Wege<br />

Die neuen, erweiterten Möglichkeiten der Informations-<br />

und Kommunikationstechnologien<br />

stellen sich vor allem aufgrund der kurzen Innovationszyklen,<br />

der erforderlichen Fachkunde und<br />

sehr spezifischer Anforderungen gleichfalls als<br />

Herausforderung, vor allem für kleinteilige Strukturen,<br />

dar.<br />

Dies gilt sowohl für das außenbezogene E-Government<br />

und erst recht für das sich bereits abzeichnende<br />

M-Government als auch für die Elektronisierung<br />

von Binnenprozessen. Hinzu kommt,<br />

dass aus Programmen zur Stärkung des E- und<br />

Open-Governments, wie z.B. aus dem „Umsetzungskonzept<br />

für die Nationale E-Government-<br />

Strategie (NEGS)“ und anderen bundesrechtlichen<br />

Vorgaben, neue Aufgaben für öffentliche<br />

Stellen resultieren. Durch das Internet und den<br />

zunehmenden Einsatz mobiler Endgeräte wie<br />

Smartphones und Tablet-PCs steigen die Forderungen<br />

nach Multikanalanwendungen. Im Jahr<br />

2011 wollten laut einer Studie 55 von 100 Entscheidern<br />

im öffentlichen Bereich in Web-2.0-Anwendungen<br />

investieren. Zwei Drittel sahen sogar<br />

in Applikationen und sozialen Netzwerken geeignete<br />

Instrumente, um das Verwaltungshandeln<br />

transparenter zu gestalten.<br />

Das Zusammenspiel von innovativen Informationstechnologien,<br />

einer immer größer werdenden<br />

Wissensgesellschaft und der Forderung nach<br />

mehr Partizipation führt auch zu neuen Möglichkeiten<br />

der Kooperation und Kommunikation<br />

zwischen öffentlicher Verwaltung und Bürgern<br />

sowie Unternehmen. Diese werden unter dem<br />

Schlagwort Open-Government diskutiert. Online-<br />

Formate wie „Frag den Staat“ oder das Open-Data-Portal<br />

der Stadt Berlin sind innovative Transparenz-<br />

und Partizipationsinstrumente, die aus der<br />

Open-Government-Bewegung heraus entstanden<br />

sind. Immer mehr öffentliche Stellen öffnen sich<br />

in diesem Zusammenhang gegenüber der Zivilgesellschaft<br />

und geben Einblick in Entscheidungsabläufe<br />

und Prozesse, veröffentlichen ihre Daten<br />

und geben die Möglichkeit zur Partizipation. Insbesondere<br />

der nur technikgestützt zu realisierende<br />

Teilbereich des Open-Data, der starke Bezüge<br />

zum Wissensmanagement in der öffentlichen Verwaltung<br />

aufweist, lässt sich kaum von jeder öffentlichen<br />

Stelle in Eigenregie realisieren – allein<br />

schon, weil es ohnehin einer Verständigung auf<br />

bestimmte übergreifende Vorgaben und ggf. auch<br />

einer Standardisierung bedarf.<br />

Inhaltliche Herausforderungen meistern<br />

Die genannten Herausforderungen führen daher<br />

auch zu einer Veränderung der Reformagenda<br />

der öffentlichen Verwaltung. Die überkommenen<br />

Mechanismen zur Modernisierung der Verwaltung<br />

– Aufgabenkritik, Funktional- und Gebietsreformen<br />

und vieles mehr – erweisen sich nur<br />

noch als bedingt geeignet. Neue technische Möglichkeiten,<br />

z.B. E-Government und IT-Kooperationen<br />

bis hin zum Cloud Computing, die Raumund<br />

Zeitunabhängigkeit der Leistungserbringung,<br />

verwaltungswissenschaftlich entwickelte und<br />

zum Teil auch erprobte Konzepte wie Shared<br />

Services, Öffentlich-Private Partnerschaften, der<br />

Gedanke des One-Stop-Governments bis hin zu<br />

neuartigen Agenturmodellen bieten weitergehende<br />

Potenziale.<br />

Dass dabei der Kooperationsgedanke eine herausragende<br />

Rolle einnimmt, verdeutlicht bereits<br />

die im Rahmen der Föderalismusreform II neu<br />

geschaffene Vorschrift des Art. 91c Grundgesetz<br />

(GG), die für eine relevante Unterstützungsleistung<br />

– den Betrieb von Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

– die interföderale<br />

Zusammenarbeit explizit legitimiert und die Kooperation<br />

als anerkannte Form der Leistungserbringung<br />

etabliert. Die Vorschrift scheint dabei<br />

eine Differenzierung zwischen Unterstützungsleistungen<br />

(„für ihre Aufgabenerfüllung benötigte“)<br />

und der eigentlichen Wahrnehmung der<br />

Verwaltungsaufgabe zum Ausdruck zu bringen,<br />

die bei der zunehmenden Verwirklichung kooperativer<br />

Lösungsansätze ggf. handlungsleitend sein<br />

kann.<br />

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