PUBLIC PRIVATE PARTNERSHIP - Convent
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PPP und IT: Erfolgsfaktoren für ein effektives<br />
Miteinander<br />
Von Klaus Hahnenfeld<br />
PPP im Bereich der Informationstechnik (IT) ist in Deutschland eine<br />
Rarität, zumindest wenn der IT-Service direkt am „Nutzer“ geleistet<br />
wird. Wa rum tun sich PPP-Vorhaben im IT-Bereich so schwer? Und wie<br />
kann man dem Thema auf die Sprünge helfen?<br />
INSTRUMENTE UND VERFAHREN<br />
Bekannt geworden sind bisher WIVERTIS, ein<br />
Projekt zur Unterstützung der Stadtverwaltung<br />
Wiesbaden, und HERKULES, ein Projekt aus dem<br />
Bereich der Bundeswehr.<br />
Seit vielen Monaten gibt es intensive Aktivitäten<br />
mit dem Ziel, PPP im IT-Bereich voranzutreiben.<br />
Das geschieht auf speziellen Foren oder übergreifenden<br />
Veranstaltungen wie den jährlichen<br />
ÖPP-Bundeskongressen. Es gibt auch seit ca.<br />
einem Jahr die Initiative eines Teils der IT-Industrie,<br />
mit der versucht wird, Entscheidungsträger<br />
der Verwaltung für PPP im IT-Bereich zu<br />
begeistern. Es wurden viele sogenannte gute Gespräche<br />
mit Abteilungsleitern und Staatssekretären<br />
geführt, sowohl auf Bundes- als auch auf<br />
Landesebene.<br />
Klaus Hahnenfeld<br />
keine Ansprechpartner, mit denen konkrete<br />
Projekte umgesetzt werden könter<br />
an der FH Mainz<br />
ist Lehrbeauftrag-<br />
im Rahmen des<br />
nen. Auch in der Führungsspitze von<br />
Masterstudiengangs<br />
Public Private<br />
Verwaltungen ist durchweg die Bereitschaft<br />
festzustellen, neue PPP-Projekte Partnership.<br />
im IT-Bereich umzusetzen. Das Land<br />
Hessen hat in seiner Landeshaushaltsordnung<br />
sogar die Vorgabe aufgenommen, PPP<br />
immer als Alternative zu bewerten. Es fehlt aber<br />
durchgängig auf der Managementebene der Verwaltung<br />
der Anstoß, um konkret tätig zu werden.<br />
Ohne einen begründeten Anstoß wird die Verwaltungsspitze<br />
nicht aktiv werden – es sei denn,<br />
es erscheint ein „harter Knochen“ als Vorgesetzter,<br />
der sagt, bis wann er welche fundierten Vorschläge<br />
erwartet. Und der auch seine Vorgaben<br />
kontrolliert.<br />
Beides – die Foren und die Gespräche mit Entscheidungsträgern<br />
– ist im Ansatz ausgesprochen<br />
lobenswert. Sie haben aber bisher leider wenig<br />
Wirkung gezeigt. Dieses Ergebnis gipfelte auf dem<br />
Fachforum „Kooperation und Moderni sierung“<br />
des Bundeskongresses ÖPP 2012 in den sogenannten<br />
Friedrichshainer Thesen vom 23. November<br />
2012. Zusammengefasst wird dort beklagt,<br />
dass „das Feld zwar bestellt ist, es aber mit<br />
der Ernte hapert“. Spielen Industrie und Verwaltung<br />
Mikado?<br />
Bereitschaft vorhanden<br />
Die IT-Industrie wäre schon bereit, neue PPP-Projekte<br />
anzugehen, findet aber in der Verwaltung<br />
So entsteht der Eindruck, dass sowohl in der Industrie<br />
als auch in der Verwaltung niemand weiß,<br />
ob und wie man den konkreten ersten Schritt tun<br />
sollte – mit der Folge, dass sich Verwaltung und<br />
Industrie wie beim Mikado-Spiel in Bewegungsstarre<br />
gegenübersitzen.<br />
Ist IT etwas besonderes?<br />
Es stellt sich die Frage, weshalb es im Bereich<br />
von Hoch- und Tiefbau leichter zu sein scheint<br />
als im IT-Bereich, ein PPP-Projekt zu vereinbaren.<br />
Warum ist es häufiger gelungen, ein Autobahnstück<br />
oder eine Brücke über ein PPP-Projekt<br />
zu realisieren und zu betreiben – häufiger als es<br />
möglich war, die IT-Unterstützung mit Hilfe von<br />
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