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PUBLIC PRIVATE PARTNERSHIP - Convent

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einem übergeordneten Teil beschrieben werden.<br />

Spezifische Anforderungen, die der Nutzungsart<br />

oder einer besonderen baulichen Situation geschuldet<br />

sind, sollten in einem separaten Teil pro<br />

Standort oder Nutzergruppe beschrieben werden.<br />

Bieterentschädigungen decken die Kosten einer<br />

Angebotserstellung häufig nicht vollständig ab.<br />

Der Aufwand bei der Angebotserstellung für solche<br />

Projekte ist naturgemäß sehr groß und der<br />

Angebotsumfang kann häufig in Umzugskartons<br />

bemessen werden. Um den Aufwand auf Auftraggeber-<br />

wie auch auf Bieterseite überschaubar<br />

zu halten, empfiehlt es sich, den Umfang der mit<br />

dem Angebot vorzulegenden Unterlagen in der<br />

ersten Angebotsphase zu beschränken. In der<br />

zweiten Angebotsphase können dann von einem<br />

kleineren Bieterkreis weitere oder detaillierte Angaben<br />

abgerufen werden.<br />

Wie auch bei Einzelprojekten ist die Einbindung<br />

der Nutzer in die Auswertung der Angebote absolut<br />

hilfreich. Bei Portfolios ist es sinnvoll, hierbei<br />

Gruppen je Standort oder Nutzer zu bilden, um<br />

alle Einzelmeinungen zu Stärken, Schwächen<br />

und Optimierungspotenzialen in überschaubaren<br />

Zeitfenstern aufzunehmen. Die Zusammenfassung<br />

der Gruppenergebnisse kann dazu führen,<br />

dass eine Nutzergruppe mit dem Gesamtergebnis<br />

unzufrieden ist bzw. dieses zunächst nicht akzeptieren<br />

kann. Wie die Abbildung zeigt, ist das<br />

in Summe mit „7+“ am besten bewertete Angebot<br />

A für die Nutzergruppe 2 aufgrund von z.B.<br />

schlecht gelösten funktionalen Zusammenhängen<br />

der einzelnen Räume oder der architektonischen<br />

Gestaltung nicht ausreichend.<br />

Dass ein solcher Fall auftreten kann, sollte bereits<br />

in der Vorbereitungsphase allen Beteiligten<br />

kommuniziert werden. Um sicherzustellen, dass<br />

den Nutzern eine für ihre Bedürfnisse geeignete<br />

Gebäudeplanung realisiert wird, sind von vornherein<br />

Maßnahmen und Vorgehensweisen abzustimmen,<br />

wie solche unbefriedigenden Angebotsbestandteile<br />

im weiteren Verhandlungsverfahren<br />

optimiert und weiterentwickelt werden können.<br />

Dies können z.B. Planungsüberarbeitungen und<br />

Kommentierungen parallel zu den Verhandlungsgesprächen<br />

sein.<br />

Leistungsänderungen festhalten<br />

Ein Ziel der Vorbereitungs- und Vergabephase ist<br />

es, den Zeitraum zwischen Bedarfsfeststellung<br />

und Zuschlag so kurz wie möglich zu halten.<br />

Da die Vorbereitungs- und Vergabephase für ein<br />

Großprojekt selbst bei Einhaltung aller terminlichen<br />

Ziele meist mehrere Jahre benötigt, überrascht<br />

es nicht, wenn sich Nutzeranforderungen<br />

im Laufe der Zeit ändern.<br />

Daher sollten bereits in der Ausschreibungs- und<br />

Verhandlungsphase klare vertragliche Mechanismen<br />

zum Umgang mit Leistungsänderungen vereinbart<br />

werden. Um diese erfolgreich mit Leben<br />

zu füllen, ist durch Auftragnehmer und öffentlichen<br />

Träger ein gewisser Spagat zu meistern.<br />

Zum einen sind die Angebotsplanungen mit den<br />

Nutzern ausführlich abzustimmen und ggf. anzupassen,<br />

zum anderen muss hierbei darauf geachtet<br />

werden, dass Vertragstermine nicht gefährdet<br />

werden. An diesen Terminen – üblicherweise<br />

Baufertigstellungstermine – hängen u.a. Finanzierungsverträge<br />

mit Banken, die bei Nichteinhaltung<br />

oft beträchtliche Mehrkosten auslösen. Des<br />

Weiteren hängt von der Einhaltung dieser Termine<br />

häufig das Stimmungsbild der öffentlichen<br />

Wahrnehmung ab. Es bedarf also eines leistungsfähigen,<br />

partnerschaftlich agierenden Teams von<br />

Auftraggeber und privatem Partner, das in der Lage<br />

ist, Veränderungen umzusetzen und gleichzeitig<br />

Kosten und Termine zu berücksichtigen.<br />

Zur Steuerung von Kosten ist es erforderlich,<br />

das Gesamtprojekt und seine gesamten Veränderungen<br />

im Auge zu behalten. Werden einzelne<br />

Standorte oder Nutzergruppen ausschließlich als<br />

separate Einzelprojekte betrachtet, besteht die<br />

Gefahr, dass der Fokus nicht mehr darauf liegt,<br />

Einsparmöglichkeiten an einem Standort oder bei<br />

einer Nutzergruppe zu identifizieren, um damit<br />

Mehraufwendungen an einem anderen Stand-<br />

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