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PUBLIC PRIVATE PARTNERSHIP - Convent

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Partnerschaftliche Zusammenarbeit:<br />

Vertrauen senkt Transaktionskosten<br />

Von Thomas Schubert und Hartmut Fischer<br />

ÖPP tragen die Partnerschaft bereits im Namen. Angesichts der aktuell<br />

geführten Debatte stellt sich allerdings die Frage, ob es sich bei dem<br />

Begriff nicht ohnehin nur um eine euphemistische Umschreibung einer<br />

normalen Besteller-Ersteller-Beziehung handelt, mit der die klaren, teils<br />

gegensätzlichen Interessen beider Seiten verbrämt werden sollen.<br />

INSTRUMENTE UND VERFAHREN<br />

Aus unserer langjährigen Beratungspraxis wissen<br />

wir durch die Begleitung öffentlicher Auftraggeber<br />

mit Controllingleistungen in der Bau- und<br />

Betriebsphase, dass ein partnerschaftlicher Umgang<br />

miteinander sowohl auf Auftraggeber- (AG)<br />

als auch Auftragnehmerseite (AN) nicht immer<br />

selbstverständlich ist. Andererseits sind wir im<br />

Rahmen dieser Tätigkeit aufgrund vieler positiver<br />

Beispiele zu der Überzeugung gelangt, dass<br />

ein kooperativer Ansatz beiden Seiten nützt und<br />

schneller zu wirtschaftlichen Ergebnissen führt,<br />

die auf andere Weise nicht oder nur mit deutlich<br />

mehr Aufwand erreicht werden könnten.<br />

Partnerschaften im wirtschaftlichen Kontext<br />

Um ihre Aufgaben zu erfüllen, stellt sich für die<br />

öffentliche Hand – genau wie für Unternehmen<br />

– immer wieder die grundsätzliche Frage, ob die<br />

dafür notwendigen Leistungen wirtschaftlicher<br />

über Außenstehende bezogen oder innerhalb der<br />

eigenen Organisation erbracht werden können.<br />

Für Unternehmen wird diese Entscheidungsproblematik<br />

make or buy? in der Neuen Institutionenökonomik<br />

unter den Stichworten „Markt“<br />

und „Hierarchie“ wissenschaftlich diskutiert und<br />

ist eng mit der Transaktionskostentheorie verbunden.<br />

Lange Zeit galten Mischformen zwischen<br />

diesen beiden idealtypischen Modellen als instabil<br />

und vorübergehend. Erst seit den 1980er Jahren<br />

reift die Erkenntnis, dass unter bestimmten<br />

Rahmenbedingungen – z.B. bei Lieferantenbeziehungen<br />

in dynamischen und hochtechnologischen<br />

Industrien und anderen<br />

komplexen Beschaffungsvorgängen –<br />

sogenannte hybride Koordinationsformen,<br />

die Merkmale von Markt und Hie-<br />

und Hartmut Fischer<br />

Thomas Schubert<br />

rarchie aufweisen, effizient sein können sind geschäftsfüh -<br />

und zu nachhaltigen gegenseitigen Wirtschaftlichkeitsvorteilen<br />

führen. Diese<br />

rende Gesellschafter<br />

der VBD Beratungsgesellschaft<br />

für Behörden<br />

mbH.<br />

werden unter den Stichworten „Netzwerke“<br />

und „Kooperationen“ diskutiert.<br />

Viele Erkenntnisse aus diesem Bereich<br />

lassen sich daher auch auf ÖPP übertragen.<br />

Eine Partnerschaft zwischen Unternehmen ist auf<br />

eine längerfristige Zusammenarbeit ausgelegt und<br />

setzt neben den notwendigen wirtschaftlichen<br />

und technischen Geschäftsgrundlagen einen offenen<br />

Informationsaustausch im Hinblick auf den<br />

Kern der Zusammenarbeit und einen Zustand<br />

gegenseitigen Vertrauens voraus. Die wesentliche<br />

Voraussetzung für eine gut funktionierende Partnerschaft<br />

ist der nachhaltige gegenseitige Nutzen,<br />

der aus der engen Zusammenarbeit zu ziehen ist.<br />

Hier werden die Parallelen zu ÖPP deutlich, die<br />

als langfristig vertraglich geregelte Zusammenarbeit<br />

zwischen öffentlicher Hand und Privatwirtschaft<br />

definiert werden. Die erforderlichen<br />

Ressourcen – zum Beispiel Know-how, Betriebsmittel,<br />

Kapital, Personal etc. – werden von den<br />

Partnern zum gegenseitigen Nutzen in einen gemeinsamen<br />

Organisationszusammenhang eingestellt.<br />

Vorhandene Projektrisiken werden entspre-<br />

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