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PUBLIC PRIVATE PARTNERSHIP - Convent

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In Hierarchien erfolgt die Koordination durch<br />

Anweisungen, die von höherrangigen Ebenen gegenüber<br />

nachgeordneten Einheiten vorgegeben<br />

werden. Auf Märkten geschieht die Koordination<br />

der Akteure über den Preismechanismus, der eine<br />

Ressourcenverteilung und -verwendung ohne<br />

einen zentralen Eingriff ermöglicht. Als dritte<br />

Variante hat sich der Netzwerkansatz etabliert,<br />

dessen Koordinationsmechanismen das Vertrauen<br />

und die Zielkongruenz sind. Auf diesem Ansatz<br />

basiert unter anderem das PPP-Konzept. Bei<br />

dem Netzwerkansatz wird der Faktor Vertrauen<br />

im Kontext der Leistungserstellung vor allem als<br />

„riskante Vorleistung“ der jeweiligen Parteien<br />

verstanden. Dies bedeutet, dass sich Partner hinsichtlich<br />

der Leistungserbringung kooperativ verhalten,<br />

obwohl weder direkte Kontroll- und Sanktionsmechanismen<br />

noch indirekte Informationen<br />

zu Qualität und Umfang der Gegenleistung vorliegen.<br />

Die Koordination mit Hilfe von Zielkongruenzen<br />

zwischen den beteiligten Parteien kann<br />

sich auf die Leistungserstellung durchaus positiv<br />

auswirken. Die beteiligten Parteien stimmen hierbei<br />

ihre Handlungen miteinander ab und versuchen<br />

gemeinsam, den Gesamtnutzen des Projekts<br />

zu maximieren.<br />

PPP-Konzept auch für Private<br />

Das Volumen der jährlich realisierten PPP-Projekte<br />

ist in den vergangenen Jahrzehnten weltweit<br />

gestiegen und hat sich damit als eine zielführende<br />

Alternative in der Immobilienbeschaffung<br />

für die öffentliche Hand etabliert. Treiber dieser<br />

Entwicklung sind u.a. die hohe Kapitalbindung<br />

bei Immobilienprojekten und das somit fehlende<br />

Kapital für höher priorisierte Aufgaben. Hinzu<br />

kommen das Streben nach einer möglichst hohen<br />

Effizienz sowie die Reduzierung erheblicher<br />

Ressourcen-, Qualitäts- und Kostenrisiken. Die<br />

Zielsysteme des Public Real Estate Management<br />

(PREM) und des Corporate Real Estate Management<br />

(CREM) sind hierbei durchaus vergleichbar.<br />

Beide versuchen den Wertbeitrag der Immobilien<br />

für den Eigentümer und den Nutzer zu<br />

erhöhen. Es stellt sich daher die Frage, ob sich<br />

der PPP-Ansatz nicht auch auf privatwirtschaftliche<br />

Immobiliennutzer übertragen lässt und<br />

inwieweit sich dadurch Vorteile für das CREM<br />

ergeben.<br />

Pilotprojekt Hauptverwaltung Bilfinger<br />

Power Systems<br />

Der Engineering- und Servicekonzern Bilfinger<br />

hat im Jahr 2011 mit dem ganzheitlichen Leistungsangebot<br />

„one – Real Estate Performance<br />

Guarantee“ einen neuen, integrierten Immobilienansatz<br />

entwickelt. Dieser überträgt das PPP-<br />

Konzept des integrierten Entwickelns, Planens,<br />

Bauens, Betreibens und Finanzierens auf die Immobilienbeschaffung<br />

eines privatwirtschaftlichen<br />

Unternehmens.<br />

Die neue Hauptverwaltung von Bilfinger Power<br />

Systems in Oberhausen steht dabei für das erste<br />

Bauvorhaben, das im Rahmen des Lebenszyklusansatzes<br />

Bilfinger one realisiert wird. Im Rahmen<br />

einer laufenden Forschungskooperation wird dieses<br />

Pilotprojekt von der Technischen Universität<br />

Darmstadt wissenschaftlich begleitet. Ziel ist die<br />

unabhängige Untersuchung der Auswirkungen<br />

dieser innovativen Beschaffungsvariante auf die<br />

Anforderungen von Corporates sowie die Bewertung<br />

des Ansatzes im Vergleich zu bestehenden<br />

Beschaffungsmodellen.<br />

Die hier betrachtete Untersuchung basiert u.a.<br />

auf dem Ansatz einer wirkungsanalytischen Evaluation,<br />

bei der die resultierenden Effekte auf<br />

vorab definierte Kriterien in methodisch kontrollierter<br />

Weise miteinander in Beziehung gesetzt<br />

werden. Hierfür wurden in einem ersten Schritt<br />

die individuellen Anforderungen des Corporate<br />

an das neue Verwaltungsgebäude erhoben. Anschließend<br />

erfolgte die Phase der Datenerhebung.<br />

Diese wurde mit der Methode der teilnehmenden<br />

Beobachtung während der Planungsbesprechungen<br />

durchgeführt, die alle zwei Wochen<br />

stattfanden. Ziel der Beobachtung war es, alle<br />

Aktivitäten innerhalb der Planungsrunde festzuhalten,<br />

die einen Einfluss auf die vorab definier-<br />

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