PUBLIC PRIVATE PARTNERSHIP - Convent
PUBLIC PRIVATE PARTNERSHIP - Convent
PUBLIC PRIVATE PARTNERSHIP - Convent
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
der Kommunikation in den verschiedenen Phasen<br />
eines ÖPP-Prozesses – beginnend mit der Bedarfsfeststellung<br />
über die Vorbereitung bis hin zur<br />
Vergabe, anschließend mit der Bau- und Betriebsphase<br />
– beteiligen. Kommunikation und Informationsaustausch<br />
sind hierbei zwei wesentliche Faktoren<br />
für eine gefühlte bzw. tatsächliche Erfüllung<br />
des artikulierten Bedarfs an Transparenz. Dieser<br />
Bedarf wird durch die Nutzung verschiedener<br />
Quellen zur Informationsbeschaffung wie auch<br />
durch rechtliche Einschränkungen der Verfügbarkeit<br />
von Informationen determiniert.<br />
In der zweiten Phase wurde auf der Grundlage<br />
der identifizierten Informationsbedürfnisse und<br />
Transparenzforderungen eine Online-Befragung<br />
durchgeführt. Darin sollten die zuvor deskriptiv<br />
ermittelten Kommunikationsbedürfnisse bestätigt,<br />
ihre Erfüllung erfragt und die Einflussfaktoren auf<br />
die Zufriedenheit mit der ÖPP-Kommunikation<br />
und die Meinungsbildung zu ÖPP ermittelt werden.<br />
An der im Auftrag der ÖPP Deutschland AG<br />
von TNS Infratest Sozialforschung GmbH durchgeführten<br />
Befragung nahmen von 766 eingeladenen<br />
Personen mit ÖPP-Erfahrung 17,5 Prozent<br />
(134) aus allen Akteursgruppen wie Verwaltung,<br />
Politik, Wirtschaft, Betroffene und Betroffenenvertreter<br />
teil.<br />
Die Studie deckte auf, dass nicht nur die während<br />
eines Projekts zur Verfügung stehenden Informationen<br />
als unterschiedlich wichtig und ausreichend<br />
empfunden werden. Auch die ausgebildete<br />
ÖPP-Grundhaltung der am ÖPP-Prozess beteiligten<br />
Personen führt zu positiven, negativen oder<br />
neutralen Einschätzungen. Eine weitere wichtige<br />
Determinante bei der Meinungsbildung über ein<br />
ÖPP-Projekt ist der subjektive Kenntnisstand der<br />
ÖPP-Akteure. Fühlen sie sich gut informiert, bilden<br />
sie eine ausgeprägt positive oder negative Haltung<br />
zu ÖPP aus. Schätzen sie ihr Wissen als gering<br />
ein, nehmen sie eine eher ÖPP-neutrale bzw.<br />
volatile Haltung ein.<br />
Auch die Wertedisposition der Akteure übt offensichtlich<br />
einen Einfluss auf ihre Haltung zu ÖPP<br />
aus. Während eine Leistungsorientierung grundsätzlich<br />
die positive Haltung zu ÖPP fördert, führen<br />
Fatalismus und die Auffassung, dass der Staat<br />
alle Aufgaben selbst erledigen sollte, eher zu einer<br />
ÖPP-kritischen Haltung.<br />
Kommunikationsanforderungen<br />
priorisieren – Gesamtzufriedenheit erreichen<br />
Die Befragten beurteilten in der Studie 15 identifizierte<br />
Kommunikationsanforderungen nach ihrer<br />
Wichtigkeit und der wahrgenommenen Erfüllung<br />
in einem ÖPP-Projekt. In Verbindung mit der zugrunde<br />
gelegten Wertedisposition und Informationshaltung<br />
kann nun ausgesagt werden, welchen<br />
Einfluss die Erfüllung dieser Kommunikationsanforderung<br />
auf die Gesamtzufriedenheit mit der<br />
ÖPP-Kommunikation hat. Der Zusammenhang<br />
zwischen den Einflussfaktoren und die Handlungsoptionen<br />
werden in einer Bewertungsmatrix<br />
abgetragen. Die Einzelbetrachtung der vier Felder<br />
der Matrix weist Ansatzpunkte für eine Verbesserung<br />
der Akteurszufriedenheit auf, indem sie<br />
zwischen Kommunikationsanforderungen unterscheidet,<br />
die für die Akteure „nur“ selbstverständlich<br />
sind bzw. deren Erfüllung sie einfach erwarten,<br />
und solchen, die ihnen tatsächlich wichtig<br />
sind und deren gute Erfüllung sie durch Loyalität<br />
honorieren. Verdeutlicht wird in der Matrix, wo<br />
Handlungsbedarf und Handlungsmöglichkeiten<br />
bestehen und in welche Richtung Maßnahmen<br />
zur Steigerung der Zufriedenheit mit der ÖPP-<br />
Kommunikation gehen sollten.<br />
Der wichtigste Quadrant liegt oben rechts. Die<br />
hier positionierten Kommunikationsanforderungen<br />
werden „Motivatoren“ genannt, da sie von<br />
den Befragten als (sehr) wichtig angesehen werden<br />
und außerdem einen starken Einfluss auf die<br />
Gesamtzufriedenheit haben.<br />
Im Quadrant unten rechts stehen die „versteckten<br />
Chancen“. Wenn die hier positionierten Kommunikationsanforderungen<br />
erfüllt werden, besteht<br />
ein hohes Potenzial zur Steigerung der Gesamtzufriedenheit<br />
mit der ÖPP-Kommunikation. Al-<br />
132