18.01.2014 Aufrufe

PUBLIC PRIVATE PARTNERSHIP - Convent

PUBLIC PRIVATE PARTNERSHIP - Convent

PUBLIC PRIVATE PARTNERSHIP - Convent

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Transparenz bei ÖPP-Projekten: Forschungsprojekt<br />

zeigt Handlungsoptionen<br />

Von Dr. Johannes Schuy und Anja Tannhäuser<br />

Kaum ein Schlagwort beherrscht heute den öffentlichen Diskurs so sehr<br />

wie die Transparenz. Bürgerinitiativen, Verbraucher, Politiker, Kirchen –<br />

jeder fordert heute mehr Transparenz in allen gesellschaftlich relevanten<br />

Bereichen. Die Debatte hat auch den ÖPP-Sektor erreicht.<br />

INSTRUMENTE UND VERFAHREN<br />

Kritiker dieser Entwicklung wie der Philosoph<br />

Byung-Chul Han sprechen inzwischen schon von<br />

einer Transparenzhysterie, in der die Lebensräume<br />

der Individuen nahezu vollständig ausgeleuchtet<br />

werden und in der Transparenz zum Allheilmittel<br />

einer verunsicherten Gesellschaft verklärt<br />

wird.<br />

Die Transparenzdiskussion hat – wenn auch mit<br />

sehr eingeschränktem Fokus – auch den Bereich<br />

Öffentlich-Privater Partnerschaften erreicht. Hier<br />

geht es darum, die von geplanten Projekten betroffenen<br />

Bürger frühzeitig zu informieren, aber<br />

auch um die Offenlegung von Dokumenten und<br />

Verträgen oder um die Nachvollziehbarkeit von<br />

Verwaltungsentscheidungen. Im Idealfall soll die<br />

so gewährte Transparenz zu einem verstärkt sachlichen<br />

Austausch der Perspektiven und Argumente<br />

zwischen Bürgern und Verwaltung führen.<br />

Bürgerschaftliches Engagement<br />

Transparenz – in diesem politischen Sinne – ist<br />

ein essenzieller Bestandteil des demokratischen<br />

Prinzips und hat im politischen Prozess eine wichtige<br />

Feedback-Funktion: Transparenz ermöglicht<br />

den Bürgern, Probleme wahrzunehmen, Beschwerden<br />

zu äußern und den politischen Repräsentanten<br />

Verbesserungsvorschläge mitzuteilen.<br />

Häufig kann der Repräsentant die drängenden Probleme<br />

erst hierdurch wahrnehmen und folglich<br />

effizient bearbeiten. Das Bedürfnis, sich maßgeblich<br />

in Verwaltungsentscheidungen einzumischen,<br />

außerparlamentarisch mitzubestimmen und Änderungen<br />

herbeizuführen, ist prägend<br />

für das zunehmende bürgerschaftliche<br />

Engagement.<br />

Aufgrund der Erklärungsbedürftigkeit<br />

des immer noch jungen Beschaffungsmodells<br />

besteht bei ÖPP-Projekten ein<br />

höherer Bedarf an Informationen als bei<br />

schon lange etablierten Beschaffungswegen.<br />

Fehlende Kommunikation über<br />

diese Beschaffungsform wird als Verheimlichen<br />

verstanden und gibt Fehlinterpretationen<br />

Raum.<br />

Forschungsprojekt „Transparenz bei<br />

ÖPP-Projekten“<br />

Vor diesem Hintergrund hat die ÖPP Deutschland<br />

AG im Auftrag des Bundesministeriums der Finanzen<br />

eine empirische Untersuchung durchgeführt,<br />

die sich mit der „Transparenz bei ÖPP-Projekten“<br />

beschäftigt hat. Ziel der Untersuchung war es, exemplarisch<br />

die tatsächlichen bzw. wahrgenommenen<br />

Informationslücken der an einem ÖPP-Prozess<br />

beteiligten Gruppen in geplanten, laufenden<br />

und abgebrochenen ÖPP-Projekten zu erheben.<br />

Die Arbeit wurde in zwei Etappen durchgeführt.<br />

In der deskriptiven ersten Phase wurden die im<br />

ÖPP-Prozess relevanten Akteure, deren bisheriges<br />

Kommunikationsverhalten, die genutzten Medien<br />

und der rechtliche Rahmen für die Informationsbereitstellung<br />

identifiziert. Festgestellt wurde,<br />

dass die Akteure sich unterschiedlich stark an<br />

Dr. Johannes Schuy<br />

ist Mitglied des<br />

Vorstands und<br />

Anja Tannhäuser ist<br />

Leiterin Marketing<br />

& Kommunikation<br />

der ÖPP Deutschland<br />

AG.<br />

131

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!