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PUBLIC PRIVATE PARTNERSHIP - Convent

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Aspekte beachtet werden, die für die Kommunen,<br />

die Beschäftigten und die Bürger von Bedeutung<br />

sind. Die Berücksichtigung des Gemeinwohls etwa<br />

durch eine die privaten Haushalte und damit<br />

die Bürger schonende Gebührenpolitik könnte<br />

zu Lasten einer Gewinnmaximierung als Zeichen<br />

gesetzt werden, das zu einer Akzeptanzerhöhung<br />

beitragen kann. Dies nicht zuletzt, da Daseinsvorsorge<br />

nicht nur die flächendeckende Bereitstellung<br />

von Leistungen unter Kosten- und Qualitätsaspekten<br />

beinhaltet, sondern auch die aktive<br />

Einbindung der Nutzer und damit Bürger an der<br />

Weiterentwicklung und Nachhaltigkeit öffentlicher<br />

Dienstleistungen.<br />

Die zunehmende Bedeutung solcher Fragen und<br />

die Bedeutung der Einbindung der Bürgerschaft<br />

bei Planung und Realisierung bedeutender Infrastruktur-Großprojekte<br />

steckt die Rahmenbedingungen<br />

und Eckpunkte der Zusammenarbeit<br />

zwischen privatem und öffentlichem Sektor neu<br />

ab. Gelungene Kommunikation trägt in diesem<br />

Zusammenhang erheblich dazu bei, diese Ziele<br />

der öffentlichen Hand, das heißt des Staates und<br />

der Kommunen, mit Hilfe von PPP zu erreichen.<br />

Gegenüber den Betroffenen und Beteiligten ist<br />

überzeugend darzustellen, dass es gerade die<br />

Eigenschaften von PPP sind, die zu mehr Qualität,<br />

mehr Effizienz, weniger Kosten und mehr<br />

Transparenz führen. Deshalb ist es immer wieder<br />

sinnvoll, die Besonderheiten von PPP in geeigneter<br />

Form herauszustellen. Diese sind Planen,<br />

Bauen, Betreiben, Finanzieren und ggf. Verwerten<br />

aus einer Hand im Rahmen der Lebenszyklusbetrachtung,<br />

optimale Risikozuordnung, outputorientierte<br />

Leistungsbeschreibung, optimierte<br />

Transparenz und eine partnerschaftliche Form der<br />

Kooperation. Dies impliziert, dass Planungs- und<br />

Genehmigungsverfahren effizienter sowie die<br />

Kommunikation und Teilhabe der Bürger bei Infrastrukturprojekten<br />

verbessert werden sollten.<br />

Risiken quantifizieren<br />

Zurück zu den Finanzierungsaspekten: Im Rahmen<br />

der bei PPP-Projekten erforderlichen Wirt-<br />

schaftlichkeitsuntersuchungen wird die Forfaitierung<br />

von manchen Beratern – neben dem<br />

obligatorischen Vergleich mit einer Kommunaldarlehensfinanzierung<br />

– auch mit der Finanzierungsform<br />

„Projektfinanzierung“ verglichen.<br />

Im Hinblick auf die Risikopositionen des öffentlichen<br />

Auftraggebers bietet die Forfaitierung in<br />

Verbindung mit einer PPP-Zwischenfinanzierung<br />

die Möglichkeit, gewisse Risiken auf den privaten<br />

Auftragnehmer zu verlagern, die bei einer Kommunaldarlehensfinanzierung<br />

bei der öffentlichen<br />

Hand verbleiben würden. Eine weitergehende<br />

Risikoübertragung ist im Vergleich hierzu aber<br />

nur unter Verwendung einer Projektfinanzierung<br />

möglich.<br />

Letztlich ist eine Risikoverlagerung von der öffentlichen<br />

Hand auf den privaten Partner aber nicht<br />

Selbstzweck, sondern muss immer im Verhältnis<br />

zu den damit verbundenen Mehrkosten beurteilt<br />

werden. Bei Wirtschaftlichkeitsvergleichen zwischen<br />

Forfaitierung und Projektfinanzierung werden<br />

also die jeweiligen Mehr- bzw. Minderrisiken<br />

für die öffentliche Hand quantifiziert und in die<br />

Bewertung mit aufgenommen. Es hat sich vielfach<br />

gezeigt, dass die Projektfinanzierung in der Gesamtbetrachtung<br />

der Risiko- bzw. Kostenrelation<br />

insbesondere bei großvolumigeren PPP-Projekten<br />

auch wirtschaftlicher sein kann als ein Forfaitierungsmodell.<br />

Dies liegt u.a. an den bei Projektfinanzierungen<br />

bestehenden, im Vergleich zur Forfaitierung<br />

deutlich höheren Transaktionskosten.<br />

Um einen solchen – nicht direkt vom Projektvolumen<br />

abhängigen – Kostenblock zu rechtfertigen,<br />

bedarf es einer gewissen Masse an potenziellen,<br />

übertragbaren Risiken, die in Proportionalität<br />

zum Projektvolumen bestehen. Das bedeutet,<br />

dass der öffentliche Auftraggeber bei vielen Projekten<br />

erst ab einem gewissen Projektvolumen<br />

einen angemessenen Preis für die mit Hilfe der<br />

Projektfinanzierung übertragenen Risiken zahlt.<br />

Eine Überprüfung, welches Finanzierungsmodell<br />

– Forfaitierung oder Projektfinanzierung – das<br />

wirtschaftlichere ist, muss daher im Einzelfall vorgenommen<br />

werden.<br />

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