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PUBLIC PRIVATE PARTNERSHIP - Convent

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Die Finanzierungsmöglichkeiten von PPP<br />

im Wandel der Zeiten<br />

Von Dr. Hans-Georg Napp<br />

Trotz vieler erfolgreich umgesetzter Vorhaben konnte sich in der Gesellschaft<br />

und damit auch häufig auf politischer Ebene bislang keine echte<br />

Unterstützung für PPP entwickeln. Stattdessen führte die zunehmende<br />

Verunsicherung bei der Entscheidung für eine Beschaffungsvariante PPP<br />

teilweise zu einem Rückzug.<br />

Makroökonomisch konnte man zwar erwarten,<br />

dass die deutsche Konjunktur durch den stabilen<br />

Arbeitsmarkt und die belebte Entwicklung der<br />

Binnennachfrage positiv beeinflusst wird; doch<br />

hatten die Auswirkungen der Kapitalmarktkrise<br />

erhebliche Folgen für die Mittelbeschaffung –<br />

selbst bei rein kommunaler Bonitätsleihe. Zudem<br />

bedürfen Erhaltung und Ausbau der öffentlichen<br />

Infrastruktur neben den Anforderungen der Energiewende<br />

im Besonderen und den finanzpolitischen<br />

Herausforderungen im Allgemeinen großer<br />

Anstrengungen auf allen föderalen Ebenen. Wenngleich<br />

die Steueraufkommen für 2011 und 2012<br />

positive Zahlen gebracht haben, ist die Belastbarkeit<br />

öffentlicher Haushalte für all diese Aufgaben<br />

vielfach nicht mehr gegeben. Daher scheint es<br />

geboten, dass Bund, Länder und Kommunen die<br />

Chancen auf wirtschaftliche Vorteile und betriebswirtschaftliche<br />

Effizienz prüfen, um öffentliche<br />

Gelder wirkungsorientiert einsetzen zu können.<br />

Eine erhöhte politische Offenheit für PPP sollte<br />

die Folge sein.<br />

Sensibilisierung der öffentlichen Hand<br />

hat richtigerweise zu einer Beschäftigung<br />

und damit zu einer Quantifizierung<br />

jeder einzelnen ein Projekt bestimmenden<br />

Einflussgröße geführt. Dabei<br />

geht es letztlich um eine Gesamtoptimierung<br />

über den Lebenszyklus und damit<br />

die Realisierung von Effizienzvorteilen,<br />

die natürlich auch die jeweilige Betriebsphase<br />

beinhalten.<br />

Zur Finanzierungsseite öffentlich-privater Partnerschaftsprojekte<br />

ist festzustellen, dass die stark<br />

gestiegene Unsicherheit der Kreditinstitute bezogen<br />

auf ihren eigenen Liquiditätsbedarf sowie die<br />

Beeinträchtigung einer zuverlässigen Bonitätseinschätzung<br />

der Geschäftspartner die Refinanzierung<br />

vieler Institute nur mit (Marktrisiko-)Aufschlägen<br />

erlaubten bzw. erlauben. Die Frage der<br />

(Re-)Finanzierung auch bei PPP-Projekten steht<br />

daher stärker denn je im Fokus. PPP-Finanzierungsstrukturen,<br />

insbesondere beim einredefreien<br />

Ankauf von Forderungen, waren bzw. sind aber<br />

von den Auswirkungen der Krise weniger betroffen<br />

als viele andere Bereiche der Wirtschaft.<br />

Dr. Hans-Georg<br />

Napp ist Bankdirektor<br />

und Leiter des<br />

Zielkundenbereichs<br />

„Öffentliche Hand/<br />

Kommunalnahe<br />

Unternehmen“<br />

der Landesbank<br />

Hessen-Thüringen<br />

und stellvertretender<br />

Vorsitzender des PPP-<br />

Vereins Hessen e.V.<br />

INSTRUMENTE UND VERFAHREN<br />

Die öffentliche Hand hat mit Beschaffungsalternativen<br />

im Rahmen von PPP bis dato also durchaus<br />

ein neues Verständnis zur Realisierung von öffentlichen<br />

Infrastrukturprojekten entwickelt. Mit der<br />

Umsetzung erfolgversprechender PPP-Strukturen<br />

ging eine Sensibilisierung der öffentlichen Hand<br />

bezüglich der preis- und kostenbestimmenden<br />

Faktoren von Infrastrukturprojekten einher und<br />

Die PPP-Finanzierungssystematik bietet in der<br />

Regel umfangreiche Variationsmöglichkeiten, um<br />

auf die geänderten Rahmenbedingungen zu reagieren.<br />

Bonitätsunabhängig können Darlehensanfragen<br />

aber oft nicht mehr aus einer Hand allein<br />

bedient werden. Dabei sind interne Restriktionen<br />

ebenso ausschlaggebend wie lange Laufzeiterwartungen<br />

auf der Kundenseite. Es empfiehlt sich<br />

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