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PUBLIC PRIVATE PARTNERSHIP - Convent

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eeinflusst wird. Die Anforderungen an die logistische<br />

Planung und das Verkehrsmanagement<br />

sind zum Teil sehr hoch, da z.B. im Falle unvorhergesehener<br />

Fahrbahnschließungen erhebliche<br />

Pönalen drohen.<br />

Doch selbst wenn die CIP erfolgreich abgeschlossen<br />

wird, ist es mit den Risiken nicht vorbei. Die<br />

Ausgaben in der Betriebsphase unterscheiden<br />

sich erheblich von Neubauprojekten: Schaut man<br />

sich die gesamten Ausgaben an, so entfallen rund<br />

70 Prozent davon auf die Kosten für Betrieb und<br />

Instandhaltung und lediglich 30 Prozent auf die<br />

Bedienung der Kapitalgeber. Bei Neubauprojekten<br />

ist das Verhältnis in der Regel umgekehrt, u.a. da<br />

die Instandhaltung neuer Infrastruktur günstiger<br />

ist als die älterer Infrastruktur.<br />

Aus Sicht der Kapitalgeber bedeutet dies, dass<br />

eine Fehleinschätzung der Betriebs- und Instandhaltungskosten<br />

deutlich schlimmere Folgen haben<br />

kann. Hat man sich z.B. um 15 Prozent<br />

verschätzt, kann dies bereits eine Anpassung<br />

des Tilgungsprofils erforderlich machen. Neubauprojekte<br />

sind nicht selten deutlich robuster und<br />

verkraften auch bis zu 50 Prozent Kostenüberschreitung.<br />

Banker sprechen daher bei Highway<br />

Maintenance Projects von einem hohen operational<br />

leverage.<br />

Kritische Erfolgsfaktoren<br />

Um die gute Nachricht gleich vorwegzunehmen:<br />

Trotz aller aufgezählten Herausforderungen lassen<br />

sich solche Projekte erfolgreich finanzieren.<br />

Wie bei allen ÖPP kommt es am Ende des Tages<br />

auf eine faire Verteilung der Risiken an.<br />

Um eine adäquate Bestandsaufnahme des Zustands<br />

der gesamten Infrastruktur einer Region<br />

zu machen, bedarf es neben kompetenten Unternehmen<br />

einer guten Kooperation mit der ausschreibenden<br />

Behörde. Es ist wichtig, dass die<br />

Behörde sämtliche ihr zur Verfügung stehenden<br />

Informationen transparent macht und auch die<br />

besonders schwierigen Themen offen besprochen<br />

werden. Es gibt Risiken, die kein Privater managen<br />

kann und die deshalb von der öffentlichen<br />

Hand getragen werden müssen. So gibt es z.B.<br />

auf der Isle of Wight Regionen, die aufgrund geotechnischer<br />

Gegebenheiten sehr stark von Erosion<br />

bedroht sind, wodurch auch unerwartete und<br />

unplanbare Reparaturarbeiten erforderlich werden<br />

können. Solche Risiken müssen beim Auftraggeber<br />

verbleiben.<br />

Um die Kosten der CIP wie auch die Betriebsund<br />

Instandhaltungskosten gut zu planen, kommt<br />

den involvierten technischen Beratern eine herausragende<br />

Bedeutung zu. Banken legen einen<br />

großen Wert darauf, dass gerade die Risiken aus<br />

dem oben skizzierten hohen operational leverage<br />

durch angemessene Reserven im Projekt abgemindert<br />

werden.<br />

Der Auftraggeber wiederum kann auch helfen,<br />

die sich aus der langen CIP ergebenden Themenkomplexe<br />

zu lösen. Wenn die Auszahlung öffentlicher<br />

Zuschüsse z.B. so terminiert wird, dass sie<br />

die Auszahlungsphase des Fremdkapitals verkürzen,<br />

lassen sich die Refinanzierungskosten senken<br />

und die Zinsabsicherung wird leichter und<br />

günstiger.<br />

Nicht zuletzt hilft der Portfolioeffekt der Projekte<br />

selbst, einige Risiken in den Griff zu bekommen.<br />

Da es nicht nur um eine Straße, einen Tunnel<br />

oder eine Brücke geht, sondern um Hunderte,<br />

steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich abweichende<br />

Kostenprofile bei einzelnen Bauwerken<br />

im Laufe der Zeit wenigstens teilweise ausgleichen.<br />

Darüber hinaus sind viele Arbeiten technisch<br />

wenig anspruchsvoll und lassen sich somit<br />

besser planen.<br />

Es wird spannend sein zu beobachten, ob und<br />

wie das britische Modell auch in anderen Ländern<br />

Anklang findet. Mit Blick auf den Zustand<br />

einiger Straßen vor der eigenen Haustür wäre<br />

uns der Erfolg sowohl als Beteiligten des Infrastrukturmarktes<br />

als auch als Bürgern zu<br />

wünschen.<br />

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