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November 2011 durchgeführt wurde, besteht<br />

bei den Kommunen und Landkreisen in Deutschland<br />

ein Investitionsrückstand in Höhe von<br />

99,9 Milliarden Euro. Mit 24,6 Milliarden Euro<br />

liegt der zweitgrößte Investitionsrückstand in der<br />

Straßen- und Verkehrsinfrastruktur deutlich vor<br />

den öffentlichen Verwaltungsgebäuden. Vor diesem<br />

Hintergrund stellt sich die Frage, inwieweit<br />

der vorgenannte Ansatz einer auf die Wirtschaftlichkeit<br />

von Investitionsentscheidungen im Lebenszyklus<br />

ausgerichteten Strategie, der bisher<br />

auf den Hochbau fokussiert ist, auch auf die Straßeninfrastruktur<br />

angewendet werden kann und<br />

unter welchen Bedingungen.<br />

Der Abschlussbericht der Kommission „Zukunft<br />

der Verkehrsinfrastrukturfinanzierung“ unter Vorsitz<br />

des ehemaligen Verkehrsministers von Sachsen-Anhalt<br />

Dr. Karl-Heinz Daehre kam zu dem<br />

Ergebnis, dass die kommunale Infrastruktur mit<br />

einem Netz von rund 92.000 Kilometer Kreisstraßen<br />

und rund 450.000 Kilometer Gemeindestraßen<br />

in den vergangenen Jahren chronisch unterfinanziert<br />

war. Bei einem notwendigen Betrag<br />

von rund 2,40 Euro pro Quadratmeter und Jahr<br />

für Erhalt und Betrieb kommunaler Verkehrsinfrastruktur<br />

wurde über Jahre hinweg eine Unterfinanzierung<br />

von rund 48 Cent pro Quadratmeter<br />

und Jahr konstatiert.<br />

Der damit verbundene kontinuierliche Vermögensverzehr<br />

hat aber neben dem rein quantitativen<br />

Verlust auch einen zunehmendem Verlust<br />

an Gebrauchsfähigkeit zur Folge. Die in zunehmenden<br />

Maße sichtbaren Schäden in der Verkehrsinfrastruktur,<br />

sowohl bei der Straße als auch<br />

zunehmend bei der Schiene im Innerortsbereich,<br />

führen zu Gefahrenstellen, mindestens jedoch<br />

zu Geschwindigkeitseinbußen. Der darüber hinausgehende<br />

volkswirtschaftliche Schaden einer<br />

maroden Infrastruktur soll hier nicht thematisiert<br />

werden.<br />

Die Finanzlage der Städte und Gemeinden hat<br />

sich zwar im laufenden Jahr 2012 durch Wirtschaftswachstum<br />

etwas verbessert, nichtsdestotrotz<br />

sind neben den kontinuierlich unterfinanzierten<br />

Haushalten zunehmend die<br />

Kassenkredite in erheblichem Maße gewachsen.<br />

Die damit einhergehende Verschuldung der<br />

Kommunen zusammen mit der zunehmenden<br />

Übertragung von Aufgaben beschleunigt den<br />

rapiden Vermögens- und Substanzverzehr der<br />

Verkehrsinfrastruktur.<br />

Übergreifender Ansatz<br />

Die Daehre-Kommission hat dementsprechend<br />

bei ihrer Betrachtung nicht nur, wie meist üblich,<br />

die hochrangigen Verkehrsnetze betrachtet,<br />

sondern hier einen verkehrs- und baulastträgerübergreifenden<br />

Ansatz mit dem Vorschlag einer<br />

verkehrsträgerübergreifenden Gesamtkonzeption<br />

gewählt. Dem Vorschlag der Daehre-Kommission<br />

folgend würde dies bedeuten, dass den Kommunen<br />

für ihren Substanzerhalt ein Beitrag von jährlich<br />

rund einer Milliarde Euro zugewiesen wird.<br />

Die zentrale Mittelbeschaffung würde nach Vorstellung<br />

der Kommission im Wesentlichen aus<br />

Beiträgen, Steuern und Einnahmen des Bundes<br />

bestehen, die den Ländern im rechtlich zulässigen<br />

Rahmen zugewiesen würden.<br />

Die derzeitige Regelung sowie die Ergebnisse der<br />

Föderalismuskommission II und die darin verankerte<br />

verfassungsrechtliche Entflechtung sprechen<br />

gegen eine solche Lösung. Nichtsdestotrotz wurde<br />

nach vielfachen Anhörungen und Expertengesprächen<br />

im Ergebnis in der Kommission festgehalten,<br />

dass speziell auf der kommunalen Ebene<br />

eine dezentrale Mittelbeschaffung höchst ineffizient<br />

und kostspielig wäre. Das Ins trument der<br />

City-Maut scheidet hier genauso aus wie die in<br />

ausgewählten Kommunen praktizierte Erhebung<br />

von Anliegerbeiträgen für die laufende Erhaltung.<br />

Daraus resultierend wurde neben der Feststellung<br />

eines Bedarfs von rund einer Milliarde Euro pro<br />

Jahr für die Substanzerhaltung kommunaler Infrastruktur<br />

auch der Weg aufgezeichnet, wie diese<br />

Mittel den Kommunen bereitgestellt und von<br />

ihnen verwaltet und genutzt werden können.<br />

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