PUBLIC PRIVATE PARTNERSHIP - Convent
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Die Managementgesellschaft könnte sich auf das<br />
strategische Fernstraßennetz konzentrieren und<br />
dieses unter Effizienzgesichtspunkten managen.<br />
Die Interessen des Bundes würden in den Vordergrund<br />
rücken, die Managementgesellschaft könnte<br />
als Instrument zur Umsetzung strategischer<br />
Planungen des Bundes dienen. Die Umsetzung<br />
von durch den Bund gesteckten Zielen könnte<br />
anhand von Management- und Controllinginstrumenten<br />
gemessen werden. Dafür müsste die Managementgesellschaft<br />
die notwendigen Informationen<br />
der operativen Ebene zusammenführen und<br />
den Ländern, Landesbetrieben oder privaten Betreibern<br />
der Bundesfernstraßen einen Rahmen für<br />
eine einheitliche Datenübermittlung vorgeben.<br />
Die Länder würden weiterhin ihre Verwaltungsfunktion<br />
und damit die Realisierung der Maßnahmen<br />
übernehmen. Die Umsetzung der Projekte –<br />
Maßnahmenplanung, Bau, Erhaltung und Betrieb<br />
– sollte möglichst unter verstärkter Einbindung<br />
von Wettbewerbsmechanismen erfolgen, sodass<br />
die verschiedenen Beschaffungsvarianten optimal<br />
eingesetzt werden können.<br />
Die Ausgestaltung der Kompetenzen einer Managementgesellschaft<br />
könnte in einer vertraglichen<br />
Beziehung zwischen dem Bund und der<br />
Managementgesellschaft festgelegt und Zielvorgaben<br />
vereinbart werden. Die Reorganisation für<br />
mehr Wirtschaftlichkeit und Objektivität in der<br />
Infrastrukturplanung scheint aus theoretischer<br />
Sicht in verschiedenen Formen machbar, unterschiedliche<br />
Studien belegen dies. Eine mögliche<br />
Form dieser Ausgestaltung wäre die Gründung<br />
einer privatrechtlichen Gesellschaft im Eigentum<br />
des Bundes.<br />
Zeit zum Handeln<br />
Um Defizite in der Verkehrsinfrastrukturfinanzierung<br />
zu beheben, fordern verschiedene Stimmen<br />
aus der Wissenschaft schon seit Jahren eine Reorganisation<br />
der Bundesfernstraßenbereitstellung.<br />
Probleme, die durch Interessen und Anreizmechanismen<br />
entstehen, und die zentrale Bedeutung<br />
von Informationen im System werden hier<br />
jedoch häufig nicht stark genug hervorgehoben.<br />
Dabei liegen genau in diesen Aspekten die ursprünglichen<br />
Probleme des Systems. Eine Modernisierung<br />
der Aufgaben- und Verantwortungsstrukturen<br />
ist erforderlich, um ein konsistentes<br />
Informations- und Koordinationssystem aufzubauen.<br />
Dies kann als Basis für mehr Objektivität<br />
in Entscheidungsprozessen dienen und somit für<br />
mehr Wirtschaftlichkeit sorgen. Zudem könnten<br />
mit einer Reorganisation die Aufgaben gemäß<br />
„natürlichen“ Anreizen neu strukturiert werden.<br />
Die wichtigste Voraussetzung für eine Reform ist<br />
der politische Wille. Eine Reorganisation ist nur<br />
möglich, wenn ein grundsätzliches Umdenken<br />
hinsichtlich der Bundesfernstraßenbereitstellung<br />
erfolgt und die Motivationen der einzelnen Beteiligten<br />
im aktuellen System offen diskutiert werden.<br />
Nur mit einer weitsichtigen, nachhaltigen<br />
und strategisch ausgerichteten Infrastrukturpolitik<br />
ist eine Reorganisation denkbar. Der gesellschaftliche<br />
Wille stellt kein Hemmnis dar.<br />
Die aktuelle Staatsschuldenkrise im Euroraum<br />
zeigt, dass strukturelle Defizite nicht zu unterschätzen<br />
sind. Betrachtet man das Bundesfernstraßenmanagement<br />
in diesem Kontext, so bietet<br />
die Krise für Deutschland die Chance, ein weiteres<br />
Mal mit gutem Beispiel voranzugehen. Die<br />
einfache Forderung nach mehr Geld ist nicht<br />
zielführend. Die aktuelle Diskussion über weitere<br />
Kürzungen im Verkehrsetat 2014 zeigt dies. Nur<br />
wenn die Defizite der Verkehrsinfrastrukturbereitstellung<br />
endlich als ein strukturelles Problem<br />
angesehen werden, besteht die Chance, diese<br />
anzugehen und langfristig zu lösen. Packen wir<br />
es an.<br />
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