18.01.2014 Aufrufe

Das Rahmenkonzept Gewaltprävention der BruderhausDiakonie

Das Rahmenkonzept Gewaltprävention der BruderhausDiakonie

Das Rahmenkonzept Gewaltprävention der BruderhausDiakonie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Gewalt und Gewaltprävention in sozialen Arbeitsfel<strong>der</strong>n<br />

Fachtagung am 18.10.2013 in Reutlingen<br />

Umgehen mit Gewaltereignissen und<br />

freiheitseinschränkenden Maßnahmen<br />

<strong>Das</strong> <strong>Rahmenkonzept</strong> Gewaltprävention<br />

<strong>der</strong> Bru<strong>der</strong>hausDiakonie<br />

Georg Schulte-Kemna


Übersicht<br />

1. Warum ein <strong>Rahmenkonzept</strong> Gewaltprävention?<br />

2. Der Erarbeitungsprozess<br />

3. Die konzeptionellen Ausgangspunkte<br />

4. Die Inhalte des <strong>Rahmenkonzept</strong>s<br />

5. Der Implementationsprozess<br />

6. Organisationswissenschaftliche Nachbemerkung<br />

18.10.2013 <strong>Rahmenkonzept</strong> Gewaltprävention<br />

2


1. Warum ein <strong>Rahmenkonzept</strong> Gewaltprävention?<br />

Anlässe<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung mit Zwang und Gewalt ist bedeutsam für<br />

Identität und daher kein neues Thema<br />

Notwendigkeit grundlegen<strong>der</strong> Befassung ergibt sich<br />

■ durch die Aufdeckung von Gewalt und Missbrauch in <strong>der</strong><br />

Geschichte pädagogischer, sozialer und pflegerischer<br />

Einrichtungen<br />

■ durch Gewaltereignisse auch in <strong>der</strong> Gegenwart<br />

■ durch die UN-Konvention und die Entwicklung <strong>der</strong><br />

Rechtsprechung zu Unterbringung und Zwangsmaßnahmen<br />

Organisationsverantwortung des Trägers<br />

Anliegen <strong>der</strong> Mitarbeitervertretung<br />

18.10.2013 <strong>Rahmenkonzept</strong> Gewaltprävention 3


1. Warum ein <strong>Rahmenkonzept</strong> Gewaltprävention?<br />

Aufgabe des <strong>Rahmenkonzept</strong>s<br />

■<br />

Gemeinsame Sprache und Problembewusstsein entwickeln,<br />

Probleme kommunizierbar machen<br />

■<br />

Grundsätze und Leitlinien entwickeln und erläutern,<br />

insbeson<strong>der</strong>e für alle Mitarbeitenden in Leitungsverantwortung<br />

■<br />

Qualitätsmanagement durch Setzung von Prioritäten und<br />

Vorgabe von Anfor<strong>der</strong>ungen strukturieren<br />

■<br />

Damit die Gewährleistungsverantwortung des Unternehmens<br />

wahrnehmen: Orientierung geben<br />

18.10.2013 <strong>Rahmenkonzept</strong> Gewaltprävention 4


2. Der Erarbeitungsprozess<br />

Zusammensetzung <strong>der</strong> Projektgruppe:<br />

■ Geschäftsfel<strong>der</strong>: GF-Leitung und je 1 „Praxisvertretung“<br />

Altenhilfe – Behin<strong>der</strong>tenhilfe – Jugendhilfe -<br />

Sozialpsychiatrie<br />

■ Ärztlicher Dienst<br />

■ Theologie/Ethik<br />

■ Recht/Vertragswesen<br />

■ Mitarbeitervertretung<br />

■ beratend für einzelne Sitzungen<br />

■ Personalentwicklung<br />

■ Projektleitung Heimgeschichte<br />

18.10.2013 <strong>Rahmenkonzept</strong> Gewaltprävention<br />

5


2. Der Erarbeitungsprozess<br />

■ 12 Sitzungen <strong>der</strong> Projektgruppe im Zeitraum März 2010<br />

bis Mai 2012<br />

■ Ausdrücklicher Ausgangspunkt: Sichtung und<br />

Einbeziehung bisheriger Befassungen innerhalb <strong>der</strong> BD<br />

■ Sichtung von externen Materialien unter beson<strong>der</strong>er<br />

Berücksichtigung von Kirche und Diakonie/Caritas<br />

■ Kontinuierliche Begleitung durch den Fachlichen<br />

Vorstand<br />

18.10.2013 <strong>Rahmenkonzept</strong> Gewaltprävention<br />

6


3. Konzeptionelle Ausgangspunkte<br />

■ Gegenstand: Gewalt und Zwang<br />

■ Zielgruppe des <strong>Rahmenkonzept</strong>s: alle Mitarbeitenden<br />

mit Leitungsverantwortung<br />

■ Dreistufige Konstruktion<br />

■ auf Unternehmensebene <strong>Rahmenkonzept</strong><br />

Werte, Grundsätze und Leitlinien über alle Bereiche hinweg<br />

■ auf Geschäftsfeldebene wird Zielgruppen- und<br />

Arbeitsfeldbezug konkretisiert<br />

„Pflichtenheft“ und Arbeitshilfen<br />

■ auf Dienststellenebene Umsetzungsverantwortung<br />

Prozesse werden definiert und gewährleistet<br />

18.10.2013 <strong>Rahmenkonzept</strong> Gewaltprävention 7


3. Konzeptionelle Ausgangspunkte<br />

■ Oberster Grundsatz: Präventive Orientierung<br />

■ Sozialwissenschaftlich aufgeklärtes Milieu-<br />

Verständnis<br />

■ Reflektion von Leben in institutionellen Abhängigkeiten<br />

■ Organisation als „Lernende Organisation“<br />

■ Was kann bei dieser Thematik „Fehlerfreundlichkeit“<br />

bedeuten? Reflektionskultur als zentrale Aufgabe<br />

■ Dokumentation und Berichterstattung als Instrumente<br />

■ Evaluation und Fortschreibung<br />

18.10.2013 <strong>Rahmenkonzept</strong> Gewaltprävention 8


3. Konzeptionelle Ausgangspunkte<br />

■ Verschränkungen mit an<strong>der</strong>en Prozessen:<br />

■ Projekt Heimgeschichte<br />

Aufarbeitung <strong>der</strong> Heimgeschichte <strong>der</strong> Nachkriegszeit<br />

■ Projekt Ideen- und Beschwerdemanagement<br />

Systematische Implementierung von<br />

Beschwerdemanagement<br />

■ Systematisierung von Qualitätsmanagement<br />

schweben<strong>der</strong> Prozess<br />

■ Umsetzung <strong>der</strong> UN-Konvention als Ziel auf<br />

Stiftungsebene<br />

„Nutzerorientierung und Empowerment werden geför<strong>der</strong>t<br />

und gestärkt“<br />

18.10.2013 <strong>Rahmenkonzept</strong> Gewaltprävention 9


4. Inhalte des <strong>Rahmenkonzept</strong>s<br />

Kap. 1: Einleitung<br />

■ Begründung des <strong>Rahmenkonzept</strong>s<br />

■ Begriffsklärungen zu Aggression – Gewalt - Zwang<br />

Kap. 2: Ethische Grundlegung<br />

■<br />

■<br />

Christliches Menschenbild<br />

Ethische Konsequenzen<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Positive Konfliktkultur<br />

Um Verstehen bemühte Grundhaltung<br />

Angemessene Selbstsorge <strong>der</strong> Mitarbeitenden<br />

Aus Gewaltereignissen lernen<br />

18.10.2013 <strong>Rahmenkonzept</strong> Gewaltprävention 10


4. Inhalte des <strong>Rahmenkonzept</strong>s<br />

Kap. 3: Zwang und Gewalt in sozialen und<br />

pflegerischen Handlungsfel<strong>der</strong>n<br />

enthält zunächst einführend grundlegende Erläuterungen….<br />

3.1 Macht und Gewalt in Abhängigkeitsbeziehungen<br />

3.2 Eskalationsrisiken in Institutionen<br />

3.3 Strukturelle, „unpersönliche“ Gewalt-Mechanismen<br />

■ Grenzen des Dienstleistungsmodells<br />

■ Vergemeinschaftung als „Sachzwang“<br />

18.10.2013 <strong>Rahmenkonzept</strong> Gewaltprävention 11


4. Inhalte des <strong>Rahmenkonzept</strong>s<br />

….sowie auf dieser Grundlage<br />

3.4 allgemeine Grundsätze für den Umgang mit Gewalt und<br />

freiheitseinschränkenden Maßnahmen<br />

Übergeordnete Aufgabe ist <strong>der</strong> Schutz <strong>der</strong><br />

Menschenwürde und <strong>der</strong> persönlichen Rechte.<br />

Daraus folgen unmittelbar weitere Grundsätze:<br />

■ Individualisierte und bedarfsgerechte Hilfe<br />

■ Vermeidung von Zwangsmaßnahmen und<br />

Freiheitseinschränkungen<br />

■ Schutz vor Gefährdungen durch Grenzverletzungen<br />

18.10.2013 <strong>Rahmenkonzept</strong> Gewaltprävention 12


4. Inhalte des <strong>Rahmenkonzept</strong>s<br />

Kap. 4 vergegenwärtigt die Aufgaben <strong>der</strong> Organisation<br />

und die Rechte und Pflichten <strong>der</strong> Mitarbeitenden<br />

4.1 Pflichten gegenüber Klientinnen und Klienten<br />

■ Allgemeine Sicherstellungsverpflichtung: Schutz <strong>der</strong><br />

Rechte sicherstellen. <strong>Das</strong> bedeutet Verdeutlichung des<br />

Handlungsrahmens für Mitarbeitende, insbeson<strong>der</strong>e<br />

■ Herstellung klarer Regelungen<br />

■ zum Umgang mit freiheitseinschränkenden<br />

Maßnahmen<br />

■ zum Umgang mit und nach Gewaltereignissen<br />

■ für den Zugang zu Beschwerdemöglichkeiten<br />

18.10.2013 <strong>Rahmenkonzept</strong> Gewaltprävention 13


4. Inhalte des <strong>Rahmenkonzept</strong>s<br />

4.2 Rechte und Pflichten im Verhältnis zwischen<br />

Organisation und Mitarbeitenden<br />

■ Allgemeine Dienstpflichten<br />

■ Gesichtspunkte des Arbeitsschutzes: Umgang mit<br />

Gefährdungen regeln und Regeln beachten<br />

4.3 Aufgaben <strong>der</strong> Organisation<br />

■ Orientierungshilfe geben, für Verständigung über<br />

grundlegende Ausrichtung sorgen<br />

■ Mit Fehlern und Fehlverhalten offen und reflektierend<br />

umgehen<br />

18.10.2013 <strong>Rahmenkonzept</strong> Gewaltprävention 14


4. Inhalte des <strong>Rahmenkonzept</strong>s<br />

Kap. 5 formuliert acht allgemeine Leitlinien zur<br />

Vermeidung von Zwang und Gewalt<br />

5.1 Ethische Grundhaltung klären<br />

5.2 Reflektionskultur leben<br />

■ Den Alltag reflektieren<br />

■ Zielkonflikte gemeinsam bewältigen<br />

5.3 Alltagsleben reibungsarm gestalten<br />

5.4 Deeskalierende Grundhaltung einüben<br />

5.5 Abläufe für die Bewältigung akuter Krisensituationen<br />

klären<br />

18.10.2013 <strong>Rahmenkonzept</strong> Gewaltprävention 15


4. Inhalte des <strong>Rahmenkonzept</strong>s<br />

5.6 Freiheitseinschränkungen fachgerecht umsetzen<br />

5.7 Nachsorge nach eskalierte Situationen sicherstellen<br />

■ für Opfer – Beteiligte – Täter<br />

■ einschließlich auch <strong>der</strong> zivil- und strafrechtl. Beurteilung<br />

5.8 Qualifizierung för<strong>der</strong>n und organisieren<br />

■ Führungsleitlinien auf Stiftungsebene<br />

■ Zielgruppenbezogene Qualifizierungsmodule auf<br />

Geschäftsfeldebene<br />

■ Qualifizierende Teambegleitung auf Dienststellenebene<br />

18.10.2013 <strong>Rahmenkonzept</strong> Gewaltprävention 16


4. Inhalte des <strong>Rahmenkonzept</strong>s<br />

Kap. 6 formuliert Grundsätze und Verfahrensleitlinien<br />

zum rechtlichen Umgang mit Gewaltereignissen<br />

Ausgangspunkt: Kein Wenn/Dann-Katalog, son<strong>der</strong>n<br />

Konsultationsmechanismen, Vier-Augen-Prinzip und<br />

Beteiligung<br />

Die Paradoxie besteht darin, dass die Rechte abhängiger<br />

Personen am besten dann geschützt werden können, wenn<br />

nicht die Sanktionsdrohung im Vor<strong>der</strong>grund steht, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />

offene Austausch über schwierige o<strong>der</strong> ambivalente Situationen<br />

möglich wird. <strong>Das</strong> erfor<strong>der</strong>t einen Vertrauensraum, <strong>der</strong> aber kein<br />

rechtsfreier Raum sein darf.<br />

18.10.2013 <strong>Rahmenkonzept</strong> Gewaltprävention 17


4. Inhalte des <strong>Rahmenkonzept</strong>s<br />

Weitere Grundsätze:<br />

■ Beteiligung an <strong>der</strong> Reflektion <strong>der</strong> Alltagsarbeit ist<br />

dienstliche Pflicht<br />

■ Beson<strong>der</strong>e Verantwortung <strong>der</strong> Führungskräfte für Schutz<br />

<strong>der</strong> Rechte und für transparente Aufklärung von<br />

Auffälligkeiten, Vorwürfen und Verdachtsmomenten<br />

■ Unterstützung von Gewaltopfern in <strong>der</strong> Wahrnehmung<br />

ihre Rechte und bei Nutzung unabhängiger Beratung<br />

■ Wenn sich <strong>der</strong> Verdacht auf eine strafbare Handlung<br />

konkretisiert, erfolgt i.d.R. die Einschaltung <strong>der</strong><br />

Strafverfolgungsbehörde. Bei <strong>der</strong> Entscheidung dazu<br />

wird immer auch die Opfer-Perspektive berücksichtigt.<br />

18.10.2013 <strong>Rahmenkonzept</strong> Gewaltprävention 18


4. Inhalte des <strong>Rahmenkonzept</strong>s<br />

Es folgen die Aufgabenkataloge zur Umsetzung, nämlich<br />

die Vorgaben<br />

Kap. 7: für die Erarbeitung zielgruppenorientierter<br />

Leitlinien <strong>der</strong> Geschäftsfel<strong>der</strong><br />

und<br />

Kap. 8: für das Qualitätsmanagement <strong>der</strong> Dienststellen<br />

sowie ein informierendes Kapitel, nämlich <strong>der</strong><br />

Kap. 9 Überblick über rechtliche Rahmenbedingungen<br />

18.10.2013 <strong>Rahmenkonzept</strong> Gewaltprävention 19


5. Der Implementationsprozess<br />

■ Verabschiedung <strong>Rahmenkonzept</strong><br />

durch den Vorstand im Januar 2012<br />

■ Gesamtmitarbeitervertretung hat zugestimmt<br />

im April 2012<br />

■ Stiftungsinterne Veröffentlichung<br />

■ Vorstellung in <strong>der</strong> Leitungskonferenz<br />

■ Aushändigung mit Anschreiben an alle Mitarbeitenden<br />

mit Leitungsverantwortung<br />

18.10.2013 <strong>Rahmenkonzept</strong> Gewaltprävention 20


5. Der Implementationsprozess<br />

■ Themenbezogene übergreifende Veranstaltungen<br />

■ Infoveranstaltung Deeskalationsmanagement:<br />

11.05.2012<br />

■ Studientag Gewaltprävention 11.07.2012<br />

■ Geschäftsfeldbezogene + dienststellenbezogene<br />

Umsetzungen bereits während Erarbeitungsprozess<br />

■ z.B. Deeskalationstrainings für Einrichtungsteams<br />

■ z.B. Doku Gewaltereignisse<br />

■ Start In-House-Weiterbildung<br />

für „Trainer“ im Deeskalationsmanagement<br />

■ in 2013 für Sozialpsychiatrie und Behin<strong>der</strong>tenhilfe<br />

18.10.2013 <strong>Rahmenkonzept</strong> Gewaltprävention 21


5. Der Implementationsprozess<br />

■ Nächste Etappen 2013/14<br />

■ Die Geschäftsfel<strong>der</strong> erarbeiten die notwendigen<br />

zielgruppenbezogenen Konkretisierungen<br />

■ Die Dienststellen erarbeiten ihr jeweiliges<br />

Umsetzungskonzept<br />

■ Verzahnung mit weiterem Umsetzungsprozess<br />

Beschwerdemanagement notwendig<br />

■ Überprüfung und Berichterstattung an Vorstand<br />

dabei ist Fortschreibungsbedarf zu klären<br />

18.10.2013 <strong>Rahmenkonzept</strong> Gewaltprävention 22


5. Der Implementationsprozess<br />

■ Einige Erfahrungen unterwegs:<br />

■ Ganz überwiegend positive Rückmeldungen aus<br />

Mitarbeiterschaft: Befassung wird begrüßt<br />

■ <strong>Das</strong> Thema ist hoch emotional besetzt: berührt auch<br />

Scham- und Schuldgefühle, Ambivalenzen<br />

■ Beispiel Dokumentation Gewaltereignisse<br />

■ Gewaltprävention ist kein „zusätzliches“ Thema<br />

es geht darum, wie wir „gute Arbeit“ machen.<br />

■ Zeitplan für Implementation war zu knapp bemessen<br />

Die Einbeziehung <strong>der</strong> Mitarbeitenden in die konkreten<br />

Umsetzungen ist fundamental wichtig und braucht Zeit.<br />

18.10.2013 <strong>Rahmenkonzept</strong> Gewaltprävention 23


5. Der Implementationsprozess<br />

■ Erste Merkposten für Fortschreibung<br />

■ Gewalt/sexualisierte Gewalt zwischen Klientinnen<br />

und Klienten noch deutlicher in den Blick nehmen<br />

■ Ethische Reflektion im Alltag institutionalisieren<br />

■ Ethik-Komitee o.ä.<br />

■ Leitlinien zum Thema Sexualität<br />

■ Klientinnen und Klienten in jeweils geeigneter Form bei<br />

Fortschreibung einbeziehen<br />

■ Heim-, Werkstatt-, Angehörigenbeiräte<br />

■ Fassung in leichter Sprache<br />

18.10.2013 <strong>Rahmenkonzept</strong> Gewaltprävention 24


6. Organisationswissenschaftliche<br />

Nachbemerkung<br />

„Es bedarf…<strong>der</strong> Bereitstellung organisationaler Regeln und Ressourcen<br />

für die Ermöglichung einer Integrität/Moralität <strong>der</strong><br />

Organisationsmitglie<strong>der</strong>. <strong>Das</strong> müssen Organisationen leisten, nicht<br />

wie eine moralische Anstalt, nicht im Sinne von Erziehung, son<strong>der</strong>n<br />

von Ermächtigung ihrer Mitglie<strong>der</strong>. Diese nämlich müssen, wie auch<br />

immer geleitet durch Regeln und Kodizes, am Ende selbst die<br />

Achtsamkeit und Urteilskraft aufbringen, die nötig ist, um in immer<br />

wie<strong>der</strong> einzigartigen Situationen, angesichts unendlich vielfältiger<br />

Ansprüche An<strong>der</strong>er, richtig zu entscheiden und zu handeln – die<br />

Füllung jener Leere, die Regelwerke notwendigerweise lassen müssen.<br />

Die individuellen Akteure müssen mehr aufbringen können als<br />

Folgsamkeit“<br />

aus: Günther Ortmann, Moralverdrängung in und durch Organisationen<br />

Kassel 2011<br />

18.10.2013 <strong>Rahmenkonzept</strong> Gewaltprävention 25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!