Handbuchvorlage - Austro Control

Kapitel 3:
Verfahren des Qualitätsmanagementsystems
3.1 Organisations- Verfahrens- und Systemaudits [ § 145.A.65 (c)(1) & AMC 145.A.65 (c)(1)]
Zu Beginn dieses Kapitels ist eine kurze generelle Beschreibung des Auditsystems zu machen. Darin
ist die Gesamtverantwortung des Accountable Managers für das Qualitätsmanagementsystem
des Unternehmens zu verankern. Weiters ist zu definieren, wenn dies nicht schon an früherer Stelle
geschehen ist, dass alle Mitarbeiter mit den Auditoren bei der Ausübung ihrer Funktion kooperieren
müssen. Der direkte „Zugang“ des Leiters der Qualitätssicherung zum Accountable Manager ist ausdrücklich
niederzuschreiben. Für Betriebe, welche zu einem Operator gehören, ist hier auch eine allgemeine
Beschreibung der koordinierten Zusammenarbeit mit dem Qualitätsmanagement des Operators
zu machen sowie gegebenenfalls eine Darstellung der jeweiligen Aufgabenbereiche.
Diese Audits beziehen sich primär auf die Kontrolle der Einhaltung der im MOE und anderen relevanten
Handbüchern definierten Verfahren. Sie werden zu meist nicht direkt am Luftfahrzeug / Luftfahrzeugbauteil
durchgeführt (dies ist die Aufgabe der Produktausdits).
Danach ist der Auditplan, dessen Intervalle (alle relevanten Part-145 Aspekte, das sind 145.A.25 bis
145.A.90 innerhalb von 12 Monaten bzw. 6 Monaten bei externen Auditoren), ein Auditprogramm
und die dazugehörigen Checklisten zu definieren. Der Plan wird normalerweise nicht im MOE enthalten
sein, deshalb ist hier ein Querverweis zu machen. Weiters ist zu definieren wer den Plan erstellt
und wer Ihn genehmigt (z.B. Quality Manager und Genehmigung durch Accountable Manager). Die
entsprechenden Auditchecklisten sind vom Quality Manager (oder wenn sie von ihm selbst erstellt
werden, vom Accountable Manager) zu genehmigen.
Weiters ist ebenfalls, soweit für den Betrieb zutreffend, ein Plan für die Durchführung von Audits auf
allen Line Maintenance Stationen, bei Vendors und bei Suppliers zu erstellen. Auch sind vertraglich
gebundene Instandhaltungsbetriebe nach einem Plan systematisch zu auditieren.
Die vom Auditor zu erstellende Dokumentation über die Auditdurchführung ist zu beschreiben, weiters
ist anzugeben wo bzw. wie lange diese zu archivieren ist [AMC 145.65 (c)(1)(10) und AMC
145.A.65 (2)(c)(5)]. Für den Ablauf des gesamten Auditprozesses ist es empfehlenswert, ein Flussdiagramm
zu zeichnen, da es einen guten Überblick über die Vorgangsweise gibt.
3.2 Produktaudits (am Luftfahrzeug) [ § 145.A.65 (c)(1) & AMC 145.A.65 (c)(1)]
Dieser Teil der Auditsystems bezieht sich in erster Linie auf die Einhaltung und Adäquatheit von Instandhaltungsvorschriften,
Instandhaltungsstandards und Instandhaltungsverfahren und wird primär
am Luftfahrzeug/Luftfahrzeugbauteil direkt durchgeführt (d.h. Prüfung bei der Instandhaltungsdurchführung
selbst). Bei Produktaudits wird in der Regel in Stichproben eine Überprüfung an den Produkten
direkt erfolgen, um herauszufinden ob das Ergebnis eines bestimmten Prozesses bzw. Verfahrens
das gewünschte Ergebnis bringt oder nicht. Weiters hat ein Betrieb mit Schichtbetrieb (auch
in der Nacht) sicherzustellen, dass eine ausreichende Anzahl von Audits dieser Art in der Nachschicht
stattfinden.
Zusätzlich ist, neben dem für diesen Bereich auch zu erstellende Auditplan mit dazugehörigen Intervallen,
dem Auditprogramm und den Checklisten, auch ein so genannter Sample Check für jede im
Unternehmen bearbeitete Produktlinie, in jeder genehmigten Klasse bzw. Rating, durchzuführen.
Diese Sample Checks beinhalten eine Überprüfung aller Part-145 Paragraphen an einem Produkt
aus jeder Klasse bzw. Rating, die der Betrieb in seiner Genehmigung hat (dies bedeutet ein Audit
über die gesamte Instandhaltungsdurchführung an einem Produkt, z.B. vom Schleppen des Flugzeuges
in den Hangar bis zur Freigabe des Luftfahrzeuges und Übergabe an den Operator bzw.
Kunden). Diese Sample Checks sollen sicherstellen, dass durch die Einhaltung und Anwendung der
notwendigen Verfahren und Vorschriften am Ende ein lufttüchtiges und sicheres Produkt steht. Die
vom Auditor zu erstellende Dokumentation über die Auditdurchführung ist zu beschreiben, weiters ist
anzugeben wo bzw. wie lange diese zu archivieren ist [AMC 145.A.65 (c)(1)(10) und AMC 145.A.65
(2)(c)(5)].
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