Deutscher Bundestag 5. Wahlperiode Drucksache V ... - bundestag.de
Deutscher Bundestag 5. Wahlperiode Drucksache V ... - bundestag.de
Deutscher Bundestag 5. Wahlperiode Drucksache V ... - bundestag.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Deutscher</strong> <strong>Bun<strong>de</strong>stag</strong> — <strong>5.</strong> <strong>Wahlperio<strong>de</strong></strong> <strong>Drucksache</strong> V/4066<br />
einem Wehrbereich die Ausstattung von rund<br />
160 000 Tuch- und Regenmänteln mit paspelierten<br />
Schulterklappen rund 615 000 DM und die Än<strong>de</strong>rung<br />
von 17 500 Schirmmützen alter Art rund 60 000<br />
DM gekostet.<br />
14<strong>5.</strong> Die Einführung <strong>de</strong>r Uniform in Waffenfarben<br />
verursachte auch Versorgungsschwierigkeiten und<br />
Verwaltungsaufwand in beträchtlichem Umfange. So<br />
müssen die beim Heer in 45 verschie<strong>de</strong>nen Größen<br />
benötigten Röcke und Tuchhosen nunmehr in 13<br />
verschie<strong>de</strong>nen Waffenfarben vorgehalten wer<strong>de</strong>n.<br />
Das bedingt insbeson<strong>de</strong>re größere Vorräte und erhöhten<br />
Bedarf an Lagerraum.<br />
Der Bun<strong>de</strong>srechnungshof bezweifelt nach alle<strong>de</strong>m,<br />
daß die Einführung <strong>de</strong>r Uniform in Waffenfarben<br />
eine ihren Aufwand rechtfertigen<strong>de</strong> Maßnahme war,<br />
zumal vielfach die Auffassung vertreten wird, daß<br />
die Uniform auch mit geringerem Aufwand hätte<br />
verbessert wer<strong>de</strong>n können. Zur Beseitigung von<br />
Versorgungsschwierigkeiten und zur Erzielung von<br />
Einsparungen hat <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srechnungshof angeregt,<br />
<strong>de</strong>n Aufwand für die Uniform in Waffenfarben einzuschränken,<br />
insbeson<strong>de</strong>re die Paspelierung <strong>de</strong>r<br />
Tuchhose und <strong>de</strong>s Rockkragens wegfallen zu lassen.<br />
Der Bun<strong>de</strong>sminister hat politische, militärische und<br />
personalwirtschaftliche Grün<strong>de</strong> geltend gemacht,<br />
die <strong>de</strong>n seinerzeit errechneten Aufwand für die Einführung<br />
einer attraktiveren Uniform als angemessen<br />
und gerechtfertigt erscheinen ließen. Dieser Hinweis<br />
vermag nicht die Be<strong>de</strong>nken zu beseitigen, die<br />
<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srechnungshof auf Grund fortdauern<strong>de</strong>r<br />
nachteiliger Auswirkungen dieser Maßnahme hierzu<br />
geäußert hat. Ihnen soweit wie möglich abzuhelfen,<br />
ist um so mehr geboten, als <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>r Einführung<br />
<strong>de</strong>r Uniform in Waffenfarben auf personalwirtschaftlichem<br />
Gebiet erstrebte Erfolg ausgeblieben<br />
ist. Der Bun<strong>de</strong>sminister ist <strong>de</strong>r Anregung, die Paspelierung<br />
<strong>de</strong>r Tuchhose wegfallen zu lassen, im Erlaß<br />
vom 16. Juli 1968 nachgekommen. Äußerungen<br />
zu <strong>de</strong>n weiteren in diesem Zusammenhang vom<br />
Bun<strong>de</strong>srechnungshof gegebenen Anregungen stehen<br />
noch aus.<br />
146. Die Ausstattung <strong>de</strong>r Soldaten mit Bekleidung<br />
und persönlicher Ausrüstung (Grundausstattung und<br />
Frie<strong>de</strong>nszusatzausstattung) ist zu vielfältig, zu umfangreich<br />
und <strong>de</strong>shalb zu teuer; sie kostet je Soldat<br />
etwa 1500 DM. Zu<strong>de</strong>m belasten ihre Aufbewahrung,<br />
ihre Pflege und ihr Transport im Falle von Versetzungen<br />
und Kommandierungen <strong>de</strong>n Soldaten erheblich.<br />
Der Bun<strong>de</strong>srechnungshof hat angeregt, das Ausstattungssoll<br />
auf das unbedingt notwendige Maß zu<br />
beschränken. Er hat hierzu im einzelnen Vorschläge<br />
gemacht. Das Bun<strong>de</strong>sministerium hat im Oktober<br />
1968 mitgeteilt, daß diese Vorschläge zur Zeit unter<br />
Einschaltung <strong>de</strong>r Truppe eingehend geprüft wür<strong>de</strong>n.<br />
147. Der Aufwand für die zur Vehütung mißbräuchlicher<br />
Wie<strong>de</strong>rverwendung angeordnete Entwertung<br />
dienstunbrauchbarer Bekleidung und persönlicher<br />
Ausrüstung (je nach Gegenstand durch<br />
Stempeln, Lochen, Einreißen o<strong>de</strong>r Deformieren) vor<br />
<strong>de</strong>r Abgabe zur Verwertung ist beträchtlich. Er betrug<br />
z. B. in einem Wehrbereich im Rechnungsjahr<br />
1966 (ohne Betriebskosten und anteilige Gehälter<br />
für das Aufsichtspersonal) über 100 000 DM. Der<br />
Bun<strong>de</strong>srechnungshof hat empfohlen, die Entwertung<br />
einzuschränken.<br />
Der Bun<strong>de</strong>sminister hat im Oktober 1968 die bisherigen<br />
Bestimmungen über die Klassifizierung,<br />
Entmilitarisierung und Deformierung <strong>de</strong>r Stücke<br />
gelockert.<br />
148. Zur Erzielung größerer Wirtschaftlichkeit<br />
sollte die Einführung <strong>de</strong>r Selbstbewirtschaftung in<br />
Betracht gezogen wer<strong>de</strong>n, die sich früher bewährt<br />
hat und vom Bun<strong>de</strong>sgrenzschutz übernommen wor<strong>de</strong>n<br />
ist. Der Bun<strong>de</strong>srechnungshof hat <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sminister<br />
vorgeschlagen, diese Frage zu prüfen. Die<br />
Prüfung ist zugesagt.<br />
149. Die Eörterungen über die Ergebnisse örtlicher<br />
Prüfungen und Erhebungen zur Bekleidungswirtschaft<br />
<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr sind noch nicht abgeschlossen.<br />
Unterbringung<br />
(Kapitel 14 12 für die Rechnungsjahre 1960 bis 1967)<br />
Kasernenneubauten<br />
(Titel 711 bis 716)<br />
Mauerwerks- und Feuchtigkeitsschä<strong>de</strong>n bei Unterkunftsgebäu<strong>de</strong>n<br />
150. Bei einer Anzahl <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n letzten Jahren für<br />
die Bun<strong>de</strong>swehr errichteten Truppenunterkünfte<br />
sind am Sichtmauerwerk <strong>de</strong>r Außenwän<strong>de</strong> zum Teil<br />
erhebliche Schä<strong>de</strong>n aufgetreten. Die Klinkersteine<br />
o<strong>de</strong>r Vormauerziegel <strong>de</strong>r Verblendung zeigten —<br />
beson<strong>de</strong>rs an <strong>de</strong>n Wetterseiten <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> — Abblätterungen<br />
<strong>de</strong>r Oberflächen bis zu 10 mm Stärke.<br />
Durch die schadhaften Steine und durch die undichten<br />
Fugen konnte das Nie<strong>de</strong>rschlagswasser in<br />
das Mauerwerk eindringen. Das hatte zur Folge, daß<br />
die hinter diesen Mauern befindlichen Räume wegen<br />
<strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong>n Wandfeuchtigkeit in ihrer<br />
Nutzung beeinträchtigt wur<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r nicht mehr zu<br />
benutzen waren. Nach <strong>de</strong>n Beobachtungen <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srechnungshofes<br />
sind bislang etwa 30 Truppenunterkünfte<br />
<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr von <strong>de</strong>rartigen Schä<strong>de</strong>n<br />
— in unterschiedlichem Umfang — betroffen<br />
wor<strong>de</strong>n.<br />
Die Außenwän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r schadhaften Gebäu<strong>de</strong> bestehen<br />
in <strong>de</strong>r Mehrzahl aus einem 24 cm starken Tragmauerwerk<br />
aus Hochlochziegeln o<strong>de</strong>r Hintermauersteinen<br />
mit einer 11,5 cm starken Verblendung aus<br />
Klinkersteinen o<strong>de</strong>r Vormauerziegeln ohne Isolierung<br />
o<strong>de</strong>r Hohlschicht. Die Baudienststellen haben<br />
die zur Verblendung verwen<strong>de</strong>ten Steine meist gemeinsam<br />
mit <strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Planung beauftragten freischaffen<strong>de</strong>n<br />
Architekten an Hand von Steinproben