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Deutscher Bundestag 5. Wahlperiode Drucksache V ... - bundestag.de

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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bun<strong>de</strong>stag</strong> — <strong>5.</strong> <strong>Wahlperio<strong>de</strong></strong> <strong>Drucksache</strong> V/4066<br />

jahr zum Teil erheblich überschritten hatten, in das<br />

Beamtenverhältnis übernommen wor<strong>de</strong>n. Verschie<strong>de</strong>ntlich<br />

waren Bedienstete bei ihrer Ernennung bereits<br />

älter als 60 Jahre.<br />

Die Pensionslasten für Personen, die nach ihrer<br />

Ernennung zum Beamten nicht wenigstens noch die<br />

Hälfte ihrer voraussichtlichen Lebensleistung vor<br />

sich haben, sind sehr hoch. Nach § 36 a RHO i. V.<br />

mit <strong>de</strong>n RdSchr. <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministers <strong>de</strong>r Finanzen<br />

vom 2<strong>5.</strong> Januar 1955 (MinBlFin S. 84), 20. Oktober<br />

1956 II A/1 - A 0100 - 37/56 II und vom<br />

4. Oktober 1967 (MinBlFin S. 639) sollen je<strong>de</strong>nfalls<br />

Bewerber nach Vollendung <strong>de</strong>s 50. Lebensjahres<br />

nicht mehr in das Beamtenverhältnis berufen wer<strong>de</strong>n.<br />

Ausnahmen bedürfen <strong>de</strong>r Zustimmung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministers<br />

<strong>de</strong>r Finanzen. Dieser erkennt Ausnahmen<br />

nur in <strong>de</strong>n Fällen als gerechtfertigt, an, in<br />

<strong>de</strong>nen bei einem außeror<strong>de</strong>ntlichen Mangel an geeigneten<br />

jüngeren Bewerbern unter Berücksichtigung<br />

aller Umstän<strong>de</strong> — insbeson<strong>de</strong>re auch <strong>de</strong>r<br />

entstehen<strong>de</strong>n Versorgungslasten — die Übernahme<br />

einen erheblichen Vorteil für <strong>de</strong>n Bund be<strong>de</strong>utet<br />

o<strong>de</strong>r die Ablehnung <strong>de</strong>r Übernahme zu einer erheblichen<br />

Schädigung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sinteressen führen<br />

könnte.<br />

Die bei<strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>sanstalten und <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sminister<br />

für Arbeit und Sozialordnung als zuständiger Ressortminister<br />

haben zugesagt, künftig nach diesen<br />

Grundsätzen zu verfahren. Die Entscheidungen in<br />

<strong>de</strong>n beanstan<strong>de</strong>ten Fällen rechtfertigen sie mit <strong>de</strong>n<br />

Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>r personellen Verhältnisse <strong>de</strong>s<br />

ärztlichen Dienstes und weisen insbeson<strong>de</strong>re darauf<br />

hin, daß erst die Bestimmungen über die Beamten<br />

beson<strong>de</strong>rer Fachrichtungen <strong>de</strong>s höheren Dienstes<br />

vom 17. Juli 1961 (GMBl. S. 528) die Ausbringung<br />

von Beamtenplanstellen für Ärzte überhaupt ermöglicht<br />

hätten. Bei <strong>de</strong>r Besetzung dieser Stellen<br />

habe mit Rücksicht auf die schlechte Arbeitsmarktsituation<br />

bewährten älteren im Angestelltenverhältnis<br />

beschäftigten Ärzten in leiten<strong>de</strong>n Stellungen die<br />

Übernahme in das Beamtenverhältnis nicht zugunsten<br />

jüngerer Bewerber - soweit diese überhaupt<br />

vorhan<strong>de</strong>n waren - versagt wer<strong>de</strong>n können.<br />

Auch bei voller Würdigung dieses Vorbringens<br />

hält <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srechnungshof die Übernahme in das<br />

Beamtenverhältnis nicht immer für unbe<strong>de</strong>nklich,<br />

zumal zu beachten ist, daß die Versorgung langjähriger<br />

Angestellter <strong>de</strong>s öffentlichen Dienstes nicht<br />

hinter <strong>de</strong>r Versorgung <strong>de</strong>r Beamten zurückbleibt,<br />

sie mitunter sogar übersteigt. Auch wird zumin<strong>de</strong>st<br />

ein Teil dieser Ärzte künftig eine Doppelversorgung<br />

aus <strong>de</strong>m Angestellten- und <strong>de</strong>m Beamtenverhältnis<br />

beziehen, die oft die Versorgung von Beamten<br />

o<strong>de</strong>r Angestellten <strong>de</strong>s öffentlichen Dienstes weit<br />

übersteigt o<strong>de</strong>r sogar über <strong>de</strong>n zuletzt bezogenen<br />

Dienstbezügen liegt.<br />

Ist die Übernahme älterer Angestellter notwendig,<br />

so wird allgemein — also nicht auf diese Fälle beschränkt<br />

— eine gesetzliche Regelung anzustreben<br />

sein, die unter Vermeidung von Härten eine ungerechtfertigte<br />

Belastung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>shaushalts ausschließt.<br />

Bun<strong>de</strong>sminister für Verkehr<br />

(Einzelplan 12)<br />

Bun<strong>de</strong>swasser- und Schiffahrtsverwaltung<br />

(Kapitel 12 03 für verschie<strong>de</strong>ne Rechnungsjahre)<br />

Beschaffungsmaßnahmen<br />

96. Eine Wasser- und Schiffahrtsdirektion hatte<br />

im Rahmen <strong>de</strong>s Ausbaues <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swasserstraße<br />

Mosel im Jahre 1963 mit Kunststoffketten verankerte<br />

Kunststofftonnen zur Bezeichnung <strong>de</strong>r Fahrwasserrinne<br />

ausgelegt. Die Tonnen hatte das Seezeichenversuchsfeld,<br />

eine zentrale Beschaffungsstelle<br />

<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swasser- und Schiffahrtsverwaltung<br />

(BWSV), für rund 180 000 DM zu Lasten <strong>de</strong>r Internationalen<br />

Moselgesellschaft beschafft. Nach kurzer<br />

Zeit rissen die meisten Tonnen von <strong>de</strong>r Kette ab<br />

o<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong>n durch Schiffsschrauben beschädigt und<br />

sanken dadurch so tief, daß sie für die Schiffahrt<br />

nicht mehr erkennbar waren. Als Ersatz wur<strong>de</strong>n im<br />

Jahre 1966 wie<strong>de</strong>rum Kunststofftonnen und -ketten<br />

aus Bun<strong>de</strong>smitteln für rund 180 000 DM beschafft,<br />

nach<strong>de</strong>m die Verankerungsleiste an <strong>de</strong>n Tonnen<br />

verstärkt wor<strong>de</strong>n war. Auch bei <strong>de</strong>n neuen Tonnen<br />

zeigten sich nach kurzer Zeit die gleichen Mängel.<br />

Zur Vermeidung weiterer Nachteile wur<strong>de</strong>n daraufhin<br />

die Kunststofftonnen durch Alumniumtonnen<br />

und die Kunststoffketten durch Stahlketten ersetzt.<br />

Auch in an<strong>de</strong>ren Bun<strong>de</strong>swasserstraßen — hauptsächlich<br />

im Rhein, im Main und in <strong>de</strong>r Donau — wur<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>rartige Kunststofftonnen mit Kunststoffketten in<br />

größerer Zahl ausgelegt, die sich ebenfalls nicht<br />

bewährten. Neben <strong>de</strong>n Schä<strong>de</strong>n, die an <strong>de</strong>r Mosel<br />

aufgetreten waren, zeigten sich weitere Mängel. So<br />

verschmutzten beson<strong>de</strong>rs die roten Tonnen so stark,<br />

daß sie für die Schiffahrt kaum noch erkennbar<br />

waren. Darüber hinaus traten an <strong>de</strong>r Oberfläche<br />

Korrosionserscheinungen auf.<br />

Ingesamt hat die BWSV zur Fahrwasserbezeichnung<br />

bisher rund 1300 Kunststofftonnen für etwa<br />

650 000 DM ausgelegt. Hinzu kommen weitere erhebliche<br />

Kosten für das wie<strong>de</strong>rholte Auslegen und<br />

Wie<strong>de</strong>raufnehmen <strong>de</strong>r Tonnen.<br />

97. Der Bun<strong>de</strong>srechnungshof hat bemängelt, daß<br />

Kunststofftonnen und -ketten von vornherein in so<br />

großem Umfang beschafft wor<strong>de</strong>n sind; ihre kurze<br />

Lebensdauer lasse darauf schließen, daß sie vorher<br />

nicht ausreichend auf ihre Verwendbarkeit erprobt<br />

wor<strong>de</strong>n seien. Darüber hinaus hat <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srechnungshof<br />

beanstan<strong>de</strong>t, daß für die Mosel trotz <strong>de</strong>r<br />

schlechten Erfahrungen gleichartige Tonnen als Ersatz<br />

beschafft wor<strong>de</strong>n sind.<br />

98. Das Bun<strong>de</strong>sministerium hat die Beschaffung <strong>de</strong>r<br />

Kunststofftonnen mit <strong>de</strong>m dringen<strong>de</strong>n Wunsch <strong>de</strong>r<br />

Wasser- und Schiffahrtsämter nach leichteren und<br />

preiswerteren Tonnen für die Binnenschiffahrtsstraßen<br />

begrün<strong>de</strong>t. Da es die Verwendung von Leichtmetall<br />

für zu aufwendig gehalten habe, habe das<br />

Seezeichenversuchsfeld seit 1955 Versuche mit Ton-

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