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Deutscher Bundestag 5. Wahlperiode Drucksache V ... - bundestag.de

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<strong>Drucksache</strong> V/4066<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Bun<strong>de</strong>stag</strong> — <strong>5.</strong> <strong>Wahlperio<strong>de</strong></strong><br />

Dabei sind die Bezüge im einfachen und mittleren<br />

Dienst im Verhältnis stärker angehoben wor<strong>de</strong>n als<br />

im gehobenen und höheren Dienst. Innerhalb <strong>de</strong>r<br />

Laufbahnen <strong>de</strong>s mittleren, <strong>de</strong>s gehobenen und <strong>de</strong>s<br />

höheren Dienstes wie<strong>de</strong>rum sind die Bezüge in <strong>de</strong>n<br />

Eingangsämtern und diesen vergleichbaren Vergütungsgruppen<br />

erheblich stärker als in <strong>de</strong>n Spitzenämtern<br />

und vergleichbaren Vergütunsgruppen erhöht<br />

wor<strong>de</strong>n.<br />

Zusammenfassung<br />

32. Die Planstellen für Beamte und Stellen für Angestellte<br />

und Arbeiter <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sverwaltung sind<br />

von 1960 bis 1968 um 10,7 v. H. vermehrt wor<strong>de</strong>n.<br />

Die veranschlagten Personalausgaben <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s<br />

haben sich in <strong>de</strong>mselben Zeitabschnitt<br />

von rund<br />

auf rund<br />

872,8 Millionen DM<br />

1 558,7 Millionen DM<br />

mithin<br />

um rund 685,9 Millionen DM = 78,6 v. H.<br />

erhöht.<br />

Von diesem Mehrbetrag entfallen auf<br />

Personalver<br />

mehrungen<br />

rund 154,0 Millionen DM = 17,7 v. H.<br />

Erhöhungen<br />

<strong>de</strong>r Bezüge<br />

rund 531,9 Millionen DM = 60,9 v. H.<br />

Die Dienstbezüge, Vergütungen und Löhne sind<br />

<strong>de</strong>mnach infolge linearer Erhöhungen und an<strong>de</strong>rer<br />

besoldungs- und tarifrechtlicher Maßnahmen durchschnittlich<br />

jährlich gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr um<br />

6,1 v. H. gestiegen.<br />

33. Die dargestellten Sachverhalte könnten zu <strong>de</strong>m<br />

Schluß verleiten, die personalwirtschaftliche Entwicklung<br />

in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sverwaltung gebe keinen<br />

Anlaß zur Besorgnis, zumal da die Verwaltungsausgaben<br />

und -aufgaben auch im internationalen<br />

Vergleich allenthalben als Folge intensiverer und<br />

ausge<strong>de</strong>hnterer staatlicher Tätigkeit steigen. In<strong>de</strong>ssen<br />

muß ein Personalzuwachs von rund 11 v. H. in<br />

acht Jahren Be<strong>de</strong>nken begegnen, zumal da bei<br />

einem Ansteigen <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r öffentlichen Bediensteten<br />

nicht nur ein höherer Aufwand an Personalkosten,<br />

son<strong>de</strong>rn auch an sonstigen Verwaltungskosten<br />

entsteht. Eine Erhöhung <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r öffentlichen<br />

Bediensteten führt außer<strong>de</strong>m mit <strong>de</strong>r Zeit zur<br />

Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Produktivkräfte <strong>de</strong>r Wirtschaft.<br />

Diese Folgen wer<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Übertragung neuer<br />

Aufgaben auf die Verwaltung stärker als bisher<br />

berücksichtigt wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

Es erhebt sich immer wie<strong>de</strong>r die Frage, inwieweit<br />

es staatliche Aufgaben gibt, auf die verzichtet wer<strong>de</strong>n<br />

kann o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ren Personal- und Sachaufwand in<br />

keinem angemessenen Verhältnis zum Erfolg stehen<br />

und die <strong>de</strong>swegen neu überdacht wer<strong>de</strong>n müssen,<br />

-<br />

und inwieweit ein zusätzlicher Personalbedarf bei<br />

neuen Aufgaben durch Umsetzen von Dienstkräften<br />

ge<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n kann, <strong>de</strong>ren Tätigkeit sich z. B. durch<br />

Rationalisierungsmaßnahmen verän<strong>de</strong>rt hat o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>ren Aufgaben sich verringert haben o<strong>de</strong>r weggefallen<br />

sind. Wenn bei <strong>de</strong>rartigen Erörterungen in<br />

<strong>de</strong>r Regel u. a. darauf hingewiesen wird, die in Betracht<br />

kommen<strong>de</strong>n Bediensteten seien nur einseitig<br />

verwendbar, so muß <strong>de</strong>m entgegengehalten wer<strong>de</strong>n,<br />

daß bisher kaum <strong>de</strong>r Versuch unternommen wor<strong>de</strong>n<br />

ist, Angestellte o<strong>de</strong>r nicht laufbahnmäßig vorgebil<strong>de</strong>te<br />

Beamte, die an<strong>de</strong>rweitig zunächst schwer einsetzbar<br />

sind, systematisch auf an<strong>de</strong>re Tätigkeiten<br />

umzuschulen (vgl. Nr. 48). Bei entwicklungsbedingten<br />

Strukturän<strong>de</strong>rungen wird die Verwaltung rechtzeitig<br />

solche Maßnahmen zu treffen haben. In diesem<br />

Zusammenhang muß davor gewarnt wer<strong>de</strong>n,<br />

von <strong>de</strong>r fortschreiten<strong>de</strong>n Anwendung <strong>de</strong>r elektronischen<br />

Datenverarbeitung (EDV) in <strong>de</strong>r Verwaltung<br />

entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Einsparungen an Personalausgaben<br />

und damit eine Wen<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r Personalausgaben<br />

zu erwarten. Die Erfolge <strong>de</strong>r EDV<br />

wer<strong>de</strong>n eher darin zu sehen sein, daß sie zusätzlich<br />

und schneller wichtige Informationen liefern und<br />

zum Teil zur langsameren Personalvermehrung beitragen<br />

als daß sie zu einer entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Personalvermin<strong>de</strong>rung<br />

führen. Außer<strong>de</strong>m wird häufig einem<br />

geringeren Bedarf an Personal <strong>de</strong>r unteren Laufbahnen<br />

ein zusätzlicher Bedarf an höherwertigen Kräften,<br />

vor allem im gehobenen Dienst, gegenüberstehen<br />

(vgl. Nr. 37).<br />

Es hat nicht an Versuchen und Maßnahmen gefehlt,<br />

die einer Vermehrung <strong>de</strong>s Personals entgegenwirken<br />

sollten. So hat <strong>de</strong>r Deutsche <strong>Bun<strong>de</strong>stag</strong> bereits<br />

bei <strong>de</strong>r dritten Lesung <strong>de</strong>s Entwurfs <strong>de</strong>s Haushaltsgesetzes<br />

1958 in <strong>de</strong>r 40. Sitzung am 4. Juli 1958<br />

(Stenographischer Bericht S. 2373 C) folgen<strong>de</strong> Entschließung<br />

gefaßt:<br />

„Bei <strong>de</strong>r Veranschlagung <strong>de</strong>r persönlichen Ausgaben<br />

in <strong>de</strong>n künftigen Haushaltsplänen dürfen<br />

die Stellen für Beamte, Angestellte und Arbeiter<br />

nur vermehrt wer<strong>de</strong>n, wenn <strong>de</strong>r Mehrbedarf die<br />

unvermeidliche Folge neuer gesetzlicher Aufgaben<br />

ist und durch personelle Umbesetzung nicht<br />

ge<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n kann. Ein begrün<strong>de</strong>ter personeller<br />

Mehrbedarf ist in erster Linie durch personelle<br />

Umbesetzungen innerhalb <strong>de</strong>r gesamten Bun<strong>de</strong>sverwaltung<br />

auszugleichen. . . . Stellenhebungen<br />

sind künftig ohne eine wesentliche Verän<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>s Arbeitsgebietes nicht mehr zuzulassen."<br />

Die Grundsätze dieser Entschließung hätten auch für<br />

die Aufstellung <strong>de</strong>r Haushaltsvoranschläge für die<br />

Rechnungsjahre 1960 bis 1968 maßgebend sein sollen.<br />

In seinen jährlichen Bemerkungen zur Aufstellung<br />

<strong>de</strong>r Voranschläge hat <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sminister <strong>de</strong>r<br />

Finanzen auf diese Grundsätze hingewiesen und<br />

ausgeführt, daß entwe<strong>de</strong>r neue Stellen überhaupt<br />

nicht o<strong>de</strong>r nur dann veranschlagt wer<strong>de</strong>n dürften,<br />

wenn <strong>de</strong>r Mehrbedarf die unvermeidliche Folge<br />

neuer gesetzlicher Aufgaben sei und durch personelle<br />

Umbesetzung nicht ge<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n könne; im<br />

übrigen sei zu prüfen, inwieweit Personal infolge<br />

Wegfalls von Aufgaben o<strong>de</strong>r durch rationelleren<br />

Einsatz vermin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n kann. Auch ich habe bei

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