Engelbert Plassmann - Institut für Bibliothekswissenschaft ...
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<strong>Engelbert</strong> <strong>Plassmann</strong> - Exkursion zu Bibliotheken und Dokumentationseinrichtungen an Rhein und Ruhr<br />
| Homepage <strong>Engelbert</strong> <strong>Plassmann</strong> | <strong>Institut</strong> für <strong>Bibliothekswissenschaft</strong> | Humboldt Universität zu Berlin |<br />
mailto:plassmannbo@cityweb.de<br />
Exkursion zu Bibliotheken und Dokumentationseinrichtungen an Rhein und Ruhr (2000)<br />
– Exkursionsbericht –<br />
Vom 13. November bis 17. November 2000 fand eine Exkursion nach Nordrhein-Westfalen statt. Eine<br />
kleine Gruppe, bestehend aus vier Studentinnen und dem Organisator und Leiter Prof. <strong>Plassmann</strong>,<br />
machte sich auf, um die Bibliotheks- und Dokumentationswelten von Dortmund, Bochum, Köln,<br />
Düsseldorf und Bonn zu erkunden. Hier das umfangreiche Programm:<br />
Montag 13.11.<br />
1. Stadt und Landesbibliothek Dortmund<br />
2. Universitätsbibliothek Dortmund einschließlich Patentinformationszentrum (PIZ)<br />
Dienstag 14.11.<br />
3. Fachhochschulbibliothek Bochum<br />
4. Speicherbibliothek Bochum des HBZ NW<br />
5. Bibliothek des Ruhrgebiets, Bochum<br />
Mittwoch 15.11.<br />
6. Deutsche Zentralbibliothek für Medizin, Köln (ZBMed)<br />
7. Bibliothek und Dokumentation des Landtags NW, Düsseldorf<br />
Donnerstag 16.11.<br />
8. Universitäts- und Landesbibliothek Bonn<br />
9. Deutsche Zentralbibliothek für Landbauwissenschaften, Bonn<br />
Freitag 17.11.<br />
10. Fachhochschule Köln, Fachbereich Bibliotheks- und Informationswesen<br />
und Zweigbibliothek Bibliotheks- und Informationswesen<br />
11. Stadtbibliothek Köln, Zentralbibliothek<br />
Dortmund<br />
Stadt- und Landesbibliothek<br />
Am Montag fuhren die Studentinnen mit dem ICE von Berlin aus nach Dortmund Hbf. und wurden<br />
dort von Prof. <strong>Plassmann</strong> am Bahnsteig abgeholt. Schon vom Ausgang des Bahnhofs sah man ein mit<br />
rotem Stein verkleidetes Gebäude mit langen schmalen Fenstern, vor dem ein beeindruckendes<br />
Glasrondell aufragt. Genau dieses Gebäude ist die Stadt- und Landesbibliothek Dortmund, die trotz<br />
ihres (historisch bedingten) Doppelnamens keine landesbibliotheksspezifischen Aufgaben hat,<br />
vielmehr als normale Öffentliche Bibliothek bezeichnet werden kann. Wir wurden vom Leitenden<br />
Bibliotheksdirektor Ulrich Moeske persönlich empfangen. In einem einführenden Gespräch, dem die<br />
Besichtigung folgte, wurden uns einige Besonderheiten der Bibliothek erläutert. Das Gebäude ist von<br />
dem Schweizer Architekten Mario Botta entworfen und ausgeführt und im Mai 1999 eröffnet worden.<br />
Man hat die Bibliothek aus der kommunalen Verwaltungsstruktur ausgegliedert, um sie nun als<br />
Eigenbetrieb der Stadt zu führen; der Bibliotheksdirektor fungiert somit als Geschäftsführer und nicht<br />
mehr als Dienststellenleiter. Alle Einnahmen, die außer der Grundfinanzierung durch die Stadt an die<br />
Bibliothek fließen, kann diese unmittelbar selbst nutzen und muss sie nicht an die Stadtkasse abführen.<br />
So vermietet die Bibliothek ihre Räume für Veranstaltungen, Tagungen, Ausstellungen, Lesungen und<br />
selbst für Hochzeitsfeiern, um auf diese Weise zusätzliche Einnahmen zu erzielen.<br />
Wie schon erwähnt, ist das Bibliothekgebäude in zwei Komplexe geteilt, was sich in der Nutzung im<br />
Einzelnen wiederspiegelt. Im Glasrondell befinden sich die meisten für die Öffentlichkeit zugänglichen<br />
Räumlichkeiten. Dort stehen insbesondere die Freihandbestände; von der Rolltreppe aus, welche die<br />
Etagen verbindet, trifft man jeweils zuerst auf die Informationsstellen. Die schwarzen Regale im<br />
Glasrondell sind im Kreis angeordnet. An der Inneneinrichtung, die in erster Linie architektonischen<br />
Gesichtspunkten folgt, würde man aus bibliothekarischen Gründen gern einiges ändern, doch ist dies<br />
nur schwer möglich: Um etwas zu verändern, bedarf es immer der Zustimmung des Architekten – eine<br />
rechtliche Voraussetzung, über die Herr Moeske sich nicht gerade glücklich zeigt. Auf dem<br />
Verbindungsgang zwischen den zwei Komplexen befinden sich die PCs, die Zugang zum Internet<br />
bieten, deren Nutzung allerdings bezahlt werden muss. Der andere Gebäudekomplex dient vornehmlich<br />
der Verwaltung; allerdings sind dort auch die Artothek und die Plakatsammlung untergebracht.<br />
Weiterhin befindet sich das <strong>Institut</strong> für Zeitungsforschung in diesen Gebäudeteil. In zwei<br />
Untergeschosse, die mit modernen Kompaktregalsystemen ausgestattet sind, wird der Großteil der<br />
weniger genutzten Bestände aufbewahrt (Gesamtbestand der Bibliothek: 1,2 Mio. Medieneinheiten).<br />
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<strong>Engelbert</strong> <strong>Plassmann</strong> - Exkursion zu Bibliotheken und Dokumentationseinrichtungen an Rhein und Ruhr<br />
Die Stadt und Landesbibliothek Dortmund ist eine moderne Bibliothek, an der sich zeigt, dass auch die<br />
Überlegungen zur finanziellen Selbstständigkeit von Bibliotheken durchaus ihre Berechtigung haben.<br />
UB Dortmund<br />
Unsere zweite Station an diesem Tag war die Universitätsbibliothek Dortmund mit dem<br />
Patentinformationszentrum (PIZ). Die Bibliothek befindet sich auf dem weitläufigen Campus der<br />
Universität, dessen zwei getrennte Komplexe mit einer Schwebebahn verbunden sind. Die Bibliothek<br />
aus den 60er Jahren macht einen etwas sanierungsbedürftigen Eindruck, die Einrichtung ist abgenutzt<br />
die Teppiche sind schmutzig. Auch ließ die Übersichtlichkeit für Erstbesucher etwas zu wünschen<br />
übrig. Teile der Bibliothek wurden gerade bei unserem Besuch asbestsaniert. Die Internetarbeitsplätze<br />
waren etwas versteckt untergebracht und sind von der Anzahl her unzureichend für die Studierenden.<br />
Die Bibliothek sammelt hauptsächlich technische Literatur auf den Bedarf der Studienfächer der<br />
Universität abgestimmt (Gesamtbestand z.Z. etwa 1,6 Mio. Bände – ohne die Bestände des PIZ).<br />
Das PIZ ist im selben Gebäude untergebracht. Hier kann jeder Patent- und Gebrauchsmuster anmelden<br />
???, Recherchen durchführen bzw. durchführen lassen, wofür die vom Deutschen Patentamt<br />
festgesetzten Gebühren erhoben werden. Seit einigen Jahren stehen CD-ROM-Wechsler für<br />
Dokumente im Volltext zur Verfügung, die über Workstations bedient werden; das umfangreiche<br />
Archiv beinhaltet ältere Patente in gedruckter Form, die nur noch wenig recherchiert werden.<br />
Besonders beeindruckend ist die Platzersparnis bei der Verwendung der Neuen Medien; so sind die<br />
Wechsler inklusive des dazu gehörendem Equipments in einem recht kleinen Raum untergebracht,<br />
während die gedruckten Patente und Normen ein umfangreiches Magazin anfüllen und somit extrem<br />
viel Lagerplatz beanspruchen. Die Patente teilen sich auf in Patente, Marken und Geschmacksmuster,<br />
was uns anhand einer Zahnpastatube anschauungsvoll erläutert wurde.<br />
Nach der Besichtigung der Universitätsbibliothek fuhren wir (da es in Dortmund keine DJH gibt) nach<br />
Hagen zur Jugendherberge, um frisch und ausgeruht für die nächsten Bibliotheksbesichtigungen<br />
gewappnet zu sein.<br />
Bochum<br />
Speicherbibliothek Bochum des HBZ NW<br />
Der ursprünglich geplante Besuch in der Fachhochschulbibliothek kam aus organisatorischen Gründen<br />
nicht zu Stande. So nutzte die Gruppe die gewonnene Zeit zu einem kurzen „Inkognito"-Besuch in der<br />
UB Bochum, von der aus die Speicherbibliothek bequem zu Fuß zu erreichen ist.<br />
Am diesem Ziel angekommen, standen wir vor einem zweigeschossigen, schlecht erhaltenem<br />
Mehrzweckgebäude aus den sechziger Jahren, aus dem uns Baulärm entgegenschallte (ein Teil des<br />
Gebäudes wird für Zwecke der gegenüber liegenden Fachhochschule umgebaut). Irgendwo zwischen<br />
vielen Graffiti konnten wir auch ein Schild mit der Aufschrift „Bibliothek" und die Klingel entdecken.<br />
Die beiden Bibliotheksmitarbeiter, die zugleich den gesamten Personalbestand darstellen, hießen uns<br />
freundlich willkommen.<br />
Bereits nach einer kurzen Einführung in die Aufgaben des Speichermagazins erklärte man uns, dass die<br />
Idee der Speicherbibliothek von den abgebenden Bibliotheken relativ schlecht angenommen wird. Es<br />
liegt vielleicht an der Mentalität eines Bibliothekars, dass er „seine" Bestände lieber unter dem Dach<br />
der eigenen Bibliothek hat, als sie in ein Speichermagazin zu geben. Sowohl die kritische Haltung der<br />
„Lieferbibliotheken" als auch Koordinationsprobleme in der Hochschulpolitik könnten als Gründe<br />
angeführt werden, dass es seit einigen Monaten ein Annahmestop gibt. Am übernächsten Tage war in<br />
der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn (die viel in Bochum eingelagert hat) zu erfahren, dass<br />
eine Arbeitsgruppe des Wissenschaftsministeriums in Düsseldorf ein neues Konzept für die<br />
Unterbringung selten genutzter Bestände erarbeitet.<br />
Trotz dieser weniger erfreulichen Nachrichten erschienen uns die zwei Mitarbeiter sehr engagiert und<br />
das Arbeitsklima harmonisch. Mit Stolz berichtete einer der beiden Mitarbeiter, wie er anhand selbst<br />
entwickelter Software für bestimmte speichermagazinspezifische Probleme Lösungen gefunden hatte.<br />
Beim Rundgang in den Magazinen wurden uns die Erschwernisse während der Bautätigkeiten sehr<br />
deutlich. Im Zeitungsmagazin waren große Folien gespannt, die zwar einigermaßen den Staub<br />
abhielten, aber nicht den Lärm.<br />
Zusammenfassend kann man sagen, dass trotz der Unsicherheit im Weiterbestehen der Einrichtung und<br />
der spürbar beeinträchtigenden Bauarbeiten die Mitarbeiter sehr einfallsreich sind und versuchen, so<br />
gut wie möglich ihre Aufgaben zu erfüllen.<br />
Bibliothek des Ruhrgebiets<br />
Die nächste Etappe war die 1998 gegründete „Stiftung Bibliothek des Ruhrgebiets" in Bochum. Das in<br />
der Innenstadt gelegene dreigeschossige Haus, in dem die neue Bibliothek untergebracht ist, war früher<br />
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<strong>Engelbert</strong> <strong>Plassmann</strong> - Exkursion zu Bibliotheken und Dokumentationseinrichtungen an Rhein und Ruhr<br />
die Heimat der Industriegewerkschaft Bergbau und Energie (die nach ihrer Fusion mit der IG Chemie<br />
nach Hannover gezogen ist). Durch die für die neue Nutzung erforderlichen Umbauten ist ein schönes<br />
und zweckmäßiges Gebäude entstanden. Das Innere des Hauses wird den ganzen Tag gut mit<br />
Tageslicht versorgt, da in den jetzigen Benutzungsräumen besonders große Fenster vorhanden waren<br />
und beim Umbau nicht verändert worden sind. Auch dank des hellen hölzernen Mobiliars wirkte die<br />
Bibliothek sehr freundlich und einladend.<br />
Die nun zusammengeführten Bestände der Bergbau-Bücherei (früher in Essen), der Bibliothek des<br />
<strong>Institut</strong>s für soziale Bewegungen und der Bibliothek der ehemaligen Industriegewerkschaft Bergbau<br />
und Energie sind nicht zusammen aufgestellt, da es einerseits die räumlichen Gegebenheiten nicht<br />
ermöglichten und es auch der Bibliothek vorgeschrieben wurde. Im Ausleihbereich findet sich eine<br />
anschauliche „Geschichte der Kataloge" - vom Bandkatalog über den Kapselkatalog, Zettelkatalog bis<br />
hin zu dem heute zeitgemäßen Online-Katalog.<br />
Eine Besonderheit der Bibliothek ist die Sammlung von Flugblättern und Broschüren der<br />
Arbeiterbewegung, welche aber durch ihre Beschaffenheit nicht leicht ordentlich zu archivieren und<br />
übersichtlich zu präsentieren sind.<br />
Zu unserem Erstaunen wird immer noch mit den jeweiligen Softwaresystemen der einzelnen<br />
Vorgängerbibliotheken gearbeitet, was aber in nächster Zukunft geändert werden soll. Die Bibliothek<br />
soll an das HBZ angebunden und auf ALEPH umgestellt werden. Durch die Anbindung an das HBZ<br />
verspricht sich die Bibliothek eine weitere Verbreitung und eine Steigerung des Bekanntheitsgrades<br />
ihrer Bestände. Die dadurch zu erwartende bessere Benutzung könnte das zur Zeit bestehende Problem<br />
der Bibliothek des Ruhrgebiets, die geringen Nutzerzahlen, lösen.<br />
Köln<br />
Die Deutsche Zentralbibliothek für Medizin – ein Kölner Dom des Wissens<br />
Die Deutsche Zentralbibliothek für Medizin befindet sich seit eh und je auf dem Gelände des Klinkums<br />
der Universität zu Köln, seit einigen Jahren in einem Neubau. Auch von innen ist die thematische<br />
Ausrichtung unverkennbar – breite Flure, großzügige Türeingänge und offene Formen erinnern stets an<br />
ein Klinikgebäude, wobei diese Atmosphäre bei unserem Besuch keineswegs negative Eindrücke<br />
hinterließ, vielmehr das Motto der ZBMed suggerierte: Z wie zuverlässig, B wie bedarfsgerecht, M für<br />
Medizin, e wie effizient und d wie dynamisch. Der Neubau ist für den Personenverkehr durch einen<br />
verglasten, freischwebenden Durchgang mit dem alten Gebäude, den die Bibliothek weiterhin nutzt,<br />
verbunden. Die Bücher wiederum gelangen auch mühelos in jeden Teil der beiden Gebäude, und zwar<br />
durch ein „denkendes" Transportsystem, welches mit großzügigen Buchkörben arbeitet. Es verteilt<br />
diese Behälter so „schlau", dass an jedem Knotenpunkt mindestens ein freier Korb zum Vollpacken<br />
bereitsteht.<br />
Die ZBMed ist in jeder Hinsicht beeindruckend. Da sie im Rahmen der Blauen Liste gemeinsam von<br />
Bund und Ländern finanziert wird (30:70), sind ihr natürlich auch die nötigen Spielräume gegeben, um<br />
ihre umfangreiche Arbeit leisten zu können: Der diesjährige Erwerbungsetat beläuft sich auf 5,6 Mio.<br />
DM. Aber die ZBMed nutzt die gute finanzielle Lage eben auch effizient aus. Allein von 15.000<br />
internationalen Zeitschriftentiteln werden ca. 8.100 (!) laufend bezogen. Gerade der<br />
Zeitschriftenbestand spielt beim auswärtigen Leihverkehr eine enorme Rolle: 1999 wurden 481.000<br />
Bestellungen von auswärts bearbeitet. Die Erfüllungsquote der Anfragen lag bei 92%. Hier ist die<br />
rasche Entwicklung der elektronischen Datenlieferung unübersehbar: 14 % der gewünschten Aufsätze<br />
wurden im letzten Jahr per e-mail im TIFF-Format mit SUBITO versandt. Auch die technischen<br />
Verfahren hierfür wurden im Haus verfeinert: Der bestellte Artikel wird gescannt und stellt eine eigene<br />
graphische Datei dar. Die zweite Datei besteht aus den weiteren nötigen Angaben wie e-mail-Adresse,<br />
bibliographische Angaben, Rechnung usw. Diese beiden Dateien werden zusammengeführt und dann<br />
verschickt. Besonders das manuelle Eintippen der oft komplizierten e-mail-Adressen ist zeitaufwendig<br />
und empfänglich für Tippfehler. Der Nutzer kann deshalb nun durch ein Barcode-Verfahren mit seiner<br />
Adresse gespeichert werden, so dass diese beim nächstmaligen Verschicken eines neuen bestellten<br />
Artikels automatisch angefügt wird. Aber auch der in der Theorie als äußerst praktisch angesehene<br />
Scan-Vorgang artet für das Personal zum mühseligen Unterfangen aus. Nicht jeder Artikel wird<br />
nämlich sofort oder gar fehlerfrei vom Scanner eingelesen. So wurden wir bei der Versandstelle<br />
Zeugen technischer Schwierigkeiten und fanden manches Sprichwort bestätigt: Theorie ist nicht gleich<br />
Praxis. Und Computer sind auch nur Menschen.<br />
Die ZBMed zeichnet sich weiterhin durch eine große Menge an laufenden oder geplanten Projekten<br />
aus. Es sind so viele, dass einem Besucher bei erstmaliger Kenntnisnahme dieser Projekte der Kopf<br />
wuselt. Die meisten Projekte drehen sich natürlich um die Digitalisierung der medizinischen<br />
Information. Dabei arbeitet die Zentralbibliothek mit verschiedenen Hosts zusammen: mit Data-Star,<br />
(E)DBI, STN und Medline, besonders aber mit dem DIMDI (ebenfalls in Köln ansässig). Seit<br />
September ist z. B. eine hauseigene Datenbank freigeschaltet, die das Herz aller Nutzer, deren<br />
Muttersprache Deutsch ist, höher schlagen lässt: Über 600 deutschsprachige Zeitschriften der Medizin,<br />
die in der internationalen Datenbank Medline nicht berabeitet werden, sind nun im deutschen Volltext<br />
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<strong>Engelbert</strong> <strong>Plassmann</strong> - Exkursion zu Bibliotheken und Dokumentationseinrichtungen an Rhein und Ruhr<br />
abrufbar.<br />
Noch eine augenzwinkernde Bemerkung zur studentischen Benutzung: Die Kölner Medizinstudenten<br />
werden durch die Bibliothek ausschließlich zum konsequenten Arbeiten angehalten. Da der gesamte<br />
Bestand (Monographien und Zeitschriften voneinander getrennt) nach Numerus Currens aufgestellt ist,<br />
muss der Informationssuchende gezielt die Kataloge benutzen – Herumstöbern und ineffizientes<br />
Durch-die-Regalreihen-Schlendern wird auf diese Weise geschickt unterbunden. Auch die zahlreichen<br />
Internet-Plätze vermiesen dem vergnügungssüchtigen Studenten das Surfen durch nicht-medizinische<br />
www-Seiten: Unter Zuhilfenahme von Filtersoftware sind nämlich nur medizinisch relevante Seiten<br />
freigeschaltet. Das Verschicken von e-mails oder das Begucken von bunten Schmuddel-Seiten ist<br />
höchstens per Anmeldung mit der persönlichen Kennnummer des Bibliotheksausweises möglich.<br />
Düsseldorf<br />
Bibliothek des Landtags NW – eine runde Sache mit architektonischen Kanten<br />
Der Landtag von Nordrhein-Westfalen und seine Bibliothek liegen direkt am malerischen Rheinufer,<br />
nicht fern der Düsseldorfer Altstadt. Die Anfänge der Bibliothek begannen nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg mit einem einzigen Bücherregal, in dem klassische Belletristik für die Abgeordneten zwecks<br />
Entspannung in den Abendstunden zur Ausleihe bereit stand. Heute gibt es das Referat II 4<br />
(Bibliothek, Informationsdienste, Archiv), welches in erster Linie die parlamentarische und politische<br />
Arbeit der Abgeordneten und Fraktionen unterstützt. Des Weiteren werden Anfragen von Bürgern und<br />
<strong>Institut</strong>ionen bearbeitet. Der Bereich, der als Bibliothek bezeichnet wird, sammelt Monographien und<br />
Zeitschriften zur parlamentarischen und politischen Diskussion, während der Archivbereich<br />
Parlamentspapiere enthält. Die Parlamentsmaterialien (ausgewählte Papiere des Bundes, der anderen<br />
Bundesländer und der EU, sonstiges amtliches Schriftgut und politisch relevante Materialien wie<br />
Broschüren und ähnliches) werden seit 1946 gesammelt, erschlossen und dokumentatorisch aufbereitet<br />
(vornehmlich auf optischen Fotoplatten). Hieraus ergibt sich der sog. Parlamentsspiegel, der im<br />
Rahmen eines Integrierten Informationssystems aller Länder das Parlamentarische Geschehen in ganz<br />
Europa dokumentiert. Seit 1989/90 werden ausgewählte Tageszeitungen ausgewertet und sind in einer<br />
Volltextdatenbank abrufbar. Auch die Retrokonversion schreitet voran: Die ab 1990 erschienene<br />
Literatur ist nur noch im Online-Katalog nachgewiesen.<br />
Mit den elektronischen Möglichkeiten des Information-Retrieval tun sich Personal und Nutzer aber<br />
noch sehr schwer: Dem Personal fehlen vor allem EDV-geschulte Mitarbeiter. In der Vergangenheit<br />
wurden frei werdende Stellen von den Zuständigen auch gern mit MitarbeiterInnen des Hauses besetzt,<br />
die aus verschiedenen Gründen in ihrer alten Abteilung nicht mehr arbeiten konnten. Es gab sogar<br />
schon Vorfälle, so die Bibliotheksleiterin Frau Dransfeld, wo ungeschulte Küchenhilfen zur<br />
bibliothekarischen Arbeit verdonnert wurden. Diese Küchenhilfen mussten nun tagtäglich<br />
Zeitschriftenartikel ausschneiden. Aber auch seitens der Nutzer gibt es Schwierigkeiten. Besonders die<br />
älteren Abgeordneten zeigen sich nicht willig, die elektronischen Möglichkeiten zur<br />
Informationsrecherche zu nutzen. Dabei bietet das Referat II. 4 durchaus Schulungen für die<br />
selbständige Intra- und Internet-Bedienung an. Diese Seminare sind stets ausgebucht. Wegen Platzund<br />
PC-Mangels können jedoch nur alle paar Wochen acht Teilnehmer den Kursen beiwohnen. Bei<br />
den Übungen kommen erschreckende Fakten zutage: Die Unkenntnis und Unerfahrenheit der<br />
Mitarbeiter im Parlamentsgebäude lässt sie noch nicht einmal eine selbständige einfache Recherche in<br />
einer der populären I-net-Suchmaschinen wie „Fireball" durchführen.<br />
Im Parlament läuft also längst nicht alles rund – abgesehen von der Architektur. Vom gläsernen<br />
Fahrstuhl bis zum Plenarsaal und seiner Ausstattung dominieren runde Formen. Der Architekt<br />
symbolisiert damit natürlich die Idee des Runden Tisches. Nur der Bibliothek verweigerte er das<br />
angedachte demokratische Mitspracherecht. Bei der Diskussion um Umbauten in der Bibliothek,<br />
welche mit dem Archiv eine räumliche Einheit bildet, warf er die Vorschläge des Bibliothekspersonals<br />
barsch zurück: „Ich habe hier ein Parlament gebaut und keine Bibliothek!" Hübsch anzusehen ist sie ja,<br />
seine Konstruktion – aber unzweckmäßig. Vom darüber liegenden Flur kann man durch riesige<br />
Glaswände direkt auf den Lesesaal blicken und somit den Nutzern in ihre Papiere oder auf den<br />
Bildschirm blicken. Der Lesesaal selbst ist natürlich kreisrund und sein Boden aus Holz. Dieses Holz<br />
ist nicht nur hellfarbig, sondern auch hellhörig: Es knarrt bei jedem Schritt. Genau in der Mitte des<br />
Lesesaals befindet sich ein aufgemalter Kreis. Stellt man sich darauf, sieht man – obwohl man sich<br />
dem dahinter liegenden Bestand zuwendet – nur die Rückseiten der Regale, aber kein Buch. Da dies<br />
anscheinend ein sehr kreatives Moment darstellt, darf das Personal die auf diesen Punkt sternenförmig<br />
ausgerichteten Regale nicht verschieben. Würde der Architekt die Erlaubnis dazu endlich erteilen,<br />
könnten die Regale weiter in den Lesebereich und einige Arbeitsplätze an ihre Stelle geschoben<br />
werden. So hätte der Nutzer akustisch mehr Ruhe und müsste nicht ständig darum bangen, dass man<br />
von der Glasscheibe Einblick in seine Arbeit hätte. So arbeiten die Parlamentarier kaum in der<br />
Bibliothek, sondern lieber im eigenen Büro. Der Lesesaal bleibt weiterhin ungenutzt – aber wenigstens<br />
rund.<br />
Bonn im Umbruch 1:<br />
http://www.ib.hu-berlin.de/~eplass/exkursionen/rhr3.htm (4 von 6) [26.07.2004 13:52:37]
<strong>Engelbert</strong> <strong>Plassmann</strong> - Exkursion zu Bibliotheken und Dokumentationseinrichtungen an Rhein und Ruhr<br />
Erweiterung der ULB<br />
Unser donnerstäglicher Exkursionsteil begann mit einer Besichtigung der Universitäts- und<br />
Landesbibliothek Bonn in der Adenauerallee. Hier wurden wir von Frau Dr Renate Vogt, der Leiterin<br />
der Bibliothek, über die Geschichte der UB und speziell über die gerade laufenden Baumaßnahmen im<br />
Bibliotheksgebäude unterrichtet. Der Bestand der ULB beläuft sich z. Z. auf 2,2 Mio. Bände. Das<br />
Gebäude ist 1960 von der heutigen ULB bezogen worden; jetzt sind aufgrund der verschärften<br />
Brandschutzbestimmungen und zur Verbesserung der Nutzung durch Behinderte umfängliche<br />
Bauarbeiten nötig. Wir erfuhren, dass der Wissenschaftsrat nach zweimaliger Vertagung nun endlich<br />
eine Erweiterung des Magazins empfohlen hat, deren die ULB in der Tat dringend bedarf. Zwar<br />
verfügt die Bibliothek über zwei Ausweichmagazine, die jedoch für diesen Zweck wenig geeignet sind.<br />
Ein weiterer Teil des magazinierten Bestandes befindet sich in der Speicherbibliothek Bochum, die wir<br />
zwei Tage zuvor schon kennen gelernt hatten. Frau Vogt sprach mit uns auch darüber, dass die in den<br />
80er Jahren entstandene Idee einer Speicherbibliothek für NW heute neu überdacht werden muss. Als<br />
ein neues Konzept stellte sie uns die sogenannte verteilte Archivierung von Monographien in<br />
Nordrhein-Westfalen vor.<br />
Das Magazin der ULB ist ein einziger großer Baukörper, der das zum Rhein hin abfallenden Gelände<br />
nutzt und in vier Etagen geteilt ist. Er war ursprünglich als geschlossenes Magazin konzipiert. Heute ist<br />
allerdings der obere Bereich Freihandmagazin und den Benutzern zugänglich. Die Bibliothek wurde<br />
nach dem dreigeteilten Konzept von Magazin (Fundament), Benutzung (Zentrum) und Verwaltung<br />
(Dach/Brücke) geteilt. Da die Bibliothek auch regionale Pflichtexemplarrecht für das Rheinland hat,<br />
befindet sich etwa eine halbe Million Pflichtbücher im Bestand der ULB. Nach dem Gespräch führte<br />
uns Herr Stauder durch das Haus: durch den Lesesaal (mit Blick auf den vorbeiströmenden Rhein), den<br />
Zeitschriftenraum und die Magazine; schließlich durften wir noch einige Rara sehen, die in der<br />
obersten Etage in einem besonders gesicherten Magazin aufbewahrt werden.<br />
Bonn im Umbruch 2:<br />
Einsparung der Deutschen Zentralbibliothek für Landbauwissenschaften<br />
Der Deutschen Zentralbibliothek für Landbauwissenschaften in Bonn war der zweite Teil des Tages<br />
vorbehalten. Die Bibliothek ist in einem großen und hellen, transparenten Zentralbau auf dem Gelände<br />
der naturwissenschaftlichen <strong>Institut</strong>e im Stadtteil Poppelsdorf untergebracht. 1983 fertig gestellt, ist<br />
das Gebäude schon wenig später durch einen Brand nachhaltig beschädigt worden. An den Folgen<br />
hatte man noch lange Zeit zu kurieren; dem fremden Besucher fällt davon jedoch nichts mehr auf.<br />
Frau Bibliotheksdirektorin Jutta Heller kümmerte sich auf sehr sympathische Weise persönlich um die<br />
Besucher. Der ausführlichen Führung durch das Haus ging auch hier ein Gespräch voraus, das sich<br />
hauptsächlich um die vom Wissenschaftsrat empfohlene Beendigung der zentralen Funktion der<br />
Bibliothek drehte. Wir hörten von der intensiven Nutzung der ZBL im Leihverkehr durch Kunden aus<br />
aller Welt (Afrika, Südamerika, Osteuropa). Frau Heller erklärte uns, dass dem gegenüber die<br />
Bedeutung der Bibliothek im eigenen Land, auch an der Universität Bonn selbst, oft genug unterschätzt<br />
wird. Ihr Bestand ist tatsächlich sehr beeindruckend. Zur Zeit hält sie noch 4.500 Zeitschriften, doch<br />
die durch die Stellungnahme des WR unausweichlich gewordenen Abbestellungen laufen bereits. Das<br />
engagierte Personal der Bibliothek hat den Wissenschaftsrat leider nicht umstimmen können, und so<br />
wird die ZBL bis zum Jahre 2004 den aus der Bund-Länder-Finanzierung gespeisten Etat von 100% in<br />
Schritten bis auf 0% herunterschrauben müssen. Bleiben werden nur die der Universität Bonn zur<br />
Verfügung steh enden Landesmittel zur Erfüllung der örtlichen Aufgaben.<br />
Personal und Bestände sollen geteilt werden. Alle Literatur zu Gesundheit, Ernährung und Umwelt soll<br />
der ZBMed in Köln zugeschlagen werden, wobei die Bestände im Haus verbleiben sollen. Der andere<br />
Teil soll jedoch abgewickelt werden. Es war uns nach dem Besuch in der ZBL unverständlich, wie der<br />
Wissenschaftsrat ein Votum zur Schließung einer Bibliothek von dieser Bedeutung abgeben kann.<br />
Während der Besichtigung gefielen uns besonders die gut besuchten Gruppenarbeitsräume; überhaupt<br />
machte die Bibliothek einen guten Eindruck auf uns, was den Bestand und seine Präsentation, die<br />
Benutzung und das Personal betrifft.<br />
Köln<br />
Fachhochschule Köln, Fachbereich Bibliotheks- und Informationswesen<br />
und Zweigbibliothek Bibliotheks- und Informationswesen<br />
Im Auftrag des Dekans, der durch eine in der Fachhochschule stattfindende Tagung verhindert war,<br />
erläuterte Prof. Stock die im Fachbereich Bibliotheks- und Informationswesen laufenden bzw.<br />
geplanten Studiengänge. Hierbei ging er auch auf die bisherigen Studiengänge ein und machte auf<br />
diese Weise deutlich, wie tiefgreifend der Wandel ist, dem der Fachbereich in den letzten Jahren sich<br />
selbst unterzogen hat.<br />
Während am Fachbereich und seinen Vorgängereinrichtungen jahrzehntelang die beiden<br />
grundständigen Diplom-Studiengänge Öffentliches Bibliothekswesen (ÖB) und – als<br />
http://www.ib.hu-berlin.de/~eplass/exkursionen/rhr3.htm (5 von 6) [26.07.2004 13:52:37]
<strong>Engelbert</strong> <strong>Plassmann</strong> - Exkursion zu Bibliotheken und Dokumentationseinrichtungen an Rhein und Ruhr<br />
Beamtenausbildung organisiert – Gehobener Dienst an wissenschaftlichen Bibliotheken und<br />
Dokumentationseinrichtungen (GWBD) bestanden, aus denen der Nachwuchs an<br />
Diplom-Bibliothekaren (FH) für Öffentliche und für Wissenschaftliche Bibliotheken vor allem in<br />
Nordrhein-Westfalen hervorging, gibt es heute nur noch einen einzigen Studiengang Bibliothekswesen,<br />
danben aber den neuen Studiengang Information Management, der in mehrere Facetten aufgegliedert<br />
ist und den Studenten die Wahl verschiedener aktueller Schwerpunkte ermöglicht.<br />
Auch die jetzigen Studentenzahlen sagen viel über den Wandel am Fachbereich, der durch die<br />
Änderungen im gesamten Bibliotheks- und Informationswesen notwendig geworden ist: Waren früher<br />
normalerweise mehr als 100 Studierende im Studiengang ÖB und mehr als 50 Studierende im<br />
Studiengang GWBD eingeschrieben, die nach dem Examen durchweg Arbeitsplätze an den<br />
entsprechenden Bibliotheken der öffentlichen Hand fanden, gibt es in dem einzigen<br />
Bibliotheksstudiengang heute nur noch etwa 50 Studierende – die Anzahl ist mithin auf ein Drittel<br />
geschrumpft. Die Schrumpfung entspricht der allgemeinen Reduktion von Stellen im öffentlichen<br />
Dienst und der speziellen Reduktion im Bibliothekswesen. – In dem Studiengang Information<br />
Management hingegen sind zur Zeit etwa 100 Studierende eingeschrieben (Tendenz steigend); diese<br />
finden, so wurde versichert, ohne Schwierigkeiten ihre späteren Arbeitsplätze in der freien Wirtschaft.<br />
Der vier Monate umfassende theoretische Teil der Beamtenausbildung zum Mittleren<br />
Bibliotheksdienst, der bisher auf Grund eines besonderen staatlichen Auftrags von der Fachhochschule<br />
wahrgenommen wurde, aber eigentlich nie an eine Hochschule gehörte, ist ausgegliedert worden. Das<br />
Gleiche wird demnächst mit der in Köln traditionsreichen Ausbildung zum Höheren Bibliotheksdienst<br />
geschehen.<br />
Die Zweigbibliothek Bibliotheks- und Informationswesen beeindruckte durch ihre umfangreichen<br />
Bestände zu dem eigentlich kleinen Fachgebiet. Sie ist übersichtlich und in großer Nähe zu den<br />
Vorlesungsräumen und Professorenzimmern des Fachbereichs aufgestellt, wird aber wegen<br />
Platzmangels demnächst in ein anderes Gebäude der Fachhochschule in der Kölner Südstadt (in nicht<br />
allzu großer Entfernung) verlagert. Die im Keller aufbewahrten Nachlässe einiger bedeutender<br />
Persönlichkeiten des deutschen Bibliothekswesens (Maria Steinhoff, Werner Krieg u.a.) harren der<br />
Bearbeitung und Erschließung und gaben Anlass zu vielen Reminiszenzen aus der deutschen<br />
Bibliotheksgeschichte des 20. Jahrhunderts.<br />
Stadtbibliothek Köln (Zentralbibliothek)<br />
Einen guten Abschluss der an vielen Eindrücken überreichen Exkursion bildete der Besuch in der<br />
Zentralbibliothek der Stadtbibliothek Köln am Neumarkt, mitten in der Stadt. Mit über einer Million<br />
Medieneinheiten eine der größten kommunalen Öffentlichen Bibliotheken Deutschlands, steht die<br />
Einrichtung auch in der Nutzung der modernen Informationstechnologie und der Bibliothekstechnik<br />
ganz vorn. Neben den reichhaltigen und in mehreren Etagen präsent aufgestellten Bücherbeständen<br />
stehen enorme Mengen elektronischer Medien aller Art zur Verfügung. Zahlreiche Anschlüsse in der<br />
Bibliothek geben Zugang zum Internet, die Ausleihe wie auch die Rückgabe der Bücher sind voll<br />
automatisiert. Einen besonders guten Eindruck machte die im Sousterrain untergebrachte<br />
Kinderbibliothek, die ebenfalls durch die Informationstechnoloige eine früher nicht geahnte<br />
Bereicherung erfahren hat.<br />
Eine gut ausgebaute Bücherei für Blinde, die im Hause untergebracht ist, gibt dieser benachteiligten<br />
Bevölkerungsgruppe manche Chancen zur Teilnahme am geistigen Leben wie auch zur Abwechslung<br />
und Unterhaltung. Die Hörbücher (Kassetten) und die Bücher in Braille-Schrift erfreuen sich<br />
offensichtlich großer Beliebtheit.<br />
Die GERMANIA JUDAICA – Bibliothek zur Geschichte des Judentums in Deutschland, von einem<br />
eingetragenen Verein aufgebaut und gefördert, ist heute ein integraler Bestandteil der Stadtbibliothek<br />
Köln und eine der besten Quellen für das wichtige Kapitel deutscher Geschichte.<br />
Anne Krüger, Silke Seelhoff, Anne Simank, Dagmar Veckenstedt<br />
und <strong>Engelbert</strong> <strong>Plassmann</strong><br />
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26. Juli 2004<br />
http://www.ib.hu-berlin.de/~eplass/exkursionen/rhr3.htm (6 von 6) [26.07.2004 13:52:37]